Russischer Milliardär verstärkt Einfluss bei Sulzer |
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22.08.2007, Die Renova-Holding des russischen Finanzinvestors Viktor Vekselberg baut ihr Engagement beim Winterthurer Maschinenbaukonzern Sulzer aus.
Über die Details der Übernahme der Everest Beteiligungs GmbH, an der Renova und Victory bisher zu 50% beteiligt waren, vereinbarten die beiden Unternehmen Stillschweigen.
Sowohl Renova-Sprecher Markus Blume als auch Victory-Sprecher Stephan Oehen wollten keine Angaben zu den Gründen des Deals machen. Auch ob Victory nach dem Verkauf noch Sulzer-Aktien halte, konnte Oehen nicht sagen.
Langfristige Orientierung
In der Medienmitteilung von Renova wird Chief Investment Officer Vladimir Kuznetsov mit den Worten zitiert, die Akquisition zeige die Überzeugung von Revona, sich als langfristig orientierter Investor und Geschäftspartner bei Sulzer zu engagieren. Die Gesellschaft sehe der Zusammenarbeit mit den übrigen Aktionären und dem Management zuversichtlich entgegen.
Renova richte sich auf Firmen mit hohem Wachstumspotenzial im Hightech- Industriegüterbereich aus. Mit dem Ausbau ihres Engagements bei Sulzer liegt die Holding richtig: Sulzer hat den Gewinn im ersten Halbjahr 2007 gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres um 26,4% auf fast 132 Mio. Franken gesteigert.
An der Börse wird der Konzern mit über fünf Mrd. Franken bewertet.
Kritik an heimlicher Beteiligung
Renova und Victory hatten Ende April über die Everest GmbH von einem Tag auf den anderen eine Beteiligung von knapp einem Drittel an Sulzer gemeldet. Darauf war Kritik laut geworden, dass das Aufbauen einer so grossen Beteiligung möglich war, ohne sie vorher offen zu legen.
Der Deal kostete zudem den Chef der Zürcher Kantonalbank (ZKB) seinen Posten. Die ZKB war in die Kritik geraten, weil sie Vekselberg und den Victory-Chefs Ronny Pecik und Georg Stumpf Schützenhilfe beim Aufbau der Beteiligung an Sulzer geleistet hatte.
Übernahmeangebot in Reichweite
Für die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) kommt jedoch die Übernahme nicht überraschend. Dass Vekselberg bei Sulzer die wichtigere Rolle spielen würde als die Victory-Investoren Ronny Pecik und Georg Stumpf habe sich schon im April abgezeichnet, als Renova-Chef Vladimir Kuznetsov von Pecik die Führung von Everest übernahm.
Mit Blick auf Sulzer sei nun die Frage offen, was mit dem von der Deutschen Bank gehaltenen Paket passiere, schreibt die Zeitung in ihrer Dienstagausgabe und folgert: "Sollte Renova weitere Anteile übernehmen, wäre die Grenze von einem Drittel, bei der ein Übernahmeangebot fällig wird, rasch erreicht."
Über Sulzer AG:
Sulzer ist ein zukunftsorientiertes Unternehmen mit rund 17 000 Mitarbeitenden, die innovative Lösungen erarbeiten. Diese ermöglichen es den Kunden von Sulzer, ihre Wettbewerbsposition zu stärken. Zu den Märkten von Sulzer gehören die Industrien Öl und Gas, Kohlenwasserstoffverarbeitung, Energieerzeugung, Wasser und Abwasser Papier und Zellstoff, Luftfahrt sowie die Automobilindustrie.
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