TCS - Velo-Winterreifentest: Sicherheit bei Schnee und Eis |
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26.11.2021, Ostermundigen - Was für Autos schon lange selbstverständlich ist, gibt es auch für Velos: Nämlich Winterreifen, Spikereifen und sogar schneekettenähnliche Produkte. Um die Tauglichkeit dieser zu beurteilen, hat der TCS 10 Produkte auf Schnee, Eis und Asphalt getestet. Tatsächlich ist man mit Winterreifen und je nach Bedingungen sogar Spikereifen im Winter sicherer unterwegs.
Bei Autos ist es in der Schweiz selbstverständlich, dass gegen Ende Jahr Winterreifen und nach der kalten Jahreszeit wieder die Sommerreifen montiert werden. Fahrräder verschwinden normalerweise für den Winter im Keller und treten erst im Frühling wieder in Erscheinung. Doch auch für Velos gibt es Winterreifen. Ob diese Winterreifen oder Spikereifen für Fahrräder eine echte Option für Pendler im Winter sind, hat der TCS getestet.
Das Test Setup
Geprüft wurden 10 unterschiedliche Reifen - 4 Spikereifen, 5 Winterreifen mit weicher Gummimischung und im Vergleich dazu ein Sommerreifen - auf Schnee, Eis und Asphalt. Eine Spezialität im Test war der Retyre, welcher aus einem Basisreifen besteht, dem bei rutschigen Verhältnissen eine zweite Haut mit Winterprofil und Spikes - analog einer Schneekette beim Auto- aufgezogen werden kann. Bremstests auf Eis wurden auf einer Kunsteisbahn von 10 km/h auf 0 km/h durchgeführt. Die Bremstest auf Schnee wurden auf 3500 M.ü.M. im Schnee durchgeführt, dies bei einer Geschwindigkeit von 20 km/h auf 0 km/h. Für die Messungen der Bremswege auf Asphalt wurden auf trockener und nasser Fahrbahn Vollbremsungen mit kombinierter Vorder- und Hinterradbremse durchgeführt. Alle Bremswege auf Schnee und Eis wurden bei 2 bar, jene auf Asphalt bei 4 Bar Reifendruck gemessen. Separat wurde der Einfluss des Reifendrucks auf den Bremsweg untersucht und bei Drücken von 2, 4 und 6 Bar Bremsungen auf Eis durchgeführt.
Testergebnisse: Winterreifen und Spikereifen bieten mehr Sicherheit im Winter
Sowohl auf Schnee als auch auf Eis zeigten Spikereifen bei den Bremstests und Haftreibungsversuchen klare Vorteile gegenüber Reifen ohne Spikes. Die Bremswege von Spikereifen auf Asphalt unterschieden sich zwar nicht messbar von jenen der übrigen Reifen, jedoch sind sie auf der harten Unterlage unangenehm zu fahren. Spikereifen sind somit besonders da zu empfehlen, wo im Winter die Strassen nicht geräumt werden und man auf Schneeunterlage unterwegs ist. Winterreifen mit weicherer Gummimischung haften messbar besser als Sommerreifen. Bei den Bremsmessungen auf Schnee waren die durchschnittlichen Bremswege aller Winterreifen um 16 % kürzer als beim Sommerreifen. Die Kurvenstabilität und das Bremsverhalten auf Eis wurden bei den subjektiven Fahrversuchen mit Winterreifen ebenfalls besser bewertet als beim Sommerreifen. Wer sich also im Schweizer Mittelland ab und zu mit schneebedeckten Strassen konfrontiert sieht, kann mit Winterreifen seine Sicherheit erhöhen. Auf Glatteis hingegen, sorgt gemäss dem Test nur ein Spikereifen für echten Halt. Einzig das teure, modulare Reifensystem von Retyre bietet die Möglichkeit, je nach Bedingungen das Profil mittels Reissverschluss zu wechseln. Unterschiede zwischen unterschiedlichen Spikereifen und unterschiedlichen Winterreifen sind zwar vorhanden, bewegen sich aber in einem sehr kleinen Bereich. Schliesslich ergab der Test, dass eine Senkung des Reifendrucks im Winter die Bodenhaftung erheblich verbessert und die Bremswege verkürzt.
Pressekontakt:
Sarah Wahlen
Mediensprecherin TCS
058 827 34 03
Über Touring Club Suisse (TCS):
Alle 70 Sekunden erfolgt eine Hilfeleistung. 200 Patrouilleure sind jährlich mit etwa 359'000 Einsätzen auf Schweizer Strassen unterwegs und ermöglichen in mehr als 80 % der Fälle eine sofortige Weiterfahrt. Die ETI-Zentrale organisiert jährlich etwa 57'000 Hilfeleistungen, darunter 3200 medizinische Abklärungen und über 1200 Repatriierungen. Die TCS Swiss Ambulance Rescue ist der grösste private Akteur für Rettungsdienst und Krankentransport in der Schweiz mit 50 Fahrzeugen, 17 Logistikbasen und über 35'000 Einsätzen pro Jahr. Die Rechtsschutz-Büros bearbeiten 42'000 Fälle und geben rund 10’000 Rechtsauskünfte. Seit 1908 setzt sich der TCS für die Verkehrssicherheit in der Schweiz ein, indem er Lehrmittel, Sensibilisierungs- und Präventionskampagnen entwickelt, Mobilitätsinfrastrukturen testet und Behörden berät.
Der TCS verteilt jedes Jahr rund 110'000 Leuchtgürtel und 90'000 Leuchtwesten an Kinder, damit auch ihre Mobilität sicher ist. 42’000 Teilnehmende zur Aus- und Weiterbildung zählen die Fahrzentren in allen Kategorien von Fahrzeugen jährlich. Mit 33 Plätzen und rund 950'000 Logiernächten ist der TCS der grösste Campinganbieter der Schweiz. Die Mobilitätsakademie des TCS beforscht und gestaltet die Transformationen im Verkehr, wie die vertikale Mobilität der Drohnen oder die geteilte Mobilität, etwa mit den 400 elektrischen Lastenvelos «carvelo» und 40’000 Nutzenden. Der TCS ist Mitunterzeichner der Roadmap Elektromobilität 2025.
Quellen:


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