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Bio im Tank - ein sanftes Wachstum mit Chancen und Herausforderungen

 


23.07.2025, Was sind Bio-Treibstoffe, wie viel hat es davon im Benzin und kann ich das bedenkenlos tanken? Der TCS ist diesen Fragen nachgegangen und zeigt auf, wie sich die Situation in der Schweiz und in den Nachbarstaaten präsentiert.

In verschiedenen europäischen Ländern werden Diesel und Benzin zunehmend nicht-fossile Anteile beigemischt. Insbesondere durch gesetzliche Vorgaben fand zuletzt eine starke Entwicklung statt. In der Schweiz ist die Thematik noch weniger verbreitet, nimmt aber auch Fahrt auf. Der TCS hat die aktuelle Situation in einem Bericht unter die Lupe genommen und beurteilt das Potenzial nicht-fossiler Anteile in Treibstoffen.

Gemäss einer EU-Richtlinie müssen Treibstoffe bestimmte Anteile aus nicht-fossilen Quellen enthalten. In Frankreich und Österreich ist Bleifrei 95 vielerorts nur noch mit dem Zusatz "E10" erhältlich. Das bedeutet, dass dem Benzin 10 Prozent CO2- neutrales Ethanol beigemischt sind. In Deutschland ist E10 zwar auch erhältlich, allerdings ist daneben E5, also Bleifrei 95 mit 5 Prozent Ethanol, weiterhin weit verbreitet.

Maximal 5 Prozent Ethanol in der Schweiz

Etwas anders ist die Situation in der Schweiz, für die die EU-Vorgaben nicht gelten. In der Schweiz werden dem Benzin maximal 5 Prozent Biotreibstoffe beigemischt, beim Diesel sind es 7 Prozent. Diese Mengen sind nicht deklarationspflichtig. Eine Besonderheit in der Schweiz ist, dass biogene Treibstoffe nur importiert werden dürfen, wenn sie aus Abfällen oder Reststoffen hergestellt sind. Biogene Treibstoffe, die aus Nahrungs- oder Futtermittel hergestellt werden, sind verboten, damit die Nahrungsmittelproduktion nicht konkurrenziert wird. Im Jahr 2024 betrug der durchschnittliche Biogen-Anteil im Benzin in der Schweiz 3,7 Prozent, beim Diesel waren es 6,7 Prozent.

Neuer Bio-Diesel HVO verbreitet sich

Gegenüber dem Vorjahr gab es insbesondere beim Diesel ein signifikantes Wachstum. Grund dafür ist, dass neu HVO in grösseren Mengen für Schweizer Kunden zur Verfügung steht. HVO (Hydrotreated Vegetable Oil) ist ein Treibstoff aus gebrauchten Fetten und Ölen, der hauptsächlich für Lastwagen in der Logistikindustrie eingesetzt wird. HVO 100 reduziert den CO2-Ausstoss um 80-90 Prozent, ist aber noch deutlich teurer als herkömmlicher Diesel. Eine Stichprobe des TCS im Mai 2025 ergab, dass HVO 100 pro Liter zwischen 20 und 28 Rappen teurer ist. Neben dem Preis steht momentan die begrenzte Verfügbarkeit einer raschen Verbreitung von HVO im Weg. Altspeiseöle und -fette sind in der Schweiz nur beschränkt verfügbar und können ausserdem auch für die Produktion von Biogas verwendet werden. Seit Anfang 2025 gibt es auch einige wenige öffentlich zugängliche Tankstellen, die HVO 100 anbieten.

Augen auf beim Betanken älterer Autos

Wer einen Diesel-PW fährt und unsicher ist, ob das Auto HVO 100 verträgt, muss den Tankdeckel anschauen. Ist dort die Kennzeichnung XTL vorhanden, kann bedenkenlos HVO 100 getankt werden. Fahrerinnen und Fahrer eines Benziners müssen sich in der Schweiz sowieso keine Sorgen machen, da E5 keinen Einfluss auf die Fahrleistung hat. Tankt man im Ausland, ist das Baujahr des Autos relevant. Fahrzeuge, die jünger als Baujahr 2012 sind, vertragen Bleifrei 95 E10 problemlos. Auch ältere Fahrzeuge, wenn auch nicht alle, können diese Sorte tanken. Eine Übersicht bietet die Deutsche Automobil Treuhand GmbH. Benzin mit der Kennzeichnung E10 ist in Deutschland pro Liter circa 6 Cent günstiger als E5. Allerdings ist der Verbrauch mit E10 etwa 1,7 Prozent höher, was im Alltag allerdings nicht spürbar ist.

Für die Zukunft ist zu erwarten, dass der Anteil biogener Treibstoffe weiter leicht steigt - insbesondere wenn die gesetzlichen Vorgaben verschärft werden. Die Verfügbarkeit und ökologische und soziale Fragen rund um die Gewinnung der Bio-Treibstoffe dürften eine rasche Verbreitung indes bremsen.

Pressekontakt:

Marco Wölfli, Mediensprecher TCS

Tel. 058 827 34 03 | marco.woelfli@tcs.ch


Über Touring Club Suisse (TCS):
Seit seiner Gründung 1896 in Genf steht der Touring Club Schweiz im Dienst der Schweizer Bevölkerung. Er engagiert sich für Sicherheit, Nachhaltigkeit und Selbstbestimmung in der persönlichen Mobilität, politisch wie auch gesellschaftlich. Mit 1900 Mitarbeitenden und 23 regionalen Sektionen bietet der grösste Mobilitätsclub der Schweiz seinen rund 1,6 Millionen Mitgliedern eine breite Palette von Dienstleistungen rund um Mobilität, Gesundheit und Freizeitaktivitäten an.

Alle 70 Sekunden erfolgt eine Hilfeleistung. 200 Patrouilleure sind jährlich mit etwa 359'000 Einsätzen auf Schweizer Strassen unterwegs und ermöglichen in mehr als 80 % der Fälle eine sofortige Weiterfahrt. Die ETI-Zentrale organisiert jährlich etwa 57'000 Hilfeleistungen, darunter 3200 medizinische Abklärungen und über 1200 Repatriierungen. Die TCS Swiss Ambulance Rescue ist der grösste private Akteur für Rettungsdienst und Krankentransport in der Schweiz mit 50 Fahrzeugen, 17 Logistikbasen und über 35'000 Einsätzen pro Jahr. Die Rechtsschutz-Büros bearbeiten 42'000 Fälle und geben rund 10’000 Rechtsauskünfte. Seit 1908 setzt sich der TCS für die Verkehrssicherheit in der Schweiz ein, indem er Lehrmittel, Sensibilisierungs- und Präventionskampagnen entwickelt, Mobilitätsinfrastrukturen testet und Behörden berät.

Der TCS verteilt jedes Jahr rund 110'000 Leuchtgürtel und 90'000 Leuchtwesten an Kinder, damit auch ihre Mobilität sicher ist. 42’000 Teilnehmende zur Aus- und Weiterbildung zählen die Fahrzentren in allen Kategorien von Fahrzeugen jährlich. Mit 33 Plätzen und rund 950'000 Logiernächten ist der TCS der grösste Campinganbieter der Schweiz. Die Mobilitätsakademie des TCS beforscht und gestaltet die Transformationen im Verkehr, wie die vertikale Mobilität der Drohnen oder die geteilte Mobilität, etwa mit den 400 elektrischen Lastenvelos «carvelo» und 40’000 Nutzenden. Der TCS ist Mitunterzeichner der Roadmap Elektromobilität 2025.

Quellen:
  HELP.ch

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