Tierversuchsstatistik 2006: Tierversuche steigen |
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07.09.2007, Bonaduz, Immer mehr Tiere werden in Schweizer Forschungslaboren in einer mehr als fragwürdigen Wissenschaft verbraucht, obwohl ein Grossteil der Bevölkerung gegen Tierversuche ist.
Als kleiner Lichtblick darf angesehen werden, dass die Anzahl der schwerbelastenden Tierversuche (im Total) um 0,3% auf 2,4% abgenommen hat. Dabei jedoch nicht zu vergessen ist, dass der Schweregrad von den Forschern selbst beurteilt wird. Anhand Studien konnte gezeigt werden, dass Forscher die Belastung für die Tiere praktisch immer tiefer einschätzen als sie effektiv ist.
Die Hauptopfer im Tierversuch sind Mäuse (432'933), Ratten (152'309), Vögel (61'182) und Fische (32'608), aber auch viele Katzen und Hunde. Generell wird fast jede Tierart im Tierversuch eingesetzt.
Gestiegen ist besonders die Anzahl Tierversuche mit Rindern (um 63,2%), Pferden und Eseln (um 55,1%), Schweinen (um 21,3%) sowie Fischen (um 157,4%).
441 Affen wurden 2006 für die Wissenschaft verbraucht. Davon 179 für die Grundlagenforschung, 254 für Entdeckung, Entwicklung und Qualitätskontrolle sowie 8 für Bildung und Ausbildung. Für die Krankheitsdiagnostik wurden keine Affen eingesetzt.
Immer mehr Tiere sterben für die Grundlagenforschung, die letztlich eine Forschung ohne konkretes Ziel darstellt (Anstieg um 7,5%). Auch für Bildung und Ausbildung wurden 3% mehr Tiere verwendet, obwohl es didaktisch hervorragende Alternativen ohne Tierleid gibt. In der angewandten medizinischen Forschung sank die Anzahl der Tierversuche hingegen um 3,4%.
1178 neue Bewilligungen für Tierversuche wurden erteilt, nur gerade zwei wurden abgelehnt. Nur 19.8% der Tierversuche wurden aufgrund von Rechtsvorschriften durchgeführt. Alle anderen, nämlich 574'000, waren nicht vom Gesetzgeber vorgeschriebene Tierversuche. Dazu zählen die klare Mehrheit der schwerbelastenden Tierversuche, sowie z.B. auch sämtliche Affenversuche. Dies zeigt, dass die behördliche Kontrolle nicht wirklich funktioniert, denn mit Alternativmethoden wie z.B. Computersimulationen oder menschlichen Zellkulturen lassen sich weitaus bessere Ergebnisse erzielen, die dann auch auf den Menschen übertragbar sind.
Die Aktionsgemeinschaft Schweizer Tierversuchsgegner, kurz AG STG, fordert daher seit langem schärfere Sanktionierung von Tierversuchen durch die Behörden, konsequenter Verzicht auf Tierversuche und Anwendung von geeigneten Alternativmethoden statt Verschwendung von öffentlichen Geldern für sinnlose Forschung. Gleichzeitig wird mehr Transparenz gefordert, um die grosse Anzahl identischer Mehrfachversuche zu beenden!
Über AG STG Aktionsgemeinschaft Schweizer Tierversuchsgegner:
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