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Krankenkasse - Ältere sollen mehr zahlen

 

25.07.2002, BERN – In der Krankenversicherung droht ein neuer Schock: Zur Entlastung von jungen Familien sollen die Älteren höhere Prämien bezahlen.

Nach den Sommerferien wollen die Krankenkassen das Tabuthema neu lancieren.

Wirtschaftsminister Pascal Couchepin lancierte die Idee schon 1999: Die älteren Leute verursachen höhere Gesundheitskosten als die Jungen und haben in der Regel mehr Geld auf der hohen Kante. Also sollen sie höhere Krankenkassenprämien bezahlen.

Couchepin erntete Schimpf und Schande. SVP-Nationalrat Roland Borer wollte ein Jahr später den Tabubruch noch einmal wagen. Er wurde von seiner Partei zurückgepfiffen: zu heiss, die Bevölkerung würde Sturm laufen.

Jetzt gibt eine wissenschaftliche Studie Couchepin Recht. ETH-Professor Bernd Schips stellt in einem Bericht zu den Auswirkungen der demografischen Entwicklung auf die Gesundheitskosten eine Pflegeversicherung zur Diskussion. «Als eine von mehreren Optionen», wie Schips einen «NZZ»- Bericht relativiert.

So würde die Pflegeversicherung funktionieren: Bis zu einem gewissen Alter bleibt die Pflege von der obligatorischen Grundversicherung ausgeschlossen.

Die Prämien für die Jungen sinken. Erst für ältere Menschen gehört die Pflege zum Grundleistungskatalog. Sie müssen mehr bezahlen.

Ökonom Schips verfasste seine Studie im Auftrag des Krankenkassenverbands Santésuisse. Über die Veröffentlichung und konkrete Forderungen wird erst im September entschieden. Santésuisse- Präsident Christoffel Brändli: «Den Grundsatz der gleichen Prämien für alle zu durchbrechen ist heikel. Aber irgendwo hat die Solidarität auch Grenzen.»

Die aktuelle Entwicklung fördert den Mut zum Tabubruch. Mit der neuen Verordnung zur Abrechnung der Pflegeheimkosten droht nächstes Jahr wieder ein Prämienhammer: Die Krankenkassen schätzen Mehrkosten von 1,2 Milliarden und einen Prämienschub von 10 Prozent.

Die Alten werden immer mehr und die Jungen weniger. Da ist absehbar, dass die Kosten ins Uferlose weitersteigen. Bernd Schips sieht in der Pflegeversicherung zwar nur eine von verschiedenen denkbaren Lösungen, räumt aber ein: «Bei der Finanzierung sind der Fantasie Grenzen gesetzt.»

Den Risikoausgleich der Krankenkassen mit Steuermitteln zu speisen würde die Solidarität zwischen Alt und Jung noch mehr strapazieren.

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