Neue Zahlen zum Gesundheitswesen

 

24.07.2003, Das Bundesamt für Statistik widerlegt die Rede von der Kostenexplosion im Gesundheitswesen. Es sind nur trockene Zahlen. Doch wer sie diesen Herbst im Kopf hat, wird manche PolitikerInnen beim Lügen erwischen.

Die beliebte Phrase von der "Kostenexplosion im Gesundheitswesen", der meist die "notwendigen Sparanreize" und schliesslich Vorschläge zum Abbau des Versicherungsschutzes auf dem Fuss folgen, diese Phrase ist Unsinn.

Das Bundesamt für Statistik hat in bislang unerreichter methodischer Gründlichkeit festgestellt:

- Die Kosten des Gesundheitswesens sind zwischen 1960 und 2000 von 1,9 Milliarden Franken auf 43,3 Milliarden gestiegen. Im selben Zeitraum hat sich das Bruttoinlandprodukt (BIP) mehr als verzehnfacht. Das heisst:

- 1960 gab die Schweiz 4,9 Prozent ihres Gesamteinkommens für Gesundheit aus, im Jahr 2000 waren es 10,7 Prozent.

Was ist von dieser Entwicklung zu halten? Nun, im selben Zug hat auch die Zahl der Beschäftigten im Gesundheitswesen zugenommen. Genaue Zahlen, so heisst es beim Bundesamt für Statistik, gebe es zwar nur zurück bis 1995. Doch der Trend sei eindeutig.

- Die Kosten entwickelten sich parallel zur Zahl der Beschäftigten.

- Heute fressen die Kosten des Gesundheitswesens gut zehn Prozent des BIP, gleichzeitig beschäftigt das Gesundheitswesen etwa zehn Prozent aller Erwerbstätigen (man stelle sich vor, wie dieses Verhältnis bei der Juristerei oder dem Militär aussieht).

Mit anderen Worten: Aufs volkswirtschaftliche Ganze gesehen kostet das Gesundheitswesen eigentlich nichts, im Gegenteil: Weil es laufend Investitionen (Gebäude, Geräte, Forschung, Ausbildung) tätigt, schafft es Arbeitsplätze und stützt die Wirtschaft.

Weiter stellt das Bundesamt für Statistik fest:

- Der Kostenanstieg ist kein neues Phänomen, im Gegenteil: Er ging über all die Jahre ganz allmählich vor sich.

- Die realen (teuerungsbereinigten) Kosten des Gesundheitswesens stiegen in den neunziger Jahren (2,3 Prozent) sogar weniger als im Schnitt der ganzen vierzig Jahre (3,9 Prozent).

Kurz: Das Kostenwachstum bildet sich zurück.

Da fragt es sich, warum die Krankenkassenprämien so rasant steigen (seit 1996 um 45 Prozent). Auch dazu haben die Bundesstatistiker neue Zahlen, die eine alte These bestätigen: Die öffentliche Hand zieht sich aus der Finanzierung des Gesundheitswesens zurück:

- 1971 übernahm der Staat 39,5 Prozent der Gesundheitskosten. Im Jahr 2000 waren es noch 25,3 Prozent - weniger denn je.

- 1971 bezahlten die Versicherten 55,4 Prozent der Kosten aus dem eigenen Sack. Im Jahr 2000 waren es 68,2 Prozent.

Gesundheitspolitik ist auch Finanzpolitik. Die Krankenkassenprämien sind eine Zwangsabgabe, also eine Steuer, und zwar - da sie für alle gleich hoch ist - die unsozialste der Schweiz. Sie stieg, während der Anteil der sozialen, progressiven Bundessteuer sank. In der Finanzierung des Gesundheitswesens fand in den neunziger Jahren ein massiver Abbau des Sozialstaates statt.

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