Nationale Cybersicherheitskonferenz 2025 zur Frage «Cyberresilienz: Regulierung oder Selbstverantwortung?» |
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26.09.2025, Die Frage nach dem optimalen Zusammenspiel zwischen staatlicher Regulierung und Eigenverantwortung prägt die aktuelle Cybersicherheitsdebatte. An der heute durchgeführten Nationalen Cybersicherheitskonferenz in Bern stand das Thema «Cyberresilienz: Regulierung oder Selbstverantwortung?» im Zentrum. Rund 250 Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft tauschten sich über die zentralen Herausforderungen der digitalen Sicherheit in der Schweiz aus. Bundesrat Martin Pfister eröffnete den Anlass und plädierte dafür, dass sich Selbstverantwortung und Regulierung ergänzen sollten.
Ausgewogener Ansatz zwischen Regulierung und Selbstverantwortung
Bundesrat Martin Pfister, Chef des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS), unterstrich in seiner Eröffnungsrede den Ansatz, dass sich Selbstverantwortung und Regulierung gegenseitig ergänzen sollten. Die im vergangenen April eingeführte Meldepflicht für Cyberangriffe auf kritische Infrastrukturen sei ein gelungenes Beispiel dafür. Bis Mitte September sind bereits über 150 Meldungen beim Bundesamt für Cybersicherheit (BACS) eingegangen.
Hochrangige Rednerinnen und Redner aus Politik und Forschung
Die Konferenz vereinte hochrangige Expertinnen und Experten, die unterschiedliche Aspekte auf die aktuellen Herausforderungen der Cybersicherheit einbrachten. Nationalrat Gerhard Andrey gab Einblicke in die politische Diskussion im Parlament, die Zuger Regierungsrätin Laura Dittli zeigte auf, wie regionale Ansätze zur Nationalen Cyberstrategie (NCS) beitragen können und stellte die Cybersicherheitsinitiative des Kantons Zugs vor. Die internationale Dimension der Cybersicherheit beleuchtete Prof. Dr. Dennis-Kenji Kipker, Research Director am Cyberintelligence Institute, indem er die internationale Harmonisierung im Rahmen des EU-Cyber Resilience Act und der NIS II-Richtlinie erläuterte.
Breakout-Sessions
Die Konferenz ist eine wichtige Plattform, um gemeinsam den optimalen Mix aus Regulierung und Eigenverantwortung zu finden und die Nationale Cyberstrategie weiter voranzutreiben. Um alle auf den gleichen Wissenstand zu bringen, gab das BACS und der Steuerungsausschuss der NCS Einblick in den aktuellen Umsetzungsstand der NCS. In den verschiedenen Breakout-Sessions erhielten die Teilnehmenden die Gelegenheit, sich in den zentralen Bereichen «Best Practices», «Neue Impulse für die Cyberstrategie: Stakeholders im Dialog» sowie zu nationalen und internationalen Regulierungsvorhaben auszutauschen und die Themen vertieft zu diskutieren.
Meldepflicht für Cyberangriffe auf kritische Infrastrukturen
Den Abschluss der Veranstaltung bildete eine umfassende Betrachtung der seit dem 1. April 2025 geltenden Meldepflicht für Cyberangriffe auf kritische Infrastrukturen. Florian Schütz, Direktor des BACS, präsentierte in seinem Inputreferat erste Erkenntnisse und Beobachtungen seit dem Inkrafttreten der Meldepflicht. Im anschliessenden Podiumsgespräch diskutierten Eva Kocher von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma), Erik Dinkel, CISO des Universitätsspitals Zürich und Präsident des vor wenigen Tagen gegründeten Vereins H-CSC, Angela Anthamatten von economiesuisse und Marc Barbezat, CISO des Kantons Waadt über ihre bisherigen Erfahrungen mit der neuen Regelung und deren Auswirkungen auf die Praxis.
Wichtiger Baustein für die digitale Zukunft der Schweiz
Die Nationale Cybersicherheitskonferenz 2025 bot eine wertvolle Plattform für den konstruktiven Austausch und leistete damit einen wichtigen Beitrag, um die digitale Widerstandskraft der Schweiz nachhaltig zu stärken. Die Erkenntnisse und Diskussionen der Konferenz werden dazu beitragen, auch künftig die Balance zwischen regulatorischen Vorgaben und eigenverantwortlichem Handeln zu finden und entsprechende Projekte umzusetzen.
Adresse für Rückfragen
Kommunikation BACS
+41 58 465 53 56
media@ncsc.admin.ch
Über Bundesamt für Cybersicherheit (BACS):
Hauptaufgabe des BACS ist es, die Schweiz im Cyberraum sicherer zu machen. Hierzu sensibilisiert und warnt es die Öffentlichkeit vor Cyberbedrohungen und Cyberangriffen. Das BACS nimmt Meldungen zu Cybervorfällen entgegen und unterstützt insbesondere Betreiberinnen von kritischen Infrastrukturen bei der Bewältigung. Es erstellt technische Analysen zur Bewertung und Abwehr von Cybervorfällen und Cyberbedrohungen sowie zur Identifikation und Behebung von Schwachstellen beim Schutz der Schweiz vor Cyberbedrohungen.
Die Cybersicherheit hat in den vergangenen Jahren auf allen Ebenen stark an Bedeutung gewonnen. Sie ist ein zentraler Faktor für den Wirtschaftsstandort und für die Sicherheit der Bevölkerung im digitalen Raum. Sie spielt zudem eine wichtige Rolle in der nationalen und internationalen Aussen- und Sicherheitspolitik. Die Gewährleistung der Cybersicherheit ist deshalb zu einer unverzichtbaren Aufgabe des Bundes geworden.
Aus diesem Grund hat der Bundesrat am 2. Dezember 2022 beschlossen, das bisherige Nationale Zentrum für Cybersicherheit (NCSC) per 1. Januar 2024 in ein Bundesamt zu überführen und dieses im Eidgenössischen Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) anzusiedeln.
Florian Schütz, der bisherige Delegierte des Bundes für Cybersicherheit und Leiter des NCSC wurde am 24. Mai 2023 durch den Bundesrat zum Direktor des BACS ernannt. Diese Funktion nimmt Florian Schütz seit dem 1. Januar 2024 wahr.
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