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Steigende Nachfrage und höhere Kosten machen Pauschalreisen und Hotellerie teurer

 


29.07.2025, Zürich – Pauschalreisen und Hotellerie haben sich im Vergleich zum Vormonat deutlich verteuert. Das zeigt der aktuelle Freizeit-Preisindex von Comparis. Im Fünfjahresvergleich betragen die Preissteigerungen gar 21 bzw. 30 Prozent. «Eine zunehmende Nachfrage, höhere Personalkosten, Personalengpässe sowie steigende Energiepreise führten zu deutlicher Verteuerung», begründet Comparis-Consumer-Finance-Experte Michael Kuhn. Eine Trendumkehr sei unwahrscheinlich: «Das ist kein kurzfristiger Corona-Nachholeffekt: Pauschalreisen und Hotelübernachtungen dürften sich weiter verteuern.».

Im Juni 2025 sind die Preise für Freizeitgüter in der Schweiz im Vergleich zum Vorjahresmonat um 0,9 Prozent gesunken. Das zeigt der Freizeit-Preisindex des Online- Vergleichsdienstes comparis.ch, aus dem sich herauslesen lässt, wie sich die Teuerung in den Bereichen Freizeit und Kultur sowie Gastronomie und Reisen in der Schweiz entwickelt hat. Im Vergleich dazu weist der breitere Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) des Bundesamtes für Statistik (BFS) eine Jahresteuerung von 0,1 Prozent* aus.

Gegenüber Mai 2025 sind die Preise im Freizeitindex-Warenkorb gestiegen, nämlich um 1,3 Prozent (LIK: plus 0,2 Prozent). Im Monat zuvor waren die Kosten für Freizeitgüter um 0,3 Prozent gesunken (LIK: plus 0,1 Prozent).

Personalknappheit als Preistreiber

Gegenüber Vormonat am deutlichsten verteuert haben sich sonstige Dienstleistungen für Individualverkehr – dazu gehören unter anderem Park- und andere Gebühren – (plus 6,3 Prozent*), Fernseh- und Audio-/Videogeräte (plus 4,7 Prozent*), Pauschalreisen (plus 4,4 Prozent*), Parahotellerie (plus 4,3 Prozent*) sowie Hotellerie (plus 3 Prozent*). Im Fünfjahresvergleich zeigt sich, dass die Kosten für Pauschalreisen mit 30 Prozent und Hotellerie mit 21 Prozent massiv gestiegen sind.

«Das ist kein kurzfristiger Corona-Nachholeffekt: Eine steigende Nachfrage mit entsprechender Zahlungsbereitschaft, höhere Personalkosten, Personalengpässe sowie steigende Energiepreise führten zu deutlicher Verteuerung», sagt Consumer-Finance-Experte Michael Kuhn. «Es fehlt an Piloten, Crew-Mitgliedern, Boden- und Servicepersonal, Reinigungskräften, Köchen und Fahrern sowie Reiseleiterinnen.»

Trotz günstigerer Flüge kosten Pauschalreisen mehr

Dabei lohnt sich ein getrennter Blick: Bei der Hotellerie war ein Haupttreiber kurzfristig die hohe saisonale Nachfrage. Über die letzten fünf Jahre wirkt diese aufgrund der Kapazitätsknappheit auf die Preise. Hinzu kommen gestiegene Energie- und Personalkosten, höhere Einkaufspreise aufgrund der allgemeinen Inflation sowie Ausgaben für Unterhaltsarbeiten.

Bei den Pauschalreisen kam ebenfalls die gestiegene Nachfrage zum Tragen, aber auch logistische Engpässe, Personalmangel und teils eingeschränkte Flugzeugkapazitäten. Zwar sanken die Flugpreise im Juni im Vergleich zum Mai aufgrund eines harten Wettbewerbs auf beliebten Routen sowie zwischen Billigfliegern um knapp 3 Prozent. Doch im Fünfjahresvergleich legten die Flugpreise um 65 Prozent zu.

«Auch wenn die Flugpreise sinken, können Pauschalreisen teurer werden, da hier die Kosten für die Unterkunft, Verpflegung, Transfers und Weiteres eingerechnet werden. Ausserdem werden Flugpreise dynamisch und damit kurzfristig erstellt. Pauschalreisen hingegen werden oft Monate im Voraus kalkuliert und gebucht», erklärt der Comparis-Experte.

Preise werden wohl weiter steigen

«Der Aufwärtstrend für die Hotellerie wie auch die Pauschalreisen dürfte das nächste Jahr anhalten», so der Comparis-Experte. «Die wachsende Nachfrage, gekoppelt mit steigenden Personal- und hohen Energiekosten, wird wohl zu teureren Übernachtungskosten führen. Der Anstieg wird jedoch gedämpft durch Konkurrenzdruck und preissensible Gäste – der Margendruck bei Hotels dürfte bestehen bleiben.»

Die höheren Unterkunftskosten beeinflussen auch die Preisentwicklung bei den Pauschalreisen: «Obwohl die reinen Flugpreise künftig einen etwas kleineren Anteil bei den Pauschalreisen ausmachen könnten, sorgen steigende Preise für Hotels und eine hohe Nachfrage für teurere Ferien», prognostiziert Kuhn.

Höchste Teuerung bei Einpersonenhaushalten ab 65 Jahren

Die höchste Teuerung erlebten in den letzten 12 Monaten Einpersonenhaushalte ab 65 Jahren. Sie fühlen aktuell eine Teuerungsrate von 0,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch im Juni wurde für sie das Leben verglichen mit dem Vormonat noch einmal teurer, um 1,2 Prozent.

Rein rechnerisch spüren nach Haushaltstyp Paare unter 65 Jahren ohne Kinder prozentual am wenigsten. Mit einem Indexstand von 112,7 hat die gefühlte Teuerung bei ihnen in den letzten 12 Monaten minus 1,1 Prozent betragen – gemessen an ihren Möglichkeiten für Freizeitausgaben, sind sie real gerechnet also reicher geworden.

Sportgeräte und Fotoprodukte wurden günstiger

Im Juni sind einige Produkte günstiger geworden. So bezahlten Konsumierende etwa für Luftverkehr 2,7 Prozent* weniger als noch im Mai. Auch Foto-, Kino- und optische Geräte* wurden günstiger, nämlich um 2,6 Prozent*.

Weiter sanken die Preise für Speichermedien und Inhalte (minus 1,9 Prozent*), Sportgeräte und Campingausrüstung (minus 0,9 Prozent*) sowie Radio- und Fernsehempfang* (minus 0,5 Prozent*).

*Comparis-Freizeit-Preisindex

Der Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) misst Preisveränderungen anhand eines repräsentativen Warenkorbs von rund 1’050 Waren und Dienstleistungen. Eine anhaltende Abnahme des Geldwertes bzw. eine Erhöhung des durchschnittlichen Preisniveaus bezeichnet dabei die Inflation. Der LIK umfasst 12 Hauptkategorien, darunter auch langfristige Investitionen und Wohnungsmieten. Grosse Ausgabenposten, wie etwa die Prämien für die Sozialversicherungen oder die direkten Steuern, sind demgegenüber nicht erfasst. Der LIK widerspiegelt somit nicht die tatsächlich gefühlte Teuerung der Konsumentinnen und Konsumenten.

Der Comparis-Freizeit-Preisindex in Zusammenarbeit mit der KOF Konjunkturforschungsstelle der ETH bildet die Inflation ausschliesslich in den Bereichen Freizeit und Kultur, Restaurants und Hotels sowie Reisen ab. Zudem werden explizit einzelne Haushaltsgruppen, Einkommensklassen und Sprachregionen berücksichtigt. Wichtiger Hinweis: Mit einem (*) gekennzeichnete Zahlen wurden vom Bundesamt für Statistik (LIK/BFS) direkt berechnet respektive beruhen auf den Zahlen des LIK/BFS.

Die Datengrundlage für den Comparis-Freizeit- Preisindex besteht aus dem Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) sowie der Haushaltsbudgeterhebung (HABE). Die Gewichtungen für die neuen Preisindizes werden aus der HABE konstruiert. Danach werden verkettete Laspeyres-Indizes mit den Preisreihen des LIK berechnet. Die Indexbasis ist Dezember 2017 (entspricht 100 Prozent).

Weitere Informationen:

Michael Kuhn, Consumer-Finance-Experte, Telefon: 044 360 53 91, E-Mail: media@comparis.ch, comparis.ch


Über Comparis.ch AG:
Das Unternehmen vergleicht Tarife und Leistungen von Krankenkassen, Versicherungen, Banken sowie Telecom-Anbietern und bietet das grösste Schweizer Online-Angebot für Autos und Immobilien.

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Gegründet 1996 vom Ökonomen Richard Eisler.

Quellen:
  HELP.ch

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