Nationale Umfrage zu Phishing und Kartenbetrug: Ein Drittel der Opfer weiss nicht, was passiert ist |
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27.05.2025, Zürich (ots) - Anlässlich der heutigen «Nationalen Fachtagung Card Security» wurde die erste schweizweite Umfrage von Card Security zum Thema Phishing und Kartensicherheit vorgestellt. Diese zeigt, dass das Bewusstsein für Phishing-Betrug in der Schweizer Bevölkerung durchaus vorhanden ist. Ein Drittel der Opfer von Phishing-Betrug weiss allerdings nicht, was genau passiert ist. Eines hat die Umfrage deutlich gezeigt: Kartennutzer:innen erwarten, dass ihre Bank darüber informiert, wie sie sich vor Kartenbetrug schützen können. Die Präventionsinitiative Card Security setzt genau hier an: Polizei, Kartenherausgeber und Banken gehen gemeinsam gegen Kartenbetrug vor.
Gemäss heute publizierter nationaler Umfrage von gfs.bern im Auftrag von Card Security besitzen 99 Prozent der Schweizer Bevölkerung über 16 Jahre eine oder mehrere Debit- und/oder Kreditkarten. Umso wichtiger ist der sichere Umgang mit diesen Zahlungsmitteln. Für viele Debit- und Kreditkartennutzer:innen ist unklar, wie sie sich im Fall von Kartendelikten optimal schützen können und welche Verantwortung ihnen selbst zukommt.
Phishing-Attacken stellen die grösste Gefahr dar
Kredit- und Debitkarten zählen neben dem Bargeld zu den bewährtesten und meistgenutzten Zahlungsmitteln. Entsprechend viel Erfahrung ist auch bei der Bekämpfung von Kartenbetrug vorhanden. Mit den Möglichkeiten des Online-Shoppings haben sich Kartendelikte in den letzten Jahren stark ins Netz verlagert, während Skimming und andere physische Kartendelikte kaum noch vorkommen. Kartenherausgeber haben ihre technischen Systeme entsprechend aufgerüstet und den neuen Gegebenheiten angepasst. Diese weisen einen sehr hohen Sicherheitsstandard auf. Der überwiegende Teil der Delikte kann frühzeitig entdeckt oder abgewendet werden.
Anspruchsvoller wird es bei Phishing-Attacken. Diese haben in den vergangenen Jahren bei allen digitalen Zahlungsmitteln massiv zugenommen (+56 % im Vergleich zum Vorjahr gemäss polizeilicher Kriminalstatistik 2024). Dabei gehen die Täter:innen direkt via E-Mail, SMS, WhatsApp oder andere Kommunikationskanäle auf ihre Opfer zu. Mit immer raffinierteren Tricks und fortlaufend angepassten Maschen gelingt es ihnen, vertrauliche Daten wie CVV bzw. CVC-Nummer, Authentifizierungscodes (z.B. PIN-Code), Kartennummer usw. zu erschleichen oder ihre Opfer dazu zu bringen, eine Zahlung zu aktivieren. Die Opfer werden gezielt getäuscht und geben diese Informationen freiwillig heraus.
Prävention muss einfach sein
Gemäss der heute veröffentlichten repräsentativen Umfrage von Card Security wurden 16 Prozent der Kartennutzer:innen schon einmal Opfer von Kartenbetrug. Und 41 Prozent gaben an, dass sie von ihrer Bank oder ihrem Karteninstitut in der Vergangenheit bereits einmal auf verdächtige Transaktionen aufmerksam gemacht wurden.
Card Security - eine Präventionsinitiative der Polizei und der Kartenherausgeber - informiert seit über zehn Jahren zum Thema Kartendelikte. Seit 2020 werden dazu jährlich nationale Präventionskampagnen lanciert. Pascal Simmen, Chef Prävention und Stv. Chef Kommunikation, Kantonspolizei Schwyz und Vorstandsmitglied des Vereins Card Security, hat dazu eine klare Haltung: "Prävention funktioniert nur, wenn die Botschaften einfach sind, regelmässig und von möglichst vielen Interessenspartnern kommuniziert werden. Wir stellen fest, dass viele Opfer oft gar nicht wissen, was sie falsch gemacht haben und welche Verantwortung sie für den Umgang mit ihren Daten haben."
Das bestätigt auch die heute publizierte Umfrage: 33 Prozent der Opfer von Kartenbetrug geben an, dass sie nicht wissen, wie es zu einem Negativereignis kommen konnte und weitere 38 Prozent vermuten, dass ihre Kartendaten abhandengekommen sind und ohne ihr Wissen verwendet wurden. "Oft merken Opfer von Kartenbetrug gar nicht, dass sie ihre Daten selbst herausgegeben haben oder eine Transaktion selbst bestätigt haben", erläutert Pascal Simmen weiter. "Hier müssen wir ansetzen. Das schwächste Glied in der Kette einer Finanzabwicklung sind wir Menschen. Kartenbesitzer:innen müssen sich deshalb bewusst sein, dass sie eine Sorgfaltspflicht haben und wie sie diese einhalten können."
Wer muss Prävention machen?
Die Umfrage von Card Security hat gezeigt, dass Kartennutzer:innen den Präventionsbotschaften ihrer Bank die grösste Aufmerksamkeit widmen. "Die Kampagnen von Card Security tragen den Absender der Polizei, werden allerdings schon lange durch die Polizei, Karteninstitute und viele Banken verbreitet", so Simmen. Mit der Gründung des Vereins Card Security im März 2025 haben sich weitere Möglichkeiten eröffnet, um noch mehr Banken in die Präventionsarbeit von Card Security einzubinden. "Es ist nicht zielführend, dass jedes Finanzinstitut separat über Kartenbetrug und Phishing informiert. Das verwirrt nur. Wirkungsvoller erscheint die Präventionsstrategie: Ein Interesse, eine Stimme", erläutert Simmen. Oft haben Kartennutzer:innen mehrere Debit- und Kreditkarten bei verschiedenen Finanzinstituten. Eine einheitliche, flächendeckende Präventionsarbeit für die ganze Schweiz hilft dabei, die Botschaften besser zu verankern.
Mit LINDA sicher einkaufen
"Wir von Card Security wollen den Kartennutzer:innen nur wenige und einfache Regeln mit auf den Weg geben. Mit diesen können sie einen Betrug fast immer erkennen und verhindern", erklärt Pascal Simmen.
Das Motto der
diesjährigen Kampagne von Card Security lautet: "LINDA checkt's!" Im Zentrum steht die Fischerin
LINDA. Sie hilft Kartennutzer:innen dabei, sich vor Kartenbetrug zu schützen. Jeder Buchstabe von
LINDAs Name steht für einen Merksatz, mit dem man Phishing verhindern kann. Mehr dazu gibt's
unter:
Wer übernimmt den Schaden
Die Umfrage von Card Security macht deutlich, dass die meisten Kartenbesitzer:innen sich durchaus bewusst sind, dass sie bei einer Verletzung der Sorgfaltspflicht selbst für den Schaden aufkommen müssen. 71 Prozent der Befragten geben an, dass ihnen dies klar sei und 18 Prozent ist es zumindest teilweise klar. "Das ist ähnlich wie beim Autofahren. Auch dort hat der Lenker eine Eigenverantwortung und kann bei einem Unfall nicht den Autohersteller für den Schaden verantwortlich machen", so Simmen. Karteninstitute tragen grundsätzlich immer die Haftung, sofern die Sorgfaltspflicht nicht grobfahrlässig verletzt wurde.
Vernetzung unter Fachpersonen ist wichtig
An der heutigen Nationalen Fachtagung von Card Security wurden diese und andere Themen unter Expert:innen diskutiert. Rund 160 Fachpersonen seitens Polizei, Kartenherausgeber, Banken und Bund tauschten sich zu Fragen rund um Phishing und Kartensicherheit aus. "Diese Plattform ist enorm wertvoll", so Simmen. "Hier geht es darum, neue Entwicklungen innerhalb der Branche zu teilen, internationale Trends zu beleuchten und die Bedeutung der Präventionsarbeit weiter zu stärken. Wir können die Täter:innen nur gemeinsam bekämpfen. Diese Zusammenarbeit zwischen Polizei und Finanzwelt ist einzigartig, funktioniert sehr gut und ist ein Versprechen für die Zukunft."
Die Resultate der Card-Security-Umfrage sowie
Bildmaterial zur Kampagne finden Sie
Pressekontakt:
Pascal Simmen, Chef Prävention und Stv. Chef
Kommunikation, Kantonspolizei Schwyz und Vorstandsmitglied Verein Card Security
Telefon: +41
41 819 53 51
E-Mail:
Über Kantonspolizei Schwyz:
Sie stellt die zentrale Alarmierung und die permanente Einsatzbereitschaft sicher, um der Bevölkerung Hilfe in der Not zu leisten. Durch Information und Beratung trägt sie präventiv zur Verhütung von Straftaten und Unfällen bei.
Quellen:


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