SNB: Direktinvestitionen 2011

 


14.12.2012, Rückgang der Kapitalexporte für Direktinvestitionen insgesamt, jedoch markant höhere Kapitalexporte der Industrie – Asien als Hauptdestination der Kapitalexporte - Direktinvestitionsbestand im Ausland erreicht erstmals 1000 Mrd. Franken – Rückläufige Kapitalimporte für ausländische Direktinvestitionen in der Schweiz

Die schweizerischen Direktinvestitionen im Ausland (Kapitalexporte) sanken 2011 auf 42 Mrd. Franken, nach 83 Mrd. im Vorjahr. Die Abnahme ist hauptsächlich auf tiefere Investitionen der ausländisch beherrschten «Finanz- und Holdinggesellschaften»zurückzuführen, deren Kapitalexporte von 41 Mrd. auf 3 Mrd. Franken abnahmen. Grosse Schwankungen in den Direktinvestitionen dieser Branchengruppe sind nicht ungewöhnlich und haben häufig keinen Zusammenhang mit der allgemeinen Entwicklung der Direktinvestitionen. Ohne diese Unternehmen gingen die Direktinvestitionen nur leicht zurück, und zwar von 41 Mrd. auf 39 Mrd. Franken. Dabei investierten die Branchengruppen Handel sowie die Versicherungen und die Banken weniger als im Vorjahr.

Die Industrie tätigte jedoch deutlich mehr Investitionen im Ausland,insbesondere die Branchengruppe «Chemie und Kunststoffe». Wie im Vorjahr investierten die schweizerischen Unternehmen mehrheitlich in Übersee, erstmals floss dabei am meisten Kapital nach Asien.

Der Kapitalbestand in den Tochtergesellschaften schweizerischer Direktinvestoren im Ausland nahm um 30 Mrd. auf 1000 Mrd. Franken zu. Zum Anstieg trugen hauptsächlich die Kapitalexporte bei, die Wechselkursentwicklung beeinflusste den in Franken gemessenen Kapitalbestand hingegen leicht negativ. Der Personalbestand in Tochtergesellschaften im Ausland erhöhte sich um 5% auf 3,0 Mio. Beschäftigte. Erneut nahm dabei der Personalbestand in Asien mit 16% überdurchschnittlich zu. Beinahe jeder vierte im Ausland Beschäftigte der schweizerischen Direktinvestoren arbeitete in Asien (23% verglichen mit 21% im Vorjahr).

Die Erträge aus Direktinvestitionen im Ausland sanken ausserordentlich stark von 75 Mrd. auf 44 Mrd. Franken. Der Rückgang betraf die meisten Branchengruppen, wobei die Abnahme in den Tochtergesellschaften der «Finanz- und Holdinggesellschaften» am grössten war.

Im Vergleich mit anderen Ländern verfügt die Schweiz über hohe Direktinvestitionen im Ausland: Ende 2010 war die Schweiz der siebtgrösste Direktinvestor weltweit (Quelle: IWF, http://cdis.imf.org). Gründe für den Spitzenrang der Schweiz sind unter anderem die zahlreichen Hauptsitze grosser multinationaler Konzerne und die Beliebtheit als Standort für ausländisch beherrschte Holdinggesellschaften. Vor der Schweiz liegen nur die Vereinigten Staaten, das Vereinigte Königreich, Frankreich und Deutschland sowie mit den Niederlanden und Luxemburg zwei andere Holdingstandorte.

Die Kapitalimporte für ausländische Direktinvestitionen in der Schweiz nahmen gegenüber dem Vorjahr von 34 Mrd. auf 10 Mrd. Franken ab. Der Rückgang ist hauptsächlich auf die Entwicklung des konzerninternen Kreditverkehrs zurückzuführen: 2011 resultierte in dieser Position ein Mittelabfluss ins Ausland von 4 Mrd. Franken, im Vorjahr hatten sich ein Mittelzufluss von 15 Mrd. Franken ergeben.

Der Bestand der ausländischen Direktinvestitionen in der Schweiz nahm um 26 Mrd. auf 607 Mrd. Franken zu. Die Zunahme ist zum grössten Teil auf die Umklassierung eines bisher inländisch beherrschten Unternehmens zu den ausländisch beherrschten Unternehmen zurückzuführen. Gemäss der Gliederung nach dem unmittelbaren Investornahm vor allem der Kapitalbestand von Investoren aus dem «Übrigen Europa» (Europa ohne EU) und aus Asien zu, während gemäss der Gliederung nach dem letztlich Berechtigten hauptsächlich der Kapitalbestand von Investoren aus dem «Übrigen Europa» und den Vereinigten Staaten stieg. Der Kapitalbestand von Investoren aus der EU verzeichnete nach beiden Gliederungen einen deutlichen Rückgang.

Die Erträge auf den ausländischen Direktinvestitionen in der Schweiz waren mit 36 Mrd. Franken leicht tiefer als im Vorjahr (38 Mrd. Franken). Ausschlaggebend waren die niedrigeren Erträge der Branchengruppe Handel und der Versicherungen. Die Erträge des Industriesektors nahmen dagegen zu.

Für ausländische Unternehmen arbeiteten in der Schweiz 431 000 Beschäftigte. Dies entsprach 11% des gesamten inländischen Personalbestandes im Industrie- und Dienstleistungssektor, der sich Ende 2011 auf 4,1 Mio. Personen belief.


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