Frankenschock ist Finanzwort des Jahres |
Tweet |

30.11.2015, Der Begriff «Frankenschock» steht als Sinnbild für die dramatische Entwicklung an den Schweizer Finanzmärkten im Jahr 2015. Er wurde deshalb von einer Jury aus Finanzexperten aus mehr als 250 eingereichten Vorschlägen zum Finanzwort des Jahres gekürt. Wie die Jury den Frankenschock beurteilt, lesen Sie hier.
"Der Frankenschock hat uns vor Augen geführt, dass die Macht der Notenbanken viel weniger gross ist, als diese uns vorgeben", begründet Jurymitglied Oswald Grübel die Wahl. Der ehemalige CEO von UBS und Credit Suisse hatte den Euro-Mindestkurs bereits zu einem frühen Zeitpunkt als nicht nachhaltig kritisiert: "Jeder, der Gott zu spielen versucht, wird irgendwann scheitern."
Nach Ansicht der Schweizer Finanzprofessorin Sita Mazumder hat die SNB mit dieser abrupten Korrektur stark an Glaubwürdigkeit verloren: "Über Jahre bekräftigte die Nationalbank, sie könne für 'Planungssicherheit' sorgen. Wenn sie diese hochgesteckten Erwartungen aber enttäuscht, muss sie dafür eine überzeugende Begründung liefern. Das ist ihr nicht gelungen." Der Schriftsteller und Ökonom Michael Theurillat erinnert daran, dass die Frankenaufwertung vor allem in den Medien zu einem Schockereignis hochstilisiert wurde. Am meisten Gehör erhielten jene Politiker und Meinungsführer, die einen massiven Einbruch der Wirtschaft voraussagten. "Das Ende der Schweiz als Zukunftsmodell", titelte zum Beispiel eine Tageszeitung.
Claude Baumann, Chefredaktor des Finanzportals finews.ch, verweist auf den hohen Überschuss in der Leistungsbilanz mit dem Ausland, den die Schweiz trotz Aufwertung auch 2015 erzielte. "Deshalb sehe ich keine gegensätzlichen Interessen zwischen dem Finanz- und dem Werkplatz. Beide profitieren von der Stabilität in unserem Land – diese ist untrennbar verbunden mit einer harten Währung."
Albert Steck, bei der Migros Bank verantwortlich für die Markt- und Produktanalyse, betont, dass seit dem 15. Januar der Status des Frankens als unabhängige Währung wieder klar ist. "Der enorme Wert einer souveränen Währung ist uns wenig später anhand der Griechenland-Krise eindrücklich demonstriert worden", unterstreicht Steck. "Eigentlich haben wir 2015 keinen Frankenschock erlebt, sondern vielmehr einen Euroschock – der überdies noch lange nicht ausgestanden ist."
Medienkontakt:
Migros Bank Medienstelle medien@migrosbank.ch 044 839 88 01
Über Migros Bank AG:
Als 100-prozentige Tochter des Migros-Genossenschafts-Bundes pflegt sie die genossenschaftlichen Werte der Migros.
Die Migros Bank wurde 1958 von Gottlieb Duttweiler gegründet. Dank attraktiv verzinster Sparkonten sowie günstiger Hypotheken wuchs die junge Bank stark.
Das Geheimnis unseres Erfolgs ist und bleibt Duttweilers Credo: Was zählt, ist der Dienst am Kunden.
Weitere Informationen und Links:
Newsletter abonnieren
Auf diesem Link abonnieren Sie unseren Newsletter und sind stets aktuell informiert.
Eigene News publizieren
Haben Sie eine aktuelle Firmeninformation oder ein Angebot, dass Sie hier publizieren möchten?
Auf diesem Link erfassen Sie die entsprechenden Informationen.