Suva: Einmaliger Schulterschluss für mehr Sicherheit |
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08.09.2011, Auf Schweizer Baustellen ereignen sich noch immer zu viele tödliche Unfälle. Ein einmaliger Schulterschluss soll künftig für mehr Sicherheit sorgen: Gemeinsam haben Planer, Bauausführende sowie Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbände mit der Unterstützung der Suva eine Sicherheits-Charta lanciert.
Rund 20 grosse Verbände aus dem Bauhaupt- und dem Ausbaugewerbe, Gewerkschaften und Planer (siehe Infobox) haben ihre Unterschrift unter die Charta gesetzt. Ziel ist es, die Anzahl der Todesfälle und schwersten Invaliditätsfälle in der Baubranche zu halbieren. Die Charta unterstützt damit die «Vision 250 Leben» der Suva. Diese will innert zehn Jahren mindestens 250 tödliche Berufsunfälle und ebenso viele Invaliditätsfälle vermeiden.
Leben als höchstes Gut
An der Medienkonferenz lobte Ulrich Fricker, Vorsitzender der Suva-Geschäftsleitung, den Zusammenschluss von Arbeitgeberverbänden, Planern und Gewerkschaften, den es in dieser Form in der Schweiz noch nie gab. «Gemeinsam geben die verschiedenen Akteure auf der Baustelle ein klares Bekenntnis zur Arbeitssicherheit ab und unterstreichen, dass das Leben und die Gesundheit das höchste Gut sind.» Für Pius Flury, Architekt und Mitglied der Direktion des SIA, ist klar, dass die Arbeitssicherheit bereits in der Planung beginnt.
Werner Messmer, der Präsident des Schweizerischen Baumeisterverbandes, hob hervor, dass professionelle Sicherheitsarbeit auf der Baustelle den Einsatz aller bedinge, und er forderte: «Ziehen wir alle am gleichen Strick! Wir Baumeister wollen auch in Zukunft gefahrenfreie Arbeitsplätze anbieten». Und Hansueli Scheidegger, Mitglied der Geschäftsleitung der Gewerkschaft Unia und Sektorleiter Bau, betonte, dass «Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz auf dem Bau nur gemeinsam mit den Arbeitnehmenden verbessert werden können: diese müssen von Betroffenen zu Beteiligten werden.»
Konsequent um- und durchsetzen
Die Charta soll in der Baustellenrealität konsequent um- und durchgesetzt werden. Sie definiert für Planer und Ausführende aller Hierarchiestufen die wichtigsten Regeln, die eingehalten werden müssen, um Unfälle auf Baustellen zu vermeiden. Die Kernbotschaft lautet «Stopp bei Gefahr / Gefahr beheben / weiterarbeiten». Diese Botschaft wird auch auf verschiedenen Einsatzmitteln abgebildet, die den Unterzeichnern zur Verfügung stehen, unter anderem auf Absperrbändern und grossen Blachen, die auf «Charta-Baustellen» aufgehängt werden. Die Charta wird mithelfen, dass die Sicherheit auf Baustellen noch professioneller organisiert wird und Sicherheitsmängel umgehend behoben werden.
Ausweitung ist geplant
In einem ersten Schritt wird die Charta im Bauhaupt- und im Ausbaugewerbe umgesetzt. In einem zweiten Schritt ist eine Ausweitung auf weitere Branchen mit hohem Unfallrisiko (z.B. Forst oder Industrie) denkbar.
Die Unterzeichner
Folgende Verbände und Gewerkschaften haben die Sicherheits-Charta unterzeichnet:
Ingenieure und Architekten:
Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein (SIA); Bund Schweizer Architekten (BSA); Schweizerische Vereinigung Beratender Ingenieure (usic).
Arbeitgeberverbände:
Schweizerischer Baumeisterverband (SBV); Schweizerischer Maler- und Gipserunternehmer- Verband (SMGV); Verband Schweizerischer Isolierfirmen (isolsuisse); Verband Schweizer Gebäudehüllen-Unternehmungen (Gebäudehülle Schweiz); Schweizerischer Verein für Kältetechnik (SVK); fédération romande des maîtres plâtriers-peintres (frmpp); Schweizerischer Gerüstbau-Unternehmer-Verband (SGUV); Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen (VSEI); Verband Schweizer Holzbau-Unternehmungen (Holzbau Schweiz); Verband Schweizerischer Schreinermeister und Möbelfabrikanten (VSSM); Schweizerisch-Liechtensteinischer Gebäudetechnikverband (suissetec); Schweizerischer Plattenverband (SPV).
Medienkontakt:
Suva Hauptsitz Fluhmattstrasse 1 6002 Luzern Tel. 041 419 51 11 Fax 041 419 58 28 zkd@suva.ch
Über Suva:
Die Dienstleistungen der Suva umfassen Prävention, Versicherung und Rehabilitation. Die Suva arbeitet nicht gewinnorientiert und erhält keinerlei Subventionen. Im Verwaltungsrat der Suva sind die Sozialpartner und der Bund vertreten.
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