Unterwegs im Herbst: Die Ratschläge des TCS

 


10.10.2024, Vernier/Ostermundigen (ots) - Kürzere Tage, sinkende Temperaturen und Wild auf der Fahrbahn: Während der kalten Jahreszeit steigt die Unfallgefahr für Automobilisten sowie Motorrad- und Velofahrerinnen. Der TCS rät, bei schlechtem Wetter das Abblendlicht einzuschalten und gibt weitere Tipps, wie man sich verhalten muss, um sicher auf der Strasse unterwegs zu sein.

Der Herbst hat es oftmals in sich: Schlechte Sicht, Schleudergefahr und Wildtiere. Diese Faktoren erfordern von den Verkehrsteilnehmenden eine angepasste Fahrweise und erhöhte Aufmerksamkeit.

Sehen und gesehen werden

Wer trotz schlechter Sicht lediglich mit Tagfahrlicht unterwegs ist, sollte sich bewusst sein, dass die meisten Autos hinten unbeleuchtet sind. Aus diesem Grund sollte man bei prekären Lichtverhältnissen stets mit Abblendlicht statt nur mit Tagfahrlicht fahren.

Praktischerweise muss der Fahrer, wenn es dämmert oder wenn er einen Tunnel durchquert, nicht jedes Mal selbst das Abblendlicht einschalten, falls die Funktion "Automatik" aktiviert ist. Allerdings reagiert die Lichtautomatik ausschliesslich auf Helligkeitsunterschiede. Bei Sichtbehinderungen die durch Nebel, Rauch, Schnee oder starken Regen verursacht werden und bei gleichzeitig gleichbleibender Helligkeit reagiert die Lichtautomatik nicht. Deshalb sollte man in solchen Situationen das Abblendlicht trotz Lichtautomatik selbst einschalten. Nebellichter und Nebelschlusslichter dürfen nur verwendet werden, wenn die Sichtweite wegen Nebels, Schneetreibens oder starken Regens weniger als 50 Meter beträgt.

Velofahrer benutzen ihr Licht am besten sobald es dämmert oder die Sicht schlecht ist. E-Bikes und E-Trottinette müssen sowohl tagsüber als auch in der Nacht mit Licht fahren. Eine vom TCS im Herbst 2022 durchgeführte Zählung zeigt auf, dass die Hälfte der Trottinette und ein Drittel der Velos morgens und abends, wenn die Sicht beeinträchtigt ist, nicht korrekt beleuchtet oder ganz ohne Licht unterwegs sind. Eine weitere TCS-Zählung, die 2023 durchgeführt wurde, zeigt auf, dass auch tagsüber bei Elektrovelos und E-Trottinetten die Situation verbesserungswürdig ist. Obwohl das Einschalten des Vorderlichts für Elektrovelos und E-Trottinette tagsüber obligatorisch ist, kommt bei den E-Trottinetten nur ein Drittel der Fahrer dieser Pflicht nach. Bei den Elektrovelos sind es je nach Modell immerhin 76 bis 91 Prozent.

Fussgängerinnen und Fussgängern empfiehlt der TCS, helle oder reflektierende Bekleidung zu tragen, sobald sie draussen unterwegs sind.

Vorsicht Wildtiere

Der Herbst ist die Jahreszeit, in der das Risiko am höchsten ist, unverhofft auf Wildtiere zu treffen, die sich auf der Fahrbahn aufhalten oder diese überqueren. Um das Kollisionsrisiko zu reduzieren und rechtzeitig reagieren zu können ist es wichtig, die Geschwindigkeit anzupassen und insbesondere ab Anbruch der Dämmerung jederzeit bremsbereit zu sein.

Falls sich ein Tier auf der Strasse oder in unmittelbarer Nähe aufhält, sollte man das Abblendlicht einschalten und hupen, um das Tier zu verscheuchen. Auf gefährliche Ausweichmanöver sollte man verzichten. Kommt es trotz dieser Vorsichtsmassnahmen zu einem Zusammenstoss, sollte man den Unfall unverzüglich der Polizei melden. Diese schickt den Wildhüter, einen Jäger oder einen Tierarzt an die Unfallstelle. Einem verletzten Tier sollte man sich niemals nähern, sondern in sicherer Entfernung auf das Eintreffen der Fachleute warten.

Weitere Herausforderungen

Aufgrund der tieferen Temperaturen ist im Herbst die Schleudergefahr grösser und auch der Bremsweg wird länger. Grund dafür sind nasse und kalte Strassen, die mit Laub oder Schmutz bedeckt sind. Durch Wasserpfützen steigt zudem die Gefahr von Aquaplaning. Bei kalten Temperaturen ist auf Brücken bereits mit Eisbildung zu rechnen. Autolenkerinnen und Autolenker sollten die Winterreifen rechtzeitig gemäss der sogenannten O-Regel (Oktober bis Ostern) aufziehen.

Pressekontakt:

Marco Wölfli
Mediensprecher TCS

Tel. 058 827 34 03
marco.woelfli@tcs.ch


Über Touring Club Suisse (TCS):
Seit seiner Gründung 1896 in Genf steht der Touring Club Schweiz im Dienst der Schweizer Bevölkerung. Er engagiert sich für Sicherheit, Nachhaltigkeit und Selbstbestimmung in der persönlichen Mobilität, politisch wie auch gesellschaftlich. Mit 1900 Mitarbeitenden und 23 regionalen Sektionen bietet der grösste Mobilitätsclub der Schweiz seinen rund 1,6 Millionen Mitgliedern eine breite Palette von Dienstleistungen rund um Mobilität, Gesundheit und Freizeitaktivitäten an.

Alle 70 Sekunden erfolgt eine Hilfeleistung. 200 Patrouilleure sind jährlich mit etwa 359'000 Einsätzen auf Schweizer Strassen unterwegs und ermöglichen in mehr als 80 % der Fälle eine sofortige Weiterfahrt. Die ETI-Zentrale organisiert jährlich etwa 57'000 Hilfeleistungen, darunter 3200 medizinische Abklärungen und über 1200 Repatriierungen. Die TCS Swiss Ambulance Rescue ist der grösste private Akteur für Rettungsdienst und Krankentransport in der Schweiz mit 50 Fahrzeugen, 17 Logistikbasen und über 35'000 Einsätzen pro Jahr. Die Rechtsschutz-Büros bearbeiten 42'000 Fälle und geben rund 10’000 Rechtsauskünfte. Seit 1908 setzt sich der TCS für die Verkehrssicherheit in der Schweiz ein, indem er Lehrmittel, Sensibilisierungs- und Präventionskampagnen entwickelt, Mobilitätsinfrastrukturen testet und Behörden berät.

Der TCS verteilt jedes Jahr rund 110'000 Leuchtgürtel und 90'000 Leuchtwesten an Kinder, damit auch ihre Mobilität sicher ist. 42’000 Teilnehmende zur Aus- und Weiterbildung zählen die Fahrzentren in allen Kategorien von Fahrzeugen jährlich. Mit 33 Plätzen und rund 950'000 Logiernächten ist der TCS der grösste Campinganbieter der Schweiz. Die Mobilitätsakademie des TCS beforscht und gestaltet die Transformationen im Verkehr, wie die vertikale Mobilität der Drohnen oder die geteilte Mobilität, etwa mit den 400 elektrischen Lastenvelos «carvelo» und 40’000 Nutzenden. Der TCS ist Mitunterzeichner der Roadmap Elektromobilität 2025.

Quellen:
  HELP.ch

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