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Westschweizer Wohnkosten: Jeder dritte Haushalt mit unterdurchschnittlichem Einkommen ist überfordert

 


13.05.2025, Zürich – Wenn Wohnen arm macht: Jeder dritte Westschweizer Haushalt mit unterdurchschnittlichem Einkommen zahlt über 36 Prozent seines Budgets fürs Dach über dem Kopf. Comparis warnt: Die Krise ist real – und sie trifft die Falschen. «Ohne mehr Neubauten in den Städten wird es für viele bald untragbar», sagt Comparis-Experte Harry Büsser.

Die Wohnkosten in der Westschweiz bringen immer mehr Haushalte an die Belastungsgrenze. Besonders hart trifft es Menschen mit niedrigem Einkommen: 31 Prozent der Haushalte mit unter 7’000 Franken Monatseinkommen geben über 36 Prozent ihres Budgets fürs Wohnen aus – bei 8 Prozent verschlingt die Miete sogar mehr als die Hälfte des Einkommens. Das zeigt eine repräsentative Umfrage von comparis.ch, dem Betreiber des grössten unabhängigen Schweizer Immobilienportals. «Die Zahlen belegen eine stille Krise. Ohne gezielte Förderung der Bautätigkeit – gerade in den Städten – wird sich die Situation weiter zuspitzen», warnt Comparis- Immobilienexperte Harry Büsser. Viele Mietende profitieren noch von tiefen Bestandsmieten, doch das Schutzpolster schrumpft. Büsser: «Der Markt ist bereits überhitzt – viele Statistiken hinken der Realität hinterher.»

Die besonders betroffene Gruppe von Haushalten mit Einkommen von unter 7’000 Franken ist nicht klein, sondern 46 Prozent aller Befragten. Aber nicht nur sie sind unter Druck, sondern auch jene mit höherem Einkommen. Insgesamt geben 22 Prozent aller Haushalte in der Westschweiz mehr als ein Drittel ihres Einkommens fürs Wohnen aus. Bei den Mietenden sind es gar 28 Prozent, während es bei den Immobilieneigentümern nur 12,5 Prozent sind. Letzteres liegt nicht daran, dass die Eigentümer günstiger wohnen, sondern daran, dass sie im Schnitt deutlich höhere Einkommen als Mieter haben.

Gleichzeitig lehnt fast die Hälfte der Befragten eine Verlängerung der Pendelzeit kategorisch ab – selbst wenn die Miete dadurch deutlich tiefer wäre. «Daraus lässt sich ableiten, dass es vor allem mehr Bautätigkeit in den Städten braucht, wo die meisten Menschen arbeiten», sagt Comparis-Immobilienexperte Büsser.

Bestandsmieten verbergen (noch) das Ausmass der Krise

90 Prozent der befragten Mietenden geben an, weniger als 3’000 Franken Miete pro Monat zu zahlen. «Das ist nur möglich, weil viele schon seit über zehn Jahren in derselben Wohnung leben und von tiefen Bestandsmieten profitieren», sagt Büsser. Marktmieten, wie sie etwa in Genf mit 3’500 Franken für eine 4-Zimmer-Wohnung im Schnitt verlangt werden, könnten sich viele nicht leisten. «Die Bestandsmieten packen die harte Marktrealität derzeit noch in Watte, aber das wird nicht so bleiben», so Büsser. Es brauche Massnahmen, die die Bautätigkeit anregen, um das Angebot auszuweiten. «Wenn mehr Wohnungen angeboten würden, dürften die Preise nicht mehr so stark steigen», so der Immobilienexperte weiter.

Wenig Bereitschaft zum Pendeln – trotz hoher Wohnkosten

Eine Ausweichstrategie wäre es, weiter ausserhalb der grösseren Agglomerationen zu wohnen. Denn in ländlichen Gemeinden sind die Mieten in der Regel deutlich günstiger. Allerdings wäre nur rund ein Drittel bereit, bis zu 30 Minuten mehr zu pendeln – aber nur, wenn die Wohnkosten mindestens um ein Drittel sinken. 17,6 Prozent erwarten gar eine Halbierung der Miete. «Viele wissen, dass langes Pendeln unglücklich macht und Lebenszeit kostet. Darum ist die Schmerzgrenze bei den Mietkosten hoch», sagt Büsser.

Wohnfläche: Wunsch und Wirklichkeit klaffen auseinander

Ein weiteres Ergebnis der Umfrage: Die meisten Haushalte leben auf 75 bis 100 Quadratmetern. Gleichzeitig wünschen sich viele mehr Platz. 32 Prozent hätten gerne zwischen 100 und 150 Quadratmeter Wohnfläche. Nur 22 Prozent verfügen tatsächlich über so viel Raum.

Wohneigentum für viele unerreichbar

Die Bereitschaft, eine Immobilie zu kaufen, bricht mit steigenden Preisen stark ein. Nur noch 10 Prozent der Befragten denken bei Preisen über 1,25 Millionen Franken über einen Immobilienkauf nach. Bei zwei Millionen sind es nur noch 2 Prozent. «Das zeigt: Die Preise in städtischen Regionen übersteigen längst das, was sich ein Grossteil der Bevölkerung leisten kann», so der Comparis-Experte. Allerdings, so gibt Büsser zu bedenken, seien 2 Prozent aller Westschweizer noch immer 20’000 Haushalte. «So ist es kein Wunder, dass auch Immobilien zu Preisen von über zwei Millionen Franken noch viele Abnehmer finden», sagt er. Die Preise im Luxussegment dürften sogar noch weiter steigen, so der Immobilienexperte.

Methodik

Die repräsentative Befragung wurde durch das Marktforschungsinstitut Innofact im Auftrag von comparis.ch im März 2025 unter 1’001 Personen in den Westschweizer Kantonen durchgeführt: Bern, Freiburg, Genf, Jura, Neuenburg, Waadt, Wallis.

Weitere Informationen:
Harry Büsser
Immobilien-Experte
Telefon: 044 360 53 91
E-Mail: media@comparis.ch


Über Comparis.ch AG:
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Dank umfassender Vergleiche und Bewertungen bringt das Unternehmen Transparenz in den Markt. Dadurch stärkt comparis.ch die Entscheidungskompetenz der Konsumenten.

Gegründet 1996 vom Ökonomen Richard Eisler.

Quellen:
  HELP.ch

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