Logoregister

Kontraproduktive und rechtlich fragwürdige Einschränkung der Temporärarbeit

 


28.02.2025, Dübendorf (ots) - Die Absprache der Zürcher Spitäler, auf Temporärarbeitende zu verzichten, ist kontraproduktiv und gefährdet die Patientensicherheit. Die Temporärarbeit ist ein bewährtes Mittel gegen den Fachkräftemangel, indem sie Pflegekräfte, die Flexibilität suchen, im Beruf hält und ausgebildete Personen zum Wiedereinstieg in den Bereich bewegt. swissstaffing wird diese Absprache rechtlich überprüfen.

Heute hat der Verband Zürcher Krankenhäuser (VZK) mitgeteilt, dass seine Mitglieder ab Sommer 2025 auf die Einstellung von temporärem Pflegefachpersonal verzichten wollen. Dieser Entscheid liegt weder im Interesse der Spitäler, ihrer Patientinnen und Patienten noch der Mitarbeitenden in der Pflege.

Temporärarbeit hält Pflegekräfte im Beruf

Der Versuch, das heutige temporäre Pflegepersonal so in eine Festanstellung zu "zwingen", kann letztlich nicht funktionieren. Stattdessen wird ohne die Option Temporärarbeit bzw. ein hohes Mitspracherecht bezüglich der Arbeitszeiten und -einsätze ein Teil des Pflegepersonals die Branche ganz verlassen. Dies lassen jedenfalls die Resultate einer gfs-Umfrage zu den Motiven der Temporärarbeitenden vermuten: Mehr als die Hälfte der Temporärarbeitenden im Gesundheitswesen nennt "Work-Life- Balance" und "Freiheit der Selbständigkeit" als Motive, fast die Hälfte nennt die Möglichkeit, zeitweise in verschiedenen Unternehmen und Branchen zu arbeiten.

Die Temporärarbeit ist ein Instrument, dank dem ein Teil der Pflegefachkräfte überhaupt im Beruf gehalten werden bzw. zum Wiedereinstieg bewegt werden kann. Dies wird auch in der vom Bundesamt für Gesundheit in Auftrag gegebenen Regulierungsfolgenabschätzung im Zusammenhang mit der Pflegeinitiative explizit anerkannt. Auf Temporärarbeit zu verzichten, würde den Fachkräftemangel weiter verschärfen und insbesondere im Fall situativer Personalengpässe auch das Wohl der Patientinnen und Patienten gefährden.

Gezielter Einsatz von Temporärarbeit stärkt Qualität in Spitälern

Ob in einem Spital eine hohe Dienstleistungsqualität erreicht werden kann, hängt nicht von der Arbeitsform ab, sondern insbesondere von stringenten, kohärenten Prozessen, einer klaren Rollen- und Aufgabenteilung sowie vom zielgerichteten Einsatz von digitalen Instrumenten. Herausforderungen aufgrund eines hohen Anteils von kurzzeitig anwesendem Personal können und müssen mittels organisatorischer Massnahmen und nicht über den Ausschluss der Temporärarbeit vermieden werden. Um den zielführenden Einsatz von Temporärarbeit in Spitälern zu unterstützen, damit das Gesundheitssystem als Ganzes davon profitiert, hat swissstaffing im Herbst 2024 Empfehlungen für die Zusammenarbeit von Personaldienstleistern und Gesundheitsinstitutionen veröffentlicht.

Der Einsatz von temporären Mitarbeitenden bietet in Spitzenzeiten Entlastung und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der Qualität. Er wirkt qualitätsmindernden Aspekten wie Personalengpässen, Arbeitsüberlastung, Stress oder Überforderung entgegen. Flexible Fachkräfte im Pflegebereich helfen, Pflegeexpertise über verschiedene Gesundheitsinstitutionen zu verteilen.

Dr. Florian Liberatore, stellvertretender Leiter der Fachstelle Management im Gesundheitswesen am Winterthurer Institut für Gesundheitsökonomie und Projektleiter eines Projekts des Schweizerischen Nationalfonds (SNF) zur Temporärarbeit in der Pflege, sagt dazu: "Mit einem guten strategischen und operativen Management ist Temporärarbeit ein wirtschaftlich sinnvoller zusätzlicher Baustein in der Personalbedarfs- und -einsatzplanung."

Die Mehrkosten für temporäre Pflegekräfte werden oft übertrieben dargestellt

Die Personalverleiher verrechnen für ihre Dienstleistung einen Prozentsatz des bezahlten Lohnes. Der dem Personalverleiher überwiesene Betrag kann aber nicht einfach mit dem Bruttolohn einer festangestellten Pflegefachkraft verglichen werden, denn zu Letzterem hinzu kommen die Arbeitgeberbeiträge an die Sozialversicherungen, weitere Lohnzuschläge, Rekrutierungskosten sowie die Koordinationskosten im Human-Ressources-Management, die bei Fachkräftemangel überdurchschnittlich hoch sind. Auf einer korrekten Basis und mit den Daten eines Anbieterunternehmens hat eine Berechnung Mehrkosten für Temporäre von rund 7 Prozent ergeben.

Der vom VZK gewählte Ansatz erscheint auch vor dem Hintergrund der Wirtschaftsfreiheit und unter wettbewerbsrechtlichen Gesichtspunkten kaum haltbar. swissstaffing wird diese Absprache rechtlich überprüfen.

Pressekontakt:
Für weitere Auskünfte wenden Sie sich bitte an:
Dr. Marius Osterfeld
Leiter Ökonomie und Politik
Tel.: 044 388 95 70 / 079 930 45 25
marius.osterfeld@swissstaffing.ch

Celeste Bella
Leiterin Marketing & Kommunikation
Tel.: 044 388 95 65 / 079 388 94 22
celeste.bella@swissstaffing.ch
www.swissstaffing.ch


Über swissstaffing:
swissstaffing ist das Kompetenz- und Servicezentrum der Schweizer Personaldienstleister. Als Arbeitgeberverband vertritt swissstaffing die Anliegen seiner Mitglieder gegenüber Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. swissstaffing fördert die Interessen der Personaldienstleistungs-Branche und setzt sich aktiv für das Image der Temporärarbeit ein.

swissstaffing setzt sich seit über 50 Jahren für die Temporärbranche der Schweiz ein. 1968 wurde der Schweizerische Verband der Unternehmungen für Temporärarbeit und private Arbeitsvermittlung SVUTA gegründet, um die Interessen der Branche zu vertreten und professionelle Dienstleistungen für die rasch wachsenden Bedürfnisse nach temporären Arbeitskräften und flexiblen Arbeitsmöglichkeiten sicherzustellen.

Der SVUTA fusionierte 1998 mit dem Verband der Personalberater Schweiz VPS und wurde in VPDS umbenannt. Durch die Fusion öffnete sich der Verband auch für Vermittler und HR-Beratungsunternehmen. Seit 2006 heisst der Verband swissstaffing.

Quellen:
  HELP.ch

Weitere Informationen und Links:



Newsletter abonnieren
Auf  diesem Link abonnieren Sie unseren Newsletter und sind stets aktuell informiert.


Eigene News publizieren
Haben Sie eine aktuelle Firmeninformation oder ein Angebot, dass Sie hier publizieren möchten?
Auf  diesem Link erfassen Sie die entsprechenden Informationen.

www.helpnews.ch

Der Onlineverlag HELP Media AG publiziert seit 1996 Konsumenteninformationen für Schweizerinnen und Schweizer. Mit über 150 Suchmaschinen und Informationsportalen gehört HELP Media AG zu den Marktleadern im Schweizer Onlinemarkt.

offene Jobs
Referenzen
  Online-Shop

HELP Media AG in Social Networks
Facebook X (früher Twitter) Instagram LinkedIn YouTube

Ihre Werbeplattform

HELP.CH your e-guide ® ist ein führendes Verzeichnis der Schweiz mit über 18 Mio. erweiterten Wirtschafts- und Firmendaten, 2'500 eigenen Schweizer Webadressen (Domains) und 150 eigenständigen Informationsportalen. Ausserdem betreibt der Onlineverlag HELP Media AG eines der grössten Schweizer Medien-Netzwerke mit über 1 Mio. Webseiten in allen Interessensbereichen.

www.help.ch

Kontakt

  • Email:
    info@help.ch

  • Telefon:
    +41 (0)44 240 36 40
    0800 SEARCH
    0800 732 724

  • Zertifikat:
    Sadp