Abschaffung der Industriezölle: Nationalrat ohrfeigt die Textil- und Bekleidungsbranche

 


05.06.2020, Zürich - Geht es nach dem Nationalrat, soll die Vorlage der Industriezollabschaffung bachab geschickt werden. Dieser hat heute entschieden, nicht auf die Vorlage einzutreten. Bei Swiss Textiles sind Enttäuschung und Unverständnis gross.

Die Zölle verteuern die Beschaffungskosten der Schweizer Textil- und Bekleidungsbranche jährlich um 264 Millionen Franken - unabhängig davon, ob in der Schweiz produzierend oder nicht. Einer der Gründe, weshalb trotz der vielen Freihandelsabkommen die Zollabgaben derart ins Gewicht fallen, sind die restriktiven Ursprungsregeln. Um dennoch Importzollkosten zu reduzieren, weichen die Unternehmen auf Spezialverfahren wie zum Beispiel den aktiven bzw. passiven Veredlungsverkehr aus. Diese Verfahren führen bei den Unternehmen zu einem sehr hohen administrativen Aufwand. Und das wirkt sich negativ auf die internationale Wettbewerbsfähigkeit unserer Exportindustrie aus.

Gemäss Bundesrat soll sich das ändern und er arbeitete eine Vorlage für das Parlament aus, um die Industriezölle abzuschaffen. Durch die Zollabschaffung rechnet er mit einem BIP-Effekt von rund 860 Millionen Franken, einer Zunahme der Arbeitsplätze um 4000 sowie einer Einsparung für die Konsumentinnen und Konsumenten in der Höhe von 350 Millionen Franken. "Die Importzollabschaffung ist eine griffige Massnahme zur Verbesserung der wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen der Exportindustrie, die durch das Parlament unabhängig und rasch beschlossen werden könnte", hält Direktor Peter Flückiger fest und fährt fort: "Mit der gegenwärtigen Zollaussetzung auf gewissen textilen Vor- und Zwischenmaterialien haben wir bereits sehr positive Erfahrungen gemacht." Gerade auch vor dem Hintergrund der Corona-Krise, durch die die Textilunternehmen massive Einbussen erlitten haben, hätte die Abschaffung der Industriezölle zusätzlich an Bedeutung gewonnen.

Stattdessen hat der Nationalrat heute entschieden, nicht auf die Vorlage einzutreten. Eine Verminderung der Bundeseinnahmen sei aufgrund der hohen Ausgaben zur Abfederung der gegenwärtigen Covid-19-Wirtschaftskrise zu unterlassen. Zudem sieht er die Verhandlungsmasse für künftige Freihandelsabkommen in Gefahr und erachtet den Nutzen für die Unternehmen und Konsumentinnen und Konsumenten als zu tief. Swiss Textiles kann diese Argumentation nicht nachvollziehen. Durch eine bessere Wirtschaftsleistung der Unternehmen steigen die Bundeseinnahmen. Unnötige Gebühren und administrative Aufwände hindern die konjunkturelle Erholung und gehören deshalb abgeschafft. Wichtig festzuhalten ist, dass der Industriezollabbau auch zu Einsparungen aufseiten der Bundesverwaltung führt. Da Spezialverfahren, provisorische Zollanmeldungen, Beschwerden, Nachforderungen und Strafverfahren grösstenteils wegfallen würden, wird dadurch auch die Zollverwaltung entlastet.

Auch das Argument zur Schmälerung der Verhandlungsmasse ist nicht stichhaltig. Industriezölle spielen in Verhandlungen heutzutage eine geringere Rolle. Viele potenzielle Verhandlungspartner verfügen bereits über einen reduzierten Zollansatz und ihre Interessen liegen in der Öffnung der Landwirtschaft. Die Wahrheit ist, dass die Schweizer Industrie gegenüber den unbegründeten Ängsten der Landwirtschaft weniger Priorität geniesst. Dabei ist die Landwirtschaft von diesem Vorhaben explizit ausgenommen. "Dass der Nationalrat nicht einmal bereit ist, das Geschäft im Detail zu behandeln und damit eine Schwächung der KMU in Kauf nimmt, ist sehr enttäuschend", gibt Peter Flückiger zu Bedenken. Noch ist die Vorlage aber nicht verloren. Swiss Textiles zieht sein Engagement für die Abschaffung der Industriezölle im Ständerat fort.

Pressekontakt:

Swiss Textiles

Peter Flückiger, Direktor

T: 044 289 79 79

peter.flueckiger@swisstextiles.ch


Über Swiss Textiles Textilverband Schweiz:
Die Schweiz ist das weltweit führende Kompetenzzentrum für textile Lösungen – das ist unsere Mission. Denn Textil ist das Material der Zukunft.

Und die Schweizer Firmen verfügen über die Erfahrung, das Fachwissen und die Talente, aus den unzähligen Möglichkeiten der textilen Anwendung neue Geschäftsmodelle zu entwickeln und bewährte Spezialitäten herzustellen.

Quellen:
  HELP.ch

Weitere Informationen und Links:



Newsletter abonnieren
Auf  diesem Link abonnieren Sie unseren Newsletter und sind stets aktuell informiert.


Eigene News publizieren
Haben Sie eine aktuelle Firmeninformation oder ein Angebot, dass Sie hier publizieren möchten?
Auf  diesem Link erfassen Sie die entsprechenden Informationen.

www.helpnews.ch

Der Onlineverlag HELP Media AG publiziert seit 1996 Konsumenteninformationen für Schweizerinnen und Schweizer. Mit über 150 Suchmaschinen und Informationsportalen gehört HELP Media AG zu den Marktleadern im Schweizer Onlinemarkt.

offene Jobs
Referenzen
  Online-Shop

HELP Media AG in Social Networks
Facebook X (früher Twitter) Instagram LinkedIn YouTube

Ihre Werbeplattform

HELP.CH your e-guide ® ist ein führendes Verzeichnis der Schweiz mit über 18 Mio. erweiterten Wirtschafts- und Firmendaten, 2'500 eigenen Schweizer Webadressen (Domains) und 150 eigenständigen Informationsportalen. Ausserdem betreibt der Onlineverlag HELP Media AG eines der grössten Schweizer Medien-Netzwerke mit über 1 Mio. Webseiten in allen Interessensbereichen.

www.help.ch

Kontakt

  • Email:
    info@help.ch

  • Telefon:
    +41 (0)44 240 36 40
    0800 SEARCH
    0800 732 724

  • Zertifikat:
    Sadp