Helsana überholt CSS als Branchenleaderin |
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17.06.2025, Zürich – Am meisten Versicherte gewann in der Grundversicherung für das Prämienjahr 2025 die Helsana. Ihr Bestand erhöhte sich auf Anfang 2025 um 108’000 Kunden. Damit hat der Versicherer per 2025 1'529'000 Versicherte und löst die CSS als bisherige Branchenleaderin ab. Grosse Verliererin ist die Krankenkasse KTP. Sie verlor 77’435 Versicherte. Eine zusätzliche repräsentative Umfrage im Auftrag von Comparis zeigt zudem einen zunehmenden Einfluss digitaler Kommunikationsmittel auf die Wahl des Krankenkassenmodells. Im Jahr 2025 legen 54 Prozent der Befragten Wert auf Erinnerungen an Arztbesuche via SMS oder Messenger-Dienste.
Die Prämienerhöhung in der Grundversicherung auf dieses Jahr war zum dritten Mal in Folge happig: Sie lag mit durchschnittlich 6 Prozent nur wenig tiefer als in den Vorjahren (8,7 Prozent 2024, 6,6 Prozent 2023). Gewinnerin der Wechselsaison ist die Zürcher Versicherung Helsana. Ihr Zuwachs belief sich auf 108’000 Versicherte oder 7,6 Prozent. Damit hat der Versicherer aus Stettbach per 2025 1'529'000 Versicherte und löst die CSS als bisherige Branchenleaderin ab. Platz 2 belegt die Luzerner Concordia mit 41’242 neuen Versicherten. Rang 3 belegt die Berner Visana-Gruppe (ohne Atupri) mit einem Plus von 40’500 Versicherten.
«Helsana hat mit attraktiven Prämien und viel Werbung am meisten Kundinnen und Kunden gewonnen. Von den 3 Krankenversicherern mit dem stärksten Kundenzuwachs 2024/2025 hatte die Concordia in den vergangenen Jahren die geringsten Prämienschwankungen und wuchs 2023/2024 am stärksten», erklärt Comparis-Krankenkassenexperte Felix Schneuwly.
Die Krankenkasse KTP verlor mit 77’435 am meisten Versicherte
Die Krankenkasse KPT verzeichnete mit einem Verlust von 77’435 Versicherten bzw. 16,5 Prozent den grössten nominellen Rückgang in der Branche. Die Groupe Mutuel folgte mit einem Minus von 77’000 Versicherten, was einem Anteil von 7,2 Prozent entspricht.
Prozentual verzeichnete die Aquilana nach einem starken Wachstum im vergangenen Herbst den grössten Rückgang: Im Vergleich zum Herbst 2023 verlor sie 25,52 Prozent ihrer Versicherten – das entspricht 22'622 Kunden weniger als im Vorjahr.
Die Assura, die im vergangenen Jahr den grössten Kundenverlust verzeichnet hatte, scheint den Turnaround geschafft zu haben. Der Versicherer hat 2,44 Prozent bzw. 17’000 Kunden dazugewonnen und 2025 einen Versichertenbestand von 714’000. «Aquilana zeigt, wie man es nicht machen sollte: mit tiefen Prämien in einem Jahr viele Versicherte gewinnen und sie mit einem starken Prämienaufschlag im nächsten Jahr wieder verlieren. Assura hat nach dem Aderlass in früheren Jahren die Talfahrt gestoppt und wächst wieder. Das Beispiel des früheren Discounters unter den Krankenkassen zeigt, wie viel Zeit es braucht, sich mit höheren Prämien und besserer Servicequalität neu zu positionieren», so Schneuwly. Keine Auskunft über den Kundenschwund wollte die EGK geben.
Erneut signifikanter Anstieg bei neuen alternativen Versicherungsmodellen
Eine zusätzliche repräsentative Comparis-Umfrage bei 1’022 Personen im April 2025 zeigt: Nur noch 24 Prozent der befragten Erwachsenen in der Schweiz geben an, in der Grundversicherung standardversichert zu sein. Dieser Wert ist per 2024 nach dem zweiten Prämienschock in Folge signifikant ins Rutschen geraten (von vorher stabilen 30 Prozent) und hat sich auch heuer nicht mehr erholt.
Weiter ist gemäss der repräsentativen Umfrage die Nachfrage bei Hausarzt- oder HMO-Modellen stark. 52 Prozent setzen auf ein Modell mit der Erstanlaufstelle Hausarzt oder Gruppenpraxis (53 Prozent 2024). Damit haben diese beiden Modelle nach einem Einbruch 2023 wieder das alte Niveau erreicht, wobei das Hausarztmodell mit 43 Prozent dominiert (44 Prozent 2024). Stabil geblieben ist der Anteil der Telmed-Versicherten mit 18 Prozent.
Direkter Kontakt zum Hausarzt und schneller Zugang zu Dienstleistungen erwünscht
Die Umfrage zeigt zudem, welche Kriterien für die Befragten bei der Wahl eines Krankenkassenmodells entscheidend sind. An erster Stelle stehen die Krankenkassenprämien: Mit 89 Prozent der Befragten betont eine deutliche Mehrheit die Wichtigkeit geringer Kosten.
Auch wichtig ist der direkte Zugang zum Hausarzt. Für 85 Prozent der Befragten ist es relevant, ohne Umwege direkt ärztlichen Rat einholen zu können. Das zeigt, dass viele den persönlichen Kontakt und vertraute Beratung durch den Hausarzt schätzen.
Ebenfalls hoch bewertet wird der schnelle Zugang zu medizinischen Dienstleistungen. 84 Prozent der Umfrageteilnehmenden heben die Bedeutung hervor, zügig medizinische Hilfe von Ärzten, Therapeuten oder Physiotherapeuten zu erhalten. Das betont die Erwartung, dass Gesundheitsleistungen schnell verfügbar sein sollten.
Steigende Bedeutung digitaler Angebote
Die Umfrage verdeutlicht ausserdem den zunehmenden Einfluss digitaler Kommunikationsmittel auf die Wahl des Krankenkassenmodells. Im Jahr 2025 legen 54 Prozent der Befragten Wert auf Erinnerungen an Arztbesuche via SMS oder Messenger-Dienste. Das ist ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu 41 Prozent im Jahr 2021. «Die Leute sind offenbar schon aus anderen Bereichen solche Benachrichtigungen gewohnt – etwa bei der Paketzustellung oder der Restaurantreservation – und nehmen sie heute offenbar auch im Gesundheitsbereich als nützliche Unterstützung im Alltag wahr», erklärt Schneuwly.
Ein weiterer Aspekt, der auf das wachsende Interesse an digitalen Lösungen hinweist, ist der Zugang über Apps. 2025 betrachten 48 Prozent der Befragten das als wesentlich. Dies ist ebenfalls eine deutliche Zunahme gegenüber 40 Prozent im Jahr 2021. «Offenbar schätzen immer mehr Versicherte den Komfort und die Bequemlichkeit App-basierter Dienste im Gesundheitsbereich. Das ist ein wichtiger Schritt für eine stärkere Akzeptanz einer koordinierten medizinischen Versorgung», so Schneuwly.
Die ganze Studie «Krankenkassen-Grundversicherungsanalyse 2025» mit weiteren, detaillierten Auswertungen steht auf der Comparis-Webseite zum Download bereit.
Methodik
Comparis befragte die 13 grössten Krankenversicherer, wie sich ihr gesamter Kundenbestand in der Grundversicherung bis 2025 respektive seit 2020 entwickelt hat. Zudem wurde eine repräsentative Befragung durch das Marktforschungsinstitut Innofact im Auftrag von comparis.ch im April 2025 unter 1’022 Personen in allen Regionen der Schweiz durchgeführt.
Weitere Informationen:
Felix Schneuwly
Krankenkassen-Experte
Telefon: 079
600 19 12
E-Mail:
comparis.ch
Über Comparis.ch AG:
Dank umfassender Vergleiche und Bewertungen bringt das Unternehmen Transparenz in den Markt. Dadurch stärkt comparis.ch die Entscheidungskompetenz der Konsumenten.
Gegründet 1996 vom Ökonomen Richard Eisler.
Quellen:


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