Nothilfe: SWISSAID unterstützt Sudan-Flüchtlinge im Tschad |
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14.07.2025, Hunderttausende Menschen strömen in den Tschad, um den Kämpfen im Sudan zu entkommen. Angesichts dieser humanitären Krise, lanciert SWISSAID ein Nothilfeprojekt: Die Menschen erhalten Lebensmittel und Saatgut sowie Zugang zu Wasser. Die Unterstützung ist für die Geflüchteten im Lager Farchana nahe der sudanesischen Grenze bestimmt, aber auch für die lokale Bevölkerung, deren knappe Ressourcen unter Druck geraten sind.
Seit Beginn des Krieges im Jahr 2023 sind vier Millionen Sudanesen aus ihrem Land geflohen. Der Nachbarstaat Tschad hat inzwischen mehr als 1,2 Millionen Geflüchtete aufgenommen. Besonders kritisch ist die Lage etwa 40 Kilometer von der sudanesischen Grenze entfernt in der Region Farchana im Osten des Tschad, wo sich mehrere Lager befinden. «Erschöpft, in schlechter gesundheitlicher Verfassung und traumatisiert kommen die Flüchtlinge, darunter vor allem Frauen und Kinder, in Scharen hierher. In den umliegenden Dörfern ist die Lage angespannt. Die Einwohnerzahl explodiert, dabei sind die Ressourcen bereits knapp und für die lokale Bevölkerung schwer zugänglich», erklärt Olivier Ngardouel Mbaïnaïkou, Leiter des Koordinationsbüros Tschad. Die Kürzungen bei USAID haben diese dramatische Lage noch verschärft. Der humanitäre Bedarf ist enorm, die Behörden und Organisationen vor Ort sind überfordert.
SWISSAID ist seit 1965 im Tschad präsent und startet angesichts dieser humanitären Krise ein Nothilfeprogramm. Das lokale Team hat ein Projekt im Wert von einer Million Schweizer Franken auf die Beine gestellt. Die Massnahmen werden bis Juli 2026 umgesetzt und sollen rund 10'000 Familien unterstützen, darunter 80 Prozent Flüchtlinge und 20 Prozent Einwohnerinnen und Einwohner der Region.
Verbesserung der Ernährungssicherheit
In einer ersten Phase liegt der Schwerpunkt auf der Verbesserung der Ernährungssicherheit durch die Verteilung von Grundnahrungsmitteln wie Mais, Sorghum und Öl an die am stärksten gefährdeten Menschen. Die am meisten gefährdeten Menschen erhalten zudem lebensnotwendige Güter wie Matten und Küchenutensilien. Gleichzeitig will SWISSAID die lokale Landwirtschaft rasch unterstützen. Bauernfamilien erhalten nährstoffreiches, an die lokalen klimatischen Bedingungen angepasstes Saatgut sowie biologischen Dünger. Ausserdem werden ihnen landwirtschaftliche Geräte zur Verfügung gestellt, und die Bäuer:innen können von den lokalen Behörden bereitgestellte Flächen bewirtschaften. Darüber hinaus werden Schulungen zu nachhaltigen Anbaumethoden angeboten.
Ein weiterer Teil des Projekts widmet sich der Verbesserung der Trinkwasserversorgung und der Sensibilisierung für Hygieneregeln. Fünf Wasserstellen werden saniert, fünf weitere gebaut und Hygieneartikel verteilt. Diese Massnahmen sollen zusammen mit Informationskampagnen das Risiko von Infektionskrankheiten wie Cholera verringern.
Beziehungen befrieden
Ein dritter Teil des Projekts besteht aus von Fachleuten begleiteten Dialogworkshops zwischen den Flüchtlingen und Einwohner:innen. Der Bau von Gemeindezentren und Schulgärten ist geplant, um das Zusammenleben zwischen den Gruppen zu fördern und ihre Beziehungen zu befrieden.
«Die Nothilfe verbessert das Leben von Tausenden von Menschen sofort», erklärt Daniel Ott Fröhlicher, SWISSAID-Programmverantwortlicher Tschad. «Langfristig unterstützt das Projekt die lokale Landwirtschaft, die für die Ernährungssicherheit unerlässlich ist, und trägt zu einem friedlichen Zusammenleben der Gemeinschaften bei.»
Kontaktpersonen:
Olivier Ngardouel Mbaïnaïkou
Leiter Koordinationsbüro
Tschad
Tel: +235 66 28 54 37
Emmanuel Yaldé
Koordinator Nexus und Humanitäre Hilfe
Koordinationsbüro
Tschad
Tel: +235 66 46 65 24
Daniel Ott Fröhlicher
Programmverantwortlicher Tschad und Nexus
Tel: +41 31 350 53
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Delphine Neyaga
Medienverantwortliche SWISSAID
Tel: +41 76 582 76 66
Über Swissaid:
Wir, das sind 40 Personen in Bern und Lausanne und rund 150 meist einheimische Frauen und Männer vor Ort. Und ganz viele Partnerorganisationen und Gönnerinnen, auf deren Vertrauen wir seit Jahren bauen.
Wir sind ein Team, das sein Bestes gibt, Herausforderungen sucht, mitredet und hinterfragt, aber auch versteht und respektiert. Kurz: Wir wollen erfolgreich sein und aufrichtig. Erfahren Sie mehr über uns.
Das oberste Gremium von SWISSAID ist der Stiftungsrat. Seit 2019 wird er erstmals von einem Co-Präsidium geführt. Bastienne Joerchel und Fabian Molina sind mit dem Stiftungsratsausschuss für die strategische Leitung der Stiftung verantwortlich.
Quellen:


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