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Handeln Sie heute, um die Gleichstellung der Geschlechter in der Angehörigenbetreuung voranzutreiben und zu unterstützen

 


06.10.2022, Zürich (ots) - Anlässlich des Europäischen Tages der betreuenden Angehörigen rufen Eurocarers und seine Mitglieder alle europäischen Regierungen dazu auf, die Gleichstellung der Geschlechter bei der Angehörigenbetreuung anzugehen, die Rolle des informellen Betreuungssektors zu beleuchten und die Notwendigkeit von mehr Unterstützung und Rechten zu unterstreichen.

In Europa werden 80 % der Langzeitpflege durch betreuende Angehörige erbracht, wobei mindestens 52 Millionen Menschen wöchentlich Familienmitglieder oder Freunde pflegen. Mehr als die Hälfte dieser informellen Pflegekräfte sind Frauen. Ihre Pflichten können Karrierechancen sowie den Zugang zu Bildung, angemessenem Einkommen und Rente behindern und sich negativ auf ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden auswirken.

Aufgrund unbezahlter Betreuungsaufgaben sind erschreckende 7,7 Millionen Frauen nicht in der Lage zu arbeiten. Untersuchungen zeigen, dass etwa ein Drittel (32,6 %) der nicht erwerbstätigen Frauen im Alter von 25 bis 49 Jahren angaben, dass Betreuungsaufgaben der Hauptgrund dafür sind, dass sie keine Beschäftigung suchen, verglichen mit 7,6 % der nicht erwerbstätigen Männer. Unabhängig davon, ob betreuende Angehörige auf dem Arbeitsmarkt aktiv sind oder nicht, müssen sie anerkannt und unterstützt werden, u. a. durch Zugang zu Schulungen, finanzieller Unterstützung, Renten und Gesundheitsvorsorge.

Spitex, Entlastungs- und Betreuungsdienste sind wichtig, um Menschen die Möglichkeit zu geben, Erwerbtättigkeit und Angehörigenbetreuung zu vereinbaren, aber sie reichen allein nicht aus. Die unterschiedliche Zeit, die Frauen und Männer für unbezahlte Betreuungsarbeit aufwenden, kann nur durch einen transformativen Ansatz angegangen werden, der darauf abzielt, die Betreuungsarbeit aufzuwerten und die Stereotypen zu überwinden, damit Männer und Frauen als gleichermaßen fähig wahrgenommen werden, Betreuungsarbeit zu leisten.

Mit der neuen europäischen Care-Strategy, die letzten Monat veröffentlicht wurde, hofft Eurocarers auf gezieltere Massnahmen, um politische Reformen anzuregen und klare Verfahren zur Identifizierung und Unterstützung informeller Leistungserbringer einzuführen. Neben der Sicherstellung qualitativ hochwertiger, erschwinglicher und zugänglicher Pflege- und Betreuungsdienste in Eurpa fordert die Strategie Vorschläge zur Förderung der Gleichstellung der Geschlechter und der Stärkung der Rolle der Frau, u. a. durch die Förderung der Vereinbarkeint in Unternehmen und die Förderung einer gleichberechtigten Aufteilung der informellen Pflege zwischen Frauen und Männern durch die Aufwertung von Pflegeaufgaben.

Die Anerkennung informell pflegender Frauen erkennt ihren Beitrag zur Gesellschaft an und trägt dazu bei, dass ihren Bedürfnissen wirksam Rechnung getragen wird. Um sicherzustellen, dass die Strategie konkrete Ergebnisse liefert, sollte sie nach Ansicht von Eurocarers auf allen Ebenen als herausragende Priorität behandelt werden und alle Akteure auf Europäischer-, nationaler, regionaler und lokaler Ebene einbeziehen, einschliesslich der betreuenden Angehörigen.

"Wir begrüßen die Verabschiedung der lang erwarteten Europäischen Stragie für Pflege und Betreuung sehr - sie ist ein grosser Schritt nach vorne für betreuende Angehörige, der nicht nur ihren Beitrag zur Gesellschaft anerkennt, sondern auch sicherstellt, dass ihre Bedürfnisse effektiv berücksichtigt werden. "Stecy Yghemonos, Direktor von Eurocarers, kommentiert. "Ich bin zuversichtlich, dass die Strategie die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern bei der Pflege bekämpfen wird und dass betreuende Angehörige endlich die Rechte und die Unterstützung erhalten, die sie verdienen." - fügte er hinzu.

Die Umsetzung der Strategie wird die Situation sowohl für betreuende Angehörigen als auch für die Betreuungsempfänger verbessern, um den Zugang zu qualitativ hochwertigen, erschwinglichen und zugänglichen Pflegediensten zu erleichtern und gleichzeitig die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, das Wohlbefinden und die soziale Eingliederung der betreuenden zu verbessern.

Die Betreung von Angehörigen sollte eine Wahl sein, keine Notwendigkeit, und betreuende Angehörige sollten unterstützt werden. Anlässlich des Europäischen Tags der betreuenden Angehörigen ruft Eurocarers dazu auf, sich den Angehörigenorganisationen anzuschliessen und in ganz Europa die Gleichstellung der Geschlechter in den Mittelpunkt zu stellen und auf einen fairen und gemeinsamen Ansatz für die Angehörigenbetreuung hinzuarbeiten

Hinweise für die Redaktionen:

Bilder finden Sie auf der Seite http://dankeangehoerige.ch Für weitere Informationen und Interviews wenden Sie sich bitte an: patrick@proaidants.ch, Patrick Hofer, delegierter des Vorstandes Pro Aidants, Swiss Carers Association.

Über Eurocarers

Eurocarers bringt Organisationen für betreuende Angehörige sowie Universitäten und Forschungsinstitute zusammen - eine einzigartige Kombination, die eine faktengestützte Interessenvertretung ermöglicht. Unser Netzwerk setzt sich dafür ein, dass Pflege wertgeschätzt wird und unbezahlte Pflege als zentraler Faktor für die Nachhaltigkeit der Gesundheits- und Langzeitpflegesysteme anerkannt wird. Wir sind der Meinung, dass das Wissen und die Bedürfnisse der Pflegenden es wert sind, gehört zu werden, und dass die Menschen das Recht haben sollten, frei zu entscheiden, ob sie eine Pflegeperson sein wollen und in welchem Umfang sie sich an der Pflege beteiligen wollen. Unser Ziel ist es daher, als Sprachrohr für informell Pflegende zu fungieren, unabhängig von ihrem Alter oder den besonderen gesundheitlichen Bedürfnissen der Person, die sie betreuen: (1) Dokumentation und Sensibilisierung für den bedeutenden Beitrag, den pflegende Angehörige zu den Gesundheits- und Sozialfürsorgesystemen und zur Wirtschaft insgesamt leisten, und für die Notwendigkeit, diesen Beitrag zu schützen; und (2) Sicherstellung, dass in Europa betreuende Angehörige berücksichtigt werden, d. h. ihre soziale Eingliederung und die Entwicklung von Unterstützungsdiensten fördert, es ihnen ermöglichen, einer bezahlten Beschäftigung nachzugehen und ein soziales Leben zu führen.

Pressekontakt:

Pro Aidants- Swiss Carers Association

Impact Hub - Sihlquai 131- CH-8005 Zürich

www.proaidants.ch

+41445867964

Patrick Hofer, Delegierter des Vorstands

Executive MBA HSG, +41788842434


Über Swiss Carers:
Pro Aidants schliesst eine Lücke in der Langzeitpflege und Betreuung zu Hause. Der gemeinnützige Verein schafft erstmals einen unabhängigen organisatorischen Rahmen, in dem sich betreuende Angehörige und Partner aus dem Sozial-, Gesundheits- und Gemeinwesen koordinieren.

Partnerschaftlich werden neue Ansätze für eine integrierte Versorgung erprobt. Oberstes Ziel ist es, allen Involvierten auch am Ende des Lebens eine gute Qualität der Betreuung zu erhalten.

Durch Selbstmanagement-Instrumente und vernetzte Beratungsangebote, können wir Schritt für Schritt aufzeigen, was zu tun ist. Menschen, die unversehens Betreuungsperson werden, können sich so ganz auf ihre eigentlichen Aufgaben konzentrieren. Und müssen sich selbst nicht auch noch durch den Dschungel der Hilfsmöglichkeiten und Ansprüche auf Finanzhilfe kämpfen.

Unsere Ambition ist eine soziale Innovation zu schaffen, die eine Betreuungsabsicherung in einer alternden Gesellschaft bietet. Für die Evaluation der erarbeiteten Erkenntnisse arbeitet Pro Aidants mit Universitäten und Forschungsstellen zusammen.

Für die informell Betreuenden ist die Nutzung der Dienste kostenlos. Partner widmen einen Beitrag zum Betrieb der sozialen Infrastruktur: das «Care-Promille»

Quellen:
  HELP.ch

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