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Prämien-Trickserei - Krankenkassen spielen Versteckis

 

03.10.2003, Das Versteckspiel der Krankenkassen: Sie verweigern den braven Prämienzahlern die schriftliche Auskunft, warum genau sie neu 10, 20 oder sogar 40 Prozent mehr blechen müssen. Besonders finster gehts bei der Regions-"Umsiedlung" zu und her. DER BLINDFLUG IN DEN PRÄMIENHORROR.

Einer kann nicht mehr zuschauen: Otto lneichen, der politisierende Unternehmer (Otto's) aus Sursee LU. "In der Privatwirtschaft könnte es sich keine Firma leisten, so mit ihren Kunden umzuspringen wie jetzt die Krankenkassen. Die wäre schon morgen bankrott."

Gesundheitspolitiker Ineichen ärgert sich zu Recht. Und mit ihm bald hunderttausende Kassenmitglieder - wenn ihnen nächstens der böse Prämienbescheid 2004 ins Haus flattert. Viele werden sich die Augen reiben: Wie ist das möglich? Warum zahle ich so viel mehr? Eine brauchbare Antwort darauf werden sie im Kassenbrief nicht finden. Höchstens eine allgemeine Information, die jedoch im Einzelfall wenig zur Aufklärung beiträgt.

"Der Informationsbedarf für die Bevölkerung ist riesig", reklamiert Gesundheitsökonom Willy Oggier. Denn drei "Sondereffekte" machen die jüngste Prämienrunde erst recht zum reinsten Wirrwar:

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Der Couchepin-Kneifer: Erstmals werden die Aufschläge - durchschnittlich um rund sieben Prozent - nicht vom Sozialminister publik gemacht und erklärt. Sondern Mitte Oktober bloss ins Internet gestellt.

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Der Rabatt-Abbau: Die gekürzten Vergünstigungen bei den höheren Wahlfranchisen können zusätzlich bis zu 16 Prozent Mehrprämie verursachen.

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Die Regions-Umteilung: Ab 2004 sind die Prämienregionen bei allen Kassen gleich. Das erleichtert den Vergleich beim möglichen Kassenwechsel. Aber: Über eine Million Versicherte müssen jetzt "umgesiedelt" werden - entweder in eine teurere oder in eine billigere Region.

"Volle Transparenz!", fordert deshalb Otto Ineichen. "Die Kassen müssen gegenüber ihren Mitgliedern offen legen, wie sich ihre Prämienerhöhung im Einzelnen zusammensetzt und was sie dagegen allenfalls tun können."

Druck macht auch das Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV). "Bundespräsident Pascal Couchepin hat die Kassen aufgefordert, der Information der Versicherten besondere Beachtung zu schenken", beteuert BSV-Sprecherin Rosmarie Marolf. "Die Stunde der Wahrheit kommt in den nächsten Tagen."

Den Kassen pressierts damit nicht im Geringsten. Eine BLICK-Umfrage bei den 12 grössten Krankenversicherern ergab: Niemand ist darauf vorbereitet, die Mitglieder von sich aus im Prämienbrief detailliert über die individuelle Prämienerhöhung ins Bild zu setzen. Die nötigen Auskünfte gibts bei allen nur auf Rückfrage - im besten Fall über eine Gratis-Telefon-Nummer.

So wenig Kundenfreundlichkeit schockiert den Ökonomen Willy Oggier. "Die Kassen verspielen ihre Glaubwürdigkeit, wenn sie nicht offen und ehrlich informieren." Davon sind die aber weit entfernt. Die Kunden erfahren nicht einmal, zwischen welchen Regionen sie herum geschoben werden.

Dabei ist auch die Neueinteilung der Regionen ein heisser Ritt durch den Prämiendschungel. Kassenkenner misstrauen der Übung. Sie muss laut Weisung des BSV insgesamt kostenneutral sein, darf also nicht zu einem höheren Prämienvolumen führen. Otto Ineichen spricht es offen aus: "Die Kassen haben den Spielraum massiv zu ihren Gunsten genutzt."

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