News Abo

Mit richtiger Franchise sparen

 

14.11.2003, Schuld ist die Rabattkürzung: Ab 2004 lohnen sich mittlere Franchisen nicht mehr. Je nach Krankheitsrisiko ist die höchste oder tiefste Franchise zu empfehlen. Mehr als 2 Millionen Krankenversicherte haben mit 400, 600 und 1200 Franken eine der mittleren Franchisen gewählt.

Sie fahren nächstes Jahr schlechter, wenn sie dabei bleiben: «Rein rechnerisch gesehen lohnen sich mittlere Franchisen nicht mehr», sagt Stefan Thurnherr vom VZ Vermögenszentrum Zürich. Zu diesem Schluss kommt auch Richard Eisler, Geschäftsführer des Internet- Vergleichsdienstes. «Mittlere Franchisen sind nie die richtige Wahl.» Denn je nach Gesundheitskosten, die jemand verursacht, ist der persönliche Spareffekt entweder bei der tiefsten oder bei der höchsten Franchise am grössten.

Gekürzte Rabatte

Grund sind die gekürzten Rabatte auf Wahlfranchisen. So werden ab 2004 auf 400 Franken nur noch 3 statt 8 Prozent gewährt, auf 600 Franken 9 statt 15 Prozent und auf 1200 Franken 24 statt 30 Prozent. Mit den Rabatten werden Versicherte dafür belohnt, dass sie ein gewisses Risiko tragen. Denn im Krankheitsfall müssen sie sich je nach Franchisenhöhe stärker an den Kosten beteiligen.

Nun war es bis anhin so, dass die höhere Kostenbeteiligung häufig wettgemacht wurde - dank den Einsparungen durch die Prämienrabatte. Wegen der tieferen Rabatte fällt dieser Effekt bei den mittleren Franchisen weg. Um es einfach auszudrücken: Bei den mittleren Franchisen profitiert man natürlich immer noch von tieferen Prämien. Falls keine Arztkosten anfallen, ist der Spareffekt aber viel geringer als bei der höchsten Franchise von 1500 Franken. Je höher die monatliche Prämie mit Grundfranchise für einen bestimmten Versicherten ist, desto mehr kann man mit der Maximalfranchise sparen.

Wann tiefste Franchise sinnvoll ist

Also geht man besser gleich von Anfang das Risiko ein und setzt seine Franchise auf 1500 Franken. Dort wurde der Rabatt zwar ebenfalls gekürzt, von 40 auf 30 Prozent. Mit diesem Rabatt hat man aber innert Kürze aufgeholt, was im Vergleich zu mittleren Franchisen im Krankheitsfall zusätzlich aus dem eigenen Sack zu zahlen ist.

Doch die höchste Franchise ist trotzdem nicht in jedem Fall zu empfehlen - nämlich dann, wenn über eine längere Zeit Krankheitskosten in einer bestimmten Höhe anfallen. Als Faustregel gilt: Überschreiten die Krankheitskosten jedes Jahr 1000 Franken, lohnt sich nur die Grundfranchise von 300 Franken, wo zwar kein Rabatt gewährt wird, der Versicherte aber am wenigsten aus dem eigenen Sack an die Kosten zahlen muss. Bleiben die Krankheitskosten unter 1000 Franken, fährt der Versicherte in jedem Fall mit der höchsten Franchise von 1500 Franken besser.

Da mag man sich fragen, wieso die Helsana viele ihrer Versicherten ohne deren Aufforderung in eine höhere Franchisenstufe einteilt, beispielsweise von 300 auf 600 Franken. Alleine das Vorgehen löste viel Kritik aus (siehe Kasten).

Mittlere Franchisen nicht unnütz

Doch mittlere Franchisen haben immer noch ihre Daseinsberechtigung: «Sie berücksichtigen die Risikobereitschaft der Leute», sagt Peter Marbet, Mediensprecher des Krankenversichererverbandes Santésuisse. Denn es sei längst nicht so, dass alle Leute die durch die Rabatte eingesparten Prämien auf die Seite tun, um damit im Krankheitsfall die eigene Kostenbeteiligung zu finanzieren. In diesem Fall macht es natürlich einen grossen Unterschied aus, ob die Krankenkasse die Leistungen erst übernimmt, wenn der Patient 600 Franken (mittlere Franchise) oder 1500 Franken (höchste Franchise) selber gezahlt hat. Und was auch nicht vergessen werden darf: Auf jede Leistung kommt ein Selbstbehalt von 10 Prozent, maximal 700 Franken im Jahr. Im schlimmsten Fall muss jemand 2200 Franken selber bezahlen (1500 Franken Franchise und 700 Franken Selbstbehalt).

Bei der Franchisenwahl sollte man also seine Risikobereitschaft abschätzen. Wobei das Risiko einer 1500-Franken-Franchise nicht so gross ist wie gemeinhin angenommen: Mit dem Rabatt von 30 Prozent sind spätestens nach zwei Jahren ohne Krankheit die Einsparungen erreicht, die für die höhere Kostenbeteiligung im schlimmsten Fall aufgewendet werden müssen. - VON MANUELA SPECKER

Franchisenwahl

Wer seine Franchise erhöhen will, hat bis Ende Jahr Zeit, dies der Krankenkasse mitzuteilen. Aus administrativen Gründen sind die Kassen froh um eine Meldung bis Mitte Dezember. Wer seine Franchise auf Anfang 2004 herabsetzen will, muss das seiner Krankenkasse bis spätestens 28. November mitgeteilt haben. Eine hohe Franchise kann jedes Jahr auf Beginn eines Kalenderjahres wieder herabgesetzt werden, ungeachtet des Gesundheitszustandes.

Weitere Informationen und Links:



Newsletter abonnieren
Auf  diesem Link abonnieren Sie unseren Newsletter und sind stets aktuell informiert.


Eigene News publizieren
Haben Sie eine aktuelle Firmeninformation oder ein Angebot, dass Sie hier publizieren möchten?
Auf  diesem Link erfassen Sie die entsprechenden Informationen.

www.helpnews.ch

Der Onlineverlag HELP Media AG publiziert seit 1996 Konsumenteninformationen für Schweizerinnen und Schweizer. Mit über 150 Suchmaschinen und Informationsportalen gehört HELP Media AG zu den Marktleadern im Schweizer Onlinemarkt.

offene Jobs
Referenzen
  Online-Shop

HELP Media AG in Social Networks
Facebook X (früher Twitter) Instagram LinkedIn YouTube

Ihre Werbeplattform

HELP.CH your e-guide ® ist ein führendes Verzeichnis der Schweiz mit über 18 Mio. erweiterten Wirtschafts- und Firmendaten, 2'500 eigenen Schweizer Webadressen (Domains) und 150 eigenständigen Informationsportalen. Ausserdem betreibt der Onlineverlag HELP Media AG eines der grössten Schweizer Medien-Netzwerke mit über 1 Mio. Webseiten in allen Interessensbereichen.

www.help.ch

Kontakt

  • Email:
    info@help.ch

  • Telefon:
    +41 (0)44 240 36 40
    0800 SEARCH
    0800 732 724

  • Zertifikat:
    Sadp