SECO - Bruttoinlandprodukt im 4. Quartal 2020: Die Erholung wurde ausgebremst |
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01.03.2021, Bern - Im 4. Quartal verlangsamte sich das BIP-Wachstum der Schweiz auf 0,3 %, nach 7,6 % im 3. Quartal.* Grosse Einbussen erlebten jene Dienstleistungsbranchen, welche direkt durch die verschärften Eindämmungsmassnahmen betroffen waren. In anderen Bereichen setzte sich die Erholung fort. Insgesamt wirkte sich die zweite Corona-Welle bis Ende 2020 deutlich weniger auf die Wirtschaft aus als die erste im vergangenen Frühjahr.
Die privaten Konsumausgaben schrumpften im 4. Quartal deutlich (–1,5 %). Während die Ausgaben für Dienstleistungen der Gastronomie und im Freizeitbereich einbrachen, stiegen die Ausgaben für Nahrungsmittel und andere Waren wie Elektronikgeräte an. In der Summe ging der private Konsum trotz der zweiten Corona-Welle weniger stark zurück als im 1. Quartal zu Beginn der Pandemie. Entsprechend blickt der Handel (+1,5 %) auf ein positives Quartalsergebnis zurück. Auch die Finanzdienste (+0,7 %) und die unternehmensnahen Dienste (+0,4 %) konnten wachsen. Insgesamt erfolgte im Dienstleistungssektor damit nur ein geringer Rückgang der Wertschöpfung.
Im Baugewerbe (+0,4 %) legte die Wertschöpfung im Einklang mit den Bauinvestitionen (+0,1 %) zu. Die Investitionen in Ausrüstungen (+1,9%) setzten ihre Erholung fort und trugen ebenfalls zur Stabilisierung der Binnenkonjunktur bei. Viele Unternehmen investierten wieder vermehrt, nachdem sie im vergangenen Frühling Investitionen aufgeschoben hatten. Der Staatskonsum (+2,3 %) erhöhte sich im Zuge von Coronabedingten Mehrausgaben stark. In der Summe gab die inländische Endnachfrage (–0,2 %) im 4. Quartal nur geringfügig nach. Entsprechend waren auch die Importe** (–0,6 %) leicht rückläufig.
Im Unterschied zum ersten Halbjahr 2020 wurden im 4. Quartal die internationalen Lieferketten kaum unterbrochen. Gestützt von der stark anziehenden Nachfrage in wichtigen Volkswirtschaften Asiens, konnte das verarbeitende Gewerbe (+1,4 %) erneut wachsen. Verschiedene Exportkategorien erholten sich weiter vom Einbruch im Frühjahr 2020, darunter jene der Uhren und Präzisionsinstrumente sowie der Maschinen und Metalle. Einzig aufgrund einer negativen Entwicklung des Transithandels gingen die Warenexporte*** (–1,0 %) insgesamt zurück. Die Dienstleistungsexporte (+0,4 %) entwickelten sich leicht positiv.
Erste Ergebnisse für das Jahr 2020
Gemäss den vorliegenden provisorischen Ergebnissen ging das reale BIP 2020 um 2,9 % zurück und damit deutlich stärker als 2009 in der Finanzkrise (–2,1 %). Ein noch stärkerer Rückgang wurde 1975 im Zuge der Ölpreiskrise registriert.
Besonders stark von der Krise betroffen war der Dienstleistungssektor. Der private Konsum sank in historischem Ausmass. Die Rückgänge beim verarbeitenden Gewerbe und bei den Exporten waren dagegen weniger stark als in der Finanzkrise.
* Reale Veränderungsrate gegenüber dem Vorquartal.
** Dienstleistungen sowie Waren ohne Wertsachen.
*** Ohne Wertsachen.
**** https://ec.europa.eu/eurostat/data/metadata/covid-19-support-for-statisticians.
Medienkontakt:
Eric Scheidegger, SECO
Leiter der Direktion für Wirtschaftspolitik, Tel. +41 58 462 29 59
Ronald Indergand, SECO
Leiter des Ressorts Konjunktur, Direktion für Wirtschaftspolitik, Tel. +41 58 460 55 58
Fabian Maienfisch
Stv. Leiter Kommunikation und Mediensprecher SECO, Tel. +41 58 462 40 20
Über Staatssekretariat für Wirtschaft SECO:
Arbeitgebende und Arbeitnehmende sollen von einer wachstumsorientierten Politik, vom Abbau von Handelshemmnissen und von der Senkung der hohen Preise in der Schweiz profitieren.
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