Aussenhandel Chemie Pharma Biotech: Grösste Schweizer Exportindustrie mit negativem Wachstum in wichtigsten Sparten |
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21.07.2011, Im ersten Halbjahr 2011 verloren die Exporte der Industriebereiche Chemie Pharma Biotech gegenüber der Vorjahresperiode 2.0% und erreichten noch 38.6 Mrd. CHF. In den Nicht- Pharmabereichen fielen die Exporte um 4.7%, aber auch die pharmazeutischen Ausfuhren gaben um 1.3% nach. Lediglich in den beiden amerikanischen Erdteilen stiegen die Exporte dank steigender Pharmaexporte. Der Exportüber-schuss der grössten Exportindustrie der Schweiz reduzierte sich um 1.0 Mrd. CHF und erreichte noch 19.4 Mrd. CHF.
Der Exportüberschuss der Industrie Chemie Pharma Biotech fiel gegenüber der gleichen Periode 2010 um 1.0 Mrd. CHF und erreichte noch 19.4 Mrd. CHF. 92.9% (18.0 Mrd. CHF) dieses Überschusses wurde mit Pharmaprodukten erwirtschaftet.
Schwächelnde Nicht-Pharma Sparten
Obschon die Ausfuhren bei den pharmazeutischen Produkten mit -1.3% gegenüber der Vorjahresperiode leicht zurückgingen, war der Exporterfolg der Branche weitgehend von diesen abhängig. Sie erreichten 30.9 Mrd. CHF und damit 80% der Gesamtexporte der Industriebereiche Chemie Pharma Biotech oder 29.3% der schweizerischen Gesamtexporte. Von diesen 30.9 Mrd. CHF waren 47.6% Medikamente (14.71 Mrd. CHF, -1.6% ggü. VJP), 28.6% immunologische Produkte (8.8 Mrd. CHF, +4.2% ggü. VJP) und 22.1% pharmazeutische Wirkstoffe (6.8 Mrd. CHF, -6.8% ggü. VJP).
Die meisten anderen Sparten verloren an Terrain gegenüber der Vorjahresperiode: organische Erzeugnisse -14.3%, Farbstoffe und Pigmente -13.9%, ätherische Öle, Riech- und Aromastoffe -5.4% sowie Pflanzenschutzmittel -2.3%. Lediglich die Ausfuhren der übrigen Sparten lagen mit einer Zunahme von +0.9% auf dem Niveau der Vorjahresperiode.
Latein- und Nordamerika die beiden einzigen Regionen mit steigenden Exporten
Trotz eines weiteren Rückganges des Anteils an den Gesamtexporten von 58.6% auf 58.0% verblieb die EU mit 22.4 Mrd. CHF (VJ 23.1 Mrd. CHF) Hauptabnehmerin von schweizerischen Produkten aus Chemie Pharma Biotech. Die Exporte in die EU sanken gegenüber der Vorjahresperiode um -3.0%. Im Nicht-Pharmabereich nahmen sie mit -1.4% weniger stark ab als im Pharmabereich mit -3.4%. Auch nach Asien und in die übrigen Weltregionen sanken die Ausfuhren in den beiden Bereichen. Lediglich nach Nord- und Lateinamerika stiegen die Exporte, dank Steigerungen im Pharmabereich, während sie im Nicht-Pharmabereich ebenfalls abnahmen. Deutschland blieb mit einem Anteil von 14.4% und einem Anstieg von +1.6% ggü. der VJP grösstes Abnehmerland, gefolgt von den USA mit 12.3% (+7.8% ggü. VJP) und Italien mit 9.6% (-1.7% ggü. VJP). Die Exporte in die BRIC-Länder blieben mit 2.4 Mrd. CHF auf dem Niveau der Vorjahresperiode (-0.2%), dies mit einem Anteil an den Gesamtexporten von 6.3% (VJP 6.2%). Mit je etwa 0.66 Mrd. CHF sind die Exporte nach Brasilien, China und Russland auf gleichem Niveau. Nach China wuchsen sie um +13.9% gegenüber der Vorjahresperiode, während sie nach Brasilien (-12.3% ggü. VJP) und Russland (-6.1% ggü. VJP) abnahmen. Indien blieb mit 0.44 Mrd. CHF trotz eines Anstiegs von +13.5% gegenüber der Vorjahresperiode auf dem letzten Platz der 4 Staaten.
Deutschland wieder grösstes Importland für Pharmaprodukte
Mit einem Wachstum von 2.2% gegenüber der Vorjahresperiode konnte die EU ihren Spitzenplatz als Importregion weiter ausbauen. 82.6% oder 15.9 Mrd. CHF der Schweizer Importe der Industriebereiche Chemie Pharma Biotech kamen aus der EU. Mit einem Anteil von 25.4% blieb Deutschland an der Spitze, gefolgt von Irland (13.0%), Italien (12.6%), den USA (9.0%) und Frankreich (6.6%). Der Anteil der BRIC-Staaten an den Importen blieb anteilmässig mit 3.7% weiterhin bescheiden. Im Bereich Pharma war Deutschland mit einem Anteil von 19.4%, gefolgt von Irland mit 18.6%, wieder auf Platz 1.
Medienkontakt:
Marcel Sennhauser Leiter Kommunikation scienceindustries Tel. 044 368 17 44 marcel.sennhauser@scienceindustries.ch
Über scienceindustries:
Scienceindustries vertritt die gemeinsamen wirtschaftspolitischen Interessen ihrer Mitgliedunternehmen gegenüber Behörden, Politik und internationalen Organisationen. Sie setzt sich konsequent für ein markt- wirtschaftliches und innovationsfreundliches Umfeld am Standort Schweiz ein. Gegründet wurde sie 1882 als Schweizerische Gesellschaft für Chemische Industrie(SGCI).
Scienceindustries ist als Vertreterin der bedeutendsten Exportbranche der Schweiz eines der wichtigsten Mitglieder von economiesuisse, dem Spitzenverband der schweizerischen Wirtschaft.
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