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700 Millionen Franken Verlust in der Grundversicherung

 

29.05.2002, In der Grundversicherung ist im vergangenen Jahr ein Defizit von rund 700 Millionen Franken angefallen. Diese Schätzung machten die Schweizer Krankenversicherer, deren Generalversammlung heute in Luzern stattfand.

Nachdem im Jahr 2000 die Grundversicherung mit einem Verlust von über 300 Millionen Franken (Angabe gemäss BSV) abschloss, muss für das vergangene Jahr mit einem mindestens doppelt so hohen Defizit gerechnet werden. Das Gesamtergebnis dürfte auf rund 700 Millionen Franken Verlust zu stehen kommen (siehe auch Grafiken im Anhang). Unter Berücksichtigung der Verluste der Vorjahre (1999: - 50 Mio. CHF / 2000: - 300 Mio CHF) besteht in der obligatorischen Krankenversicherung eine Finanzierungslücke von über einer Milliarde Franken. Diese Lücke wurde über den Abbau der Reserven gedeckt.

Die Reservequote einiger Krankenversicherer ist in der Folge unter das gesetzliche Minimum (bei Krankenversicherern mit mehr als 250'000 Versicherten liegt dieses bei 15% der Prämieneinnahmen) gerutscht. Diesen Gesichtspunkt gilt es bei den Prämien 2003 zu berücksichtigen. Die betriebswirtschaftliche Situation der sozialen Krankenversicherung ruft nach griffigen Massnahmen auf der Kostenseite. Wie Ständerat Christoffel Brändli, Präsident von santésuisse, an der Generalversammlung ausführte, stehen für die Krankenversicherer drei Massnahmen im Vordergrund:

Zweite KVG-Revision: Der Nationalrat ist aufgerufen, die 2. KVG-Revision möglichst rasch im Sinne des Ständerates zu verabschieden. Namentlich geht es um die Aufhebung des Vertragszwangs, die Neuregelung der Spitalfinanzierung sowie die Fixierung eines Sozialziels bei der Prämienverbilligung.

Pflegekosten: Längerfristig werden die Pflegeheime sämtliche Kosten den Krankenversicherern in Rechnung stellen können. Dies hätte eine Mehrbelastung der Grundversicherung von weit über einer Milliarde Franken zur Folge – mit den entsprechenden Folgen bei den Prämien. Das Parlament muss hier für die nötige Korrektur sorgen, so dass die Kosten der Pflegeheime nicht einseitig vom Prämienzahler getragen werden müssen.

Medikamentenkosten: Die Medikamentenpreise müssen in der Schweiz auf europäisches Niveau gesenkt werden.

Hinweis der Redaktion: Die Bildrechte liegen beim jeweiligen Herausgeber.


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