Immer mehr gefälschte Medikamente

 

27.08.2003, Der Anteil der gefälschten Arzneimittel am Weltmarkt soll gemäss der Pharmaindustrie zwischen 5% und 7% liegen. Dies hat einen Imageschaden für die Pharmaindustrie zur Folge und birgt auch erhebliches Gefahrenpotenzial für die Patienten.

Oftmals enthalten gefälschte Arzneimittel nicht nur wirkungslose Substanzen, häufig werden falsche Substanzen oder falsche Mengen des betreffenden Wirkstoffs verwendet. In Entwicklungsländern sind schon Tausende von Menschen zum Opfer solcher Fälschungen geworden. So wurde 1996 ein Fall auf Haiti bekannt, wo 59 Kinder starben, nachdem sie Hustensirup einnahmen, der Frostschutzmittel enthielt.

James T. Christian, Sicherheitschef und Vizepräsident von Novartis, spricht von illegalen Labors, die häufig in ärmeren Ländern anzutreffen seien. Die Hygiene bei der Herstellung solcher Fälschungen und die Lagerbedingungen seien denn auch äusserst bedenklich. Sein Team habe in der Vergangenheit viele solcher Labors in Ländern wie Argentinien, Kolumbien, Indien, China und Russland entdeckt. Besonders Russland sei ein Paradies für Medikamentenfälschungen. In diesem Zusammenhang bereitet ihm auch die EU-Osterweiterung Sorgen. Die Behörden dieser Länder hätten nicht die nötige Ausstattung und Gesetzgebung, um dem Problem beizukommen.

Zur Situation in der Schweiz äusserte sich Hans-Beat Jenny von der Heilmittelkontrollstelle Swissmedic. Das seit 1.1.2002 in Kraft getretene Heilmittelgesetz (HMG) sei den veränderten Umständen angepasst. Durch die Kleinräumigkeit der Schweiz sei es sehr schwierig für Fälscher, nicht entdeckt zu werden. Da die Swissmedic eng mit den kantonalen Behörden zusammenarbeite und die Industrie ebenfalls ein Auge auf ihr Umfeld werfe, sehe er von dieser Seite keine Gefahr. Anders sieht es beim Import von Medikamenten aus. Hier könnte die Schweiz durchaus als Durchgangsland interessant werden. Bisher wurde gemäss Jenny erst ein grosser Fall bekannt. Es handelt sich dabei um eine Liestaler Pharma-Handelsfirma, welche in den Vertrieb von gefälschten Medikamenten involviert ist (BaZ vom 5. April).

In Deutschland sieht man sich einer Zunahme der Fälschungen gegenüber, wie Dietrich Schnädelbach vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte erläuterte. Zwar handelt es sich bisher auch nur um Einzelfälle, jedoch könnten Fälschungen nur zufällig durch Apotheker und Händler entdeckt werden. Bisher konnte noch kein einziger Fall vor Gericht abgeschlossen werden. Da das Kostenbewusstsein im Gesundheitswesen immer grösser wird, verschärft sich der Margendruck. Deshalb würden Gross- und Zwischenhändler versuchen, vermehrt billigere Ware einzukaufen. Um dem Problem der Medikamentenfälschung entgegenzutreten, wird nun das Arzneimittelgesetz verschärft.

Weitere Informationen und Links:



Newsletter abonnieren
Auf  diesem Link abonnieren Sie unseren Newsletter und sind stets aktuell informiert.


Eigene News publizieren
Haben Sie eine aktuelle Firmeninformation oder ein Angebot, dass Sie hier publizieren möchten?
Auf  diesem Link erfassen Sie die entsprechenden Informationen.

www.helpnews.ch

Der Onlineverlag HELP Media AG publiziert seit 1996 Konsumenteninformationen für Schweizerinnen und Schweizer. Mit über 150 Suchmaschinen und Informationsportalen gehört HELP Media AG zu den Marktleadern im Schweizer Onlinemarkt.

offene Jobs
Referenzen
  Online-Shop

HELP Media AG in Social Networks
Facebook X (früher Twitter) Instagram LinkedIn YouTube

Ihre Werbeplattform

HELP.CH your e-guide ® ist ein führendes Verzeichnis der Schweiz mit über 18 Mio. erweiterten Wirtschafts- und Firmendaten, 2'500 eigenen Schweizer Webadressen (Domains) und 150 eigenständigen Informationsportalen. Ausserdem betreibt der Onlineverlag HELP Media AG eines der grössten Schweizer Medien-Netzwerke mit über 1 Mio. Webseiten in allen Interessensbereichen.

www.help.ch

Kontakt

  • Email:
    info@help.ch

  • Telefon:
    +41 (0)44 240 36 40
    0800 SEARCH
    0800 732 724

  • Zertifikat:
    Sadp