VIER PFOTEN am Welt-Tiger-Tag: Weisse Tiger sind besonders gefährdet |
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30.07.2024, Sie werden für Unterhaltungszwecke ausgebeutet, wegen ihres Fells getötet, und ihre Knochen für dubiose traditionelle Medizin verwendet. Auf dem Schwarzmarkt kann ein ausgewachsener lebender Tiger für etwa 22‘000 Euro gekauft werden, während für Tiger mit weissem Fell sogar ein Vielfaches verlangt wird. Anlässlich des heutigen Welt-Tiger-Tags am 29. Juli, macht VIER PFOTEN darauf aufmerksam, dass der grausame Handel mit Grosskatzen aufgrund fehlender Regulierungen in Europa und weltweit immer noch floriert. Besonders begehrt sind Tiger mit weissem Fell. Die hohe Nachfrage hat jedoch verheerende Folgen für die Tiere, da sie speziell für ihr weisses Fell gezüchtet werden. Diese Praxis ist oft mit Inzucht verbunden, was zu gesundheitlichen Problemen führt.
«Tiger sind keine Haustiere. Die grausame Misshandlung von Grosskatzen muss endlich aufhören. Im Gegensatz zu den strengen Massnahmen zum Schutz wilder Tiger kommen Tiger in Gefangenschaft zu kurz. Der kommerzielle Handel mit Tigern und ihren Körperteilen ist weltweit noch immer in vollem Gange. VIER PFOTEN ruft Regierungen dazu auf, Gesetze zum Schutz von Tigern und anderen Grosskatzen zu implementieren und effektiv umzusetzen, um den grausamen Handel zu beenden. Angesichts der hohen Anzahl leidender Tiger ist es mehr als dringend, dass wir auf dieses Problem reagieren», sagt Barbara van Genne, Leiterin der Abteilung für Wildtiere bei VIER PFOTEN. Zum Leiden von weissen Tigern ergänzt die Expertin: «Wir retten immer mehr weisse Tiger und Löwen aus schlechter Haltung. Sie zählen zu den sensibelsten Opfern des grausamen Handels. Weisse Grosskatzen zahlen einen hohen Preis für ihr besonderes Aussehen. Sie leiden ihr gesamtes Leben unter den Folgen der Inzucht und benötigen intensive Pflege.»
Die traurige Vergangenheit der weissen Tigerin Charlota
VIER PFOTEN hat bereits mehr als 50 Tiger aus schlechter Haltung gerettet und bietet aktuell 26 Tigern ein artgemässes Zuhause in ihren spezialisierten Schutzzentren und Partnerprojekten. Zu den geretteten Tigern zählt auch die zweijährige weisse Tigerin Charlota. Sie wurde aus illegaler Privathaltung in Tschechien gerettet und in die TIERART Wildtierstation nach Deutschland gebracht. Bevor sie nach TIERART kam, war sie 2023 vorübergehend im Zoo Hodonin untergebracht. Wie üblich in der grausamen Industrie der Grosskatzenzucht, wurde Charlota kurz nach der Geburt von ihrer Mutter getrennt, um von Hand aufgezogen zu werden. Ihr vorheriger Besitzer hat sie als Haustier ausgebeutet und Videos von ihr in den sozialen Medien hochgeladen. Die lokalen Behörden konnten Charlota konfiszieren und baten VIER PFOTEN, die Tigerin bei sich aufzunehmen. Charlota zeigt klare Anzeichen von Inzucht und benötigt intensive Pflege. Die zweijährige Tigerin leidet unter schielenden Augen, chronischen Nierenproblemen sowie deformierten Wirbelsäulen- und Vorderbeinknochen.
«Charlota ist eine sehr frohe und neugierige Tigerin und hat sich dank der professionellen Pflege unseres erfahrenen Teams sehr schnell von ihrer schrecklichen Vergangenheit erholt. In TIERART hat sie ein neues Zuhause mit einer besseren Zukunft gefunden. Im Sommer liebt sie es, Kartonboxen in ihrem Pool zu versenken», sagt Lara Steinbrunn, Tierpflegerin in TIERART. Aufgrund von Charlotas Gesundheitszustand und traumatischer Vergangenheit, benötigt sie eine intensive, auf sie abgestimmte Pflege durch unser erfahrenes Team von Tierpflegerinnen und Tierpflegern. Basierend auf ihren speziellen Bedürfnissen wurde ein eigener Trainings- und Aktivitätenplan für sie erstellt, um sie bei ihrer körperlichen und psychischen Genesung zu unterstützen. Beispielsweise erhält Charlota tägliche Beschäftigungen wie Düfte, Kartonboxen oder Heu, um stereotypen Verhaltensmustern entgegenzuwirken, natürliches Verhalten zu stärken und sie geistig aktiv zu halten.
Weisse Tiger sind keine eigene Spezies
Entgegen einem weit verbreiteten Missverständnis sind weisse Tiger keine eigene (Sub)spezies, die erhalten werden muss. Es handelt sich auch nicht um Albinos. Ihr weisses Fell ist das Ergebnis einer seltenen, rezessiven Genmutation, dem sogenannten Leuzismus, die von beiden Elternteilen getragen werden muss. Aus diesem Grund sind weisse Tiger eine Seltenheit in der Wildnis und inzestuöse Zuchtpraktiken werden genutzt, um die weisse Fellfarbe in Gefangenschaft zu erzielen. Die meisten weissen Tiger in Gefangenschaft sind Nachfahren eines weissen männlichen Tigers, der in den 1950-er Jahren in Indien gehalten wurde.
Die Privathaltung von Tigern ist in vielen Teilen der Welt noch legal
Aktuell ist Südafrika der grösste Exporteur von Grosskatzen und ihren Körperteilen weltweit. In einigen
europäischen Ländern sind die Haltung und Zucht von Tigern privat oder in Zirkussen noch erlaubt. VIER
PFOTEN ruft die europäischen Mitgliedsstaaten dazu auf, den
Einfluss von Schweizer Reisenden
Auch Schweizer Reisende können während den Ferien ungewollt in Kontakt mit dem Grosskatzenhandel kommen. Durch den Besuch von Einrichtungen, welche Selfies oder Spaziergänge mit Grosskatzen oder Kuscheln mit Jungtieren anbieten, unterstützen Touristinnen und Touristen unbewusst den grausamen Handel. Viele dieser Institutionen behaupten, sich für den Artenschutz einzusetzen. In Realität werden die Grosskatzen jedoch intensiv gezüchtet, um Profit zu erwirtschaften. VIER PFOTEN empfiehlt, keine Touristenattraktionen zu besuchen, welche direkte Interaktionen mit Wildtieren anbieten und stattdessen tierfreundliche Alternativen, wie das Bestaunen der Tiere in freier Natur oder in Schutzzentren, auszuprobieren. Ein echtes Schutzzentrum züchtet keine Tiere, erlaubt keinen direkten Kontakt zu den Tieren und kümmert sich um sie für den Rest ihres Lebens.
Filmmaterial:
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Medienkontakt:
Oliver Loga
Press Manager
Schweiz
VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
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Über VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz:
Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Grossbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen. In der Schweiz ist die Tierschutzstiftung ein Kooperationspartner vom Arosa Bärenland, dem ersten Bärenschutzzentrum, welches geretteten Bären aus schlechten Haltungsbedingungen ein artgemässes Zuhause gibt.
Quellen:
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