SBB: Fahrplanmässiger Betrieb im Gotthard-Basistunnel aufgenommen: Gelungener Start ins neue Eisenbahnzeitalter |
Tweet |
12.12.2016, Seit heute Morgen verkehren die Züge durch den Gotthard-Basistunnel. Der historische Fahrplanwechsel auf der Nord/Süd-Achse Gotthard verlief ohne Probleme. Die Kunden im Güter- und Personenverkehr profitieren von kürzeren Fahrzeiten sowie mehr und zuverlässigeren Verbindungen. In zwei Eröffnungszügen fuhren Kunden und Gäste am frühen Morgen nach Lugano, wo die Inbetriebnahme des längsten Eisenbahntunnels der Welt und die Eröffnung des modernisierten Bahnhofs gefeiert werden. Auch in der übrigen Schweiz erfolgte der Fahrplanwechsel weitgehend problemlos.
Auf der Gotthard-Panoramastrecke führt die SBB ab heute ein attraktives Angebot: Die Interregio-Züge aus Basel, Luzern und Zürich sowie die RegioExpress-Züge aus dem Tessin fahren künftig jeweils im Stundentakt bis Erstfeld und zurück. Zusätzlich gibt es in Zeiten starker Nachfrage weiterhin Direktverbindungen aus Basel und Zürich bis Göschenen. Von April bis Oktober verkehren zudem die touristischen Züge «Gotthard Weekender» ab Zürich und der neue «Gotthard Panorama Express» zwischen Flüelen und Bellinzona über die Gotthard-Panoramastrecke.
«Die Schweiz rückt zusammen» in Lugano.
Die Inbetriebnahme des Gotthard-Basistunnels ist ein weiterer Höhepunkt in einem ganz besonderen Jahr für die Schweiz und die SBB. Die Eröffnung im Juni und zahlreiche weitere Plattformen haben die Bedeutung des Jahrhundertbauwerks verdeutlicht und gezeigt, was mit Schweizer Innovation, Präzision und Zuverlässigkeit erreicht werden kann. An diesem Erfolg beteiligt waren zahlreiche Partner: Der Bund, die AlpTransit Gotthard AG, aber auch die Gottardo-Hauptpartner Credit Suisse, Coop, die Mobiliar, Mondaine, Stadler Rail und ABB sowie weitere Partner aus Wirtschaft und Wissenschaft.
Um 6:09 Uhr fuhr der EuroCity 11 heute Morgen im HB Zürich los, der erste fahrplanmässige Zug durch den Gotthard-Basistunnel in Richtung Süden. Mit an Bord waren Kunden und Gäste, darunter Peter Füglistaler, Direktor des Bundesamts für Verkehr und Andreas Meyer, CEO SBB AG. Ein zweiter Eröffnungszug war um 4.55 Uhr in Basel nach Lugano abgefahren. Dabei handelte es sich um einen kombinierten Personen- und Güterzug, der als Gastgeschenk «Basler Läckerli» in den Süden brachte. Beide Züge trafen nach 8 Uhr in Lugano ein, wo sie von den Tessiner Bevölkerung und Vertretern des Kantons erwartet wurden. Beim Bahnhof Lugano folgt der offizielle Festakt zur Inbetriebnahme des Gotthard-Basistunnels unter dem Motto «Die Schweiz rückt zusammen». Peter Füglistaler, Andreas Meyer sowie der Urner Landammann Beat Jörg und der Tessiner Staatsratspräsident Paolo Beltraminelli feierten zusammen mit zahlreichen Gästen die Inbetriebnahme des längsten Eisenbahntunnels der Welt.
Im Anschluss daran steht die Eröffnung des modernisierten Bahnhofs Lugano und der erneuerten Standseilbahn «Funicolare» mit einem grossen Volksfest auf dem Programm. Für insgesamt 23 Mio. Franken haben Kanton und Stadt sowie die SBB den Bahnhof zur schmucken «Terrazza del Ticino» ausgebaut. Kurz vor Mittag fährt der kombinierte Personen- und Güterzug nach Basel zurück, dieses Mal beladen mit Panettoni, die im Bahnhof Basel ab ca. 15 Uhr den Kunden verteilt werden.
Volle Leistungsfähigkeit ab 2020.
Ihre volle Leistungsfähigkeit wird die erneuerte Nord/Süd-Achse Gotthard ab Ende 2020 entfalten, wenn der Ceneri-Basistunnel und der 4-Meter-Korridor in Betrieb sind. Im Güterverkehr steigt die Trassenkapazität dann auf 260 pro Tag, während sich die maximale Zeitersparnis im Personenverkehr zwischen der Deutschschweiz und Mailand auf bis zu 60 Minuten erhöht. Ab dann fahren die Züge zwischen der Deutschschweiz und dem Tessin halbstündlich und zwischen Zürich und Mailand stündlich. Auch im Tessin werden Angebot und Fahrplan schrittweise optimiert. Bis 2020 wird der Tessiner Regionalverkehr deutliche Verbesserungen erhalten. So werden die Fahrgäste von einer neuen Express- Verbindung zwischen Lugano und Locarno profitieren. Die Fahrzeiten zwischen der Leventina und Lugano/Mendrisiotto verkürzen sich um bis zu 30 Minuten.
Insgesamt investiert die SBB bis 2023 über 2 Milliarden Franken im Tessin. Die SBB muss zwar sparen, um im zunehmenden Wettbewerb konkurrenzfähig zu bleiben. Gleichzeitig investiert sie gezielt und nachhaltig in die Zukunft. Mit der gestern unterzeichneten Gesamtperspektive Tessin haben Kanton und SBB die Basis geschaffen, um den Schwung dieser Investitionen optimal zu nutzen und die Leitplanken für die Mobilität der Zukunft gemeinsam festzulegen.
SBB erneuert Nord-Süd-Achse Gotthard.
Der neue Gotthardtunnel ist Ausdruck von Schweizer Präzision, Innovationsfähigkeit und Zuverlässigkeit. Die Inbetriebnahme des neuen Gotthardtunnels am 11. Dezember 2016 ist der wichtigste Meilenstein der erneuerten Nord-Süd-Achse Gotthard. Bis zur Inbetriebnahme des Ceneri- Basistunnels (Ende 2020) und des 4-Meter-Korridors (Ende 2020) werden auf den Zulaufstrecken zu den beiden Basistunneln zwischen Basel und Chiasso rund 25 Bauprojekte realisiert. Mit zahlreichen Massnahmen in den Bereichen Rollmaterial, Bau und Betrieb wird die SBB die Auswirkungen auf die Kundinnen und Kunden bis zum Abschluss der Bauprojekte so gering wie möglich halten.
Medienkontakt:
SBB AG
Kommunikation
Medienstelle
Hilfikerstrasse 1
3000 Bern 65
press@sbb.ch
Über Schweizerische Bundesbahnen SBB:
Im Jahr 1902 begann die bewegte Geschichte der Schweizerischen Bundesbahnen SBB. Die Züge der Schweizerischen Centralbahn (SCB) verkehrten zwar schon seit 1. Januar 1901 auf Rechnung des Bundes, die gesetzlichen Voraussetzungen zur Gründung der SBB mussten aber erst noch geschaffen werden.
In der denkwürdigen Abstimmung vom 20. Februar 1898 hatten die Stimmberechtigten mit 386 634 Ja gegen 182 718 Nein dem «Bundesgesetz betreffend Erwerbung und Betrieb von Eisenbahnen für Rechnung des Bundes und die Organisation der Verwaltung der Schweizerischen Bundesbahnen» zugestimmt. Der Abstimmungskampf war äussert heftig: Die Befürworter argumentierten unter dem Motto «Die Schweizer Bahnen dem Schweizer Volk» für die Vorteile einer Vereinheitlichung des Bahnwesens unter der Kontrolle des Bundesstaates. Die Gegner der Vorlage warnten vor einem zusätzlichen Beamtenheer, das die Macht des Bundes vergrössern und gleichzeitig seine Finanzen zerrütten würde.
Bereits im Oktober 1900 konstituierte sich der Verwaltungsrat der SBB; er umfasste damals nicht weniger als 25 durch den Bundesrat gewählte Mitglieder, dazu kamen weitere 25 durch die Kantone und Halbkantone gewählte Mitglieder sowie vier durch die Kreiseisenbahnräte gewählte Mitglieder.
Schon im November 1900 kam ein Vertrag über den freihändigen Ankauf der Schweizerischen Centralbahn (SCB) durch den Bund zustande, und am 14. Dezember 1900 gab die Bundesversammlung ihre Zustimmung zu diesem Ankauf. Nun war Eile geboten, denn schon aufs Neujahr 1901 sollte dieser Handel rechtskräftig werden. So kommt es, dass der erste am Neujahrsmorgen 1901 in Bern aus Zürich–Aarau–Olten eingetroffene Zug um 2.00 Uhr vor seiner Weiterfahrt nach Lausanne–Genf festlich begrüsst wurde.
Der Betrieb der SCB-Linien erfolgte aber zunächst noch mit SCB-Personal, aber auf Rechnung des Bundes. Mitte 1901 löste dann die Generaldirektion der SBB das Eidgenössische Eisenbahndepartement als Aufsichtsbehörde der SCB ab.
Da auf den 1. Januar 1902 auch die Schweizerische Nordostbahn (NOB) unter die «Fittiche» der SBB kam, gilt dieser 1. Januar 1902 als «offizielles» Geburtsdatum der Schweizerischen Bundesbahnen.
Weitere Informationen und Links:
Newsletter abonnieren
Auf diesem Link abonnieren Sie unseren Newsletter und sind stets aktuell informiert.
Eigene News publizieren
Haben Sie eine aktuelle Firmeninformation oder ein Angebot, dass Sie hier publizieren möchten?
Auf diesem Link erfassen Sie die entsprechenden Informationen.