Hunde- und Katzenfleischhandel in Vietnam verursacht immenses Tierleid |
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05.07.2024, Neu erschienenes Videomaterial zeigt die entscheidende Rolle einer einzigen Fernstrasse bei der brutalen Tötung von schätzungsweise fünf Millionen Hunden und einer Million Katzen pro Jahr. Die Nationalstrasse, die von Ho-Chi-Minh-Stadt im Süden in die Hauptstadt Hanoi im Norden führt, gilt als Hauptverkehrsader für den illegalen Handel mit Katzen- und Hundefleisch.
Neu erschienenes Videomaterial zeigt die entscheidende Rolle einer einzigen Fernstrasse bei der brutalen Tötung von schätzungsweise fünf Millionen Hunden und einer Million Katzen pro Jahr. Die Nationalstrasse, die von Ho-Chi-Minh-Stadt im Süden in die Hauptstadt Hanoi im Norden führt, gilt als Hauptverkehrsader für den illegalen Handel mit Katzen- und Hundefleisch. Dieser verursacht immenses Tierleid, verstösst gegen Transportgesetze und gefährdet die öffentliche Gesundheit im Land. Die Provinz Ha Tinh dient dabei als Dreh- und Angelpunkt für den Umschlag von gestohlenen Haustieren und eingefangenen Streunern. VIER PFOTEN fordert seit längerem ein landesweites Verbot des grausamen Handels.
Im November und Dezember 2022 führte VIER PFOTEN
eine verdeckte Untersuchung durch, um den illegalen Handel mit Hunden und Katzen in der
vietnamesischen Provinz Ha Tinh aufzudecken. Die
Rebecca Dharmpaul, Kampagnenleiterin von VIER PFOTEN zum Thema Hunde- und Katzenfleischhandel, sagt: «Was wir in den Aufnahmen gesehen haben, ist an Grausamkeit gegenüber fühlenden Haustieren nicht zu überbieten. Hunde und Katzen werden in winzige Käfige gepfercht und Hunderte von Kilometern auf Lastwagen und Motorrädern transportiert, um dann brutal mit Eisenzangen herausgetrieben zu werden. Am Zielort angekommen, werden sie mit Stöcken erschlagen, durch Stromschläge oder Ertränken getötet oder ihnen wird die Kehle durchgeschnitten. Die Tiere werden oft direkt am Strassenrand an skrupellose Händlerinnen und Händler verkauft, die nahegelegene Restaurants beliefern. Viele Tiere werden illegal im Gepäckraum öffentlicher Busse und ohne Wissen der Fahrgäste transportiert.»
Fehlendes Gesetz für hohe Dunkelziffer verantwortlich
Ausschliesslich Tiertransporter müssen an offiziell eingerichteten Kontrollpunkten anhalten, um die Dokumente der Tiere überprüfen zu lassen. Daher nutzen die Händlerinnen und Händler oftmals öffentliche Verkehrsmittel wie Busse, um einer möglichen Entdeckung durch die Beamtinnen und Beamten zu entgehen. Hat die Polizei keine Kenntnis von Tieren an Bord, hat sie keine Befugnis die geheimen Tierschmugglerinnen und -schmuggler zu kontrollieren.
«Der Bericht dokumentiert einen Fall, in dem über 150 Hunde und Katzen in den Gepäckraum eines öffentlichen Busses gepfercht waren, während die Fahrgäste unwissend auf ihre Ankunft warteten. Am Ende wurden zwei Drittel der Tiere tot aufgefunden. Wahrscheinlich waren sie neben den Habseligkeiten der Fahrgäste erstickt. Die übrigen Tiere mussten aufgrund ihres schlechten Gesundheitszustands eingeschläfert werden. Oft wird der Handel aber auch gar nicht verheimlicht, denn die Ermittelnden dokumentierten Fälle, in denen Tiertransporter an den Kontrollpunkten nicht kontrolliert oder nicht einmal angehalten wurden, was jedoch gesetzlich vorgeschrieben wäre. Es gibt aber kein einheitliches nationales Tierschutzgesetz, und die Durchsetzung bestehender Gesetze ist äusserst begrenzt», sagt Dharmpaul.
Haustierdiebstahl und die Aspekte der öffentlichen Gesundheit
Der unkontrollierte Massenschmuggel von ungeimpften Tieren unter stressigen und unhygienischen Bedingungen erhöht auch das Zoonoserisiko, da infizierte Hunde und Katzen ihre Krankheiten während des Transports auf andere Tiere, Händlerinnen und Händler sowie Konsumierende übertragen können.
Dharmpaul schlussfolgert: «Der illegale Handel mit Hunden und Katzen muss von den zuständigen Transportbehörden und dem Ministerium für ländliche Entwicklung und Landwirtschaft (MARD) bekämpft werden, da die geltenden Transportvorschriften nicht wirksam durchgesetzt werden. Der Transport von Tieren über Tausende von Kilometern durch Vietnam ist nicht nur eine Tortur für die Tiere, sondern kann auch dramatische Folgen für die öffentliche Gesundheit haben. Der Diebstahl von Haustieren, eine gängige Praxis von Händlerinnen und Händlern, ist sowohl für die Tiere als auch für ihre Besitzerinnen und Besitzer eine traumatische Erfahrung. Nur ein landesweites Verbot des Hunde- und Katzenfleischhandels kann Millionen von Haustieren und Streunern vor dieser Grausamkeit bewahren.»
Hintergrund
Jedes Jahr werden in Vietnam mehr als sechs Millionen Hunde und Katzen brutal abgeschlachtet. Eine Umfrage von VIER PFOTEN, die Anfang 2021 in ganz Vietnam durchgeführt wurde, ergab, dass die Mehrheit der Vietnamesinnen und Vietnamesen ein Eingreifen der Regierung wünscht. 91 % der Befragten sprachen sich für ein Verbot oder eine Einschränkung des Handels aus. Auf die Frage, ob sie ein Verbot des Hunde- und Katzenfleischhandels unterstützen würden, antworteten 88 % der Befragten, dass sie eine solche Massnahme befürworten würden. Darüber hinaus sollten die Befragten angeben, ob der Verzehr von Hunde- und Katzenfleisch ihrer Meinung nach zur vietnamesischen Kultur gehöre, was 95 % der Befragten verneinten.
Medienkontakt:
Chantal Häberling
Kommunikation
Schweiz VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz
Altstetterstrasse 124
8048 Zürich
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Über VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz:
Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Grossbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen. In der Schweiz ist die Tierschutzstiftung ein Kooperationspartner vom Arosa Bärenland, dem ersten Bärenschutzzentrum, welches geretteten Bären aus schlechten Haltungsbedingungen ein artgemässes Zuhause gibt.
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