Tarmed tritt am 1. Januar 2004 in Kraft |
Tweet |
29.12.2003, Neue Tarifstruktur hat kaum Auswirkungen auf die Prämien.
Nach 17 Jahren andauernden Verhandlungen löst der TARMED diekantonalen Tarife ab. Jede ärztliche Leistung von der einfachen Konsultation bis zum chirurgischen Eingriff entspricht künftig einer bestimmten Anzahl Taxpunkte. Diese Struktur wird in der ganzen Schweiz einheitlich angewendet.
Dagegen variiert der Wert eines Taxpunktes von Kanton zu Kanton. Der Mittelwert für die ganze Schweiz liegt bei 90 Rappen. Den tiefsten Wert verzeichnet der Kanton Wallis mit 78 Rappen, den Höchstwert Genf mit 98 Rappen.
Neu für Krankenversicherer
Bereits seit Anfang Mai 2003 gilt der TARMED im Unfallversicherungsbereich für ambulante Arztleistungen und in der freien Praxis. Ab dem 1. Januar 2004 gilt der Tarif auch in Spitälern und generell im Krankenversicherungsbereich.
Sechs Monate nach dem ersten Schritt der TARMED-Einführungziehen die Unfallversicherer und der Ärzteverband FMH eine positive Bilanz. Die Kosten halten sich innerhalb der vorgesehenen Bandbreite. Für radiologische Leistungen wurde die Tarifstruktur nach den ersten Erfahrungen bereits angepasst.
Der TARMED muss kostenneutral eingeführt werden. Während den ersten 18 Monaten werden als Vergleichsgrösse die Kosten von 2001 herangezogen. Eine wichtige Änderung bringt der TARMED mit der Neubewertung der ärztlichen Leistungen.
Mehr Geld für Patientengespräch
Aufgewertet wird die intellektuelle Leistung des Arztes, etwa das Patientengespräch. Kosten für technischen Aufwand dagegen werden abgewertet. So sehen Allgemeinpraktiker und Psychiater ihre Honorare mit dem TARMED steigen.
Chirurgen und andere Spezialisten müssen auf der anderen Seite Abstriche hinnehmen. Aus diesem Grund geht die Vereinigung der invasiv und operativ tätigen Ärzteschaft der Schweiz (FMS) gerichtlich gegen den TARMED vor. Sie hält den Vertrag für ungültig.
Für Versicherte kaum spürbar
Die Versicherten werden die Einführung des TARMED kaum zu spüren bekommen. Die Kosten der Leistungen von Spezialärzten sind nur ein untergeordnetes Element bei der Berechnung der Prämien.
Ärzte und Spitäler dagegen befürchten ein Chaos: Neben einem neuen Informatiksystem müssen sie mit 4600 neuen Taxpunktwerten fertig werden. Die Krankenversicherer ihrerseits haben bereits 5000 Sachbearbeiter ausgebildet.
Weitere Informationen und Links:
Newsletter abonnieren
Auf diesem Link abonnieren Sie unseren Newsletter und sind stets aktuell informiert.
Eigene News publizieren
Haben Sie eine aktuelle Firmeninformation oder ein Angebot, dass Sie hier publizieren möchten?
Auf diesem Link erfassen Sie die entsprechenden Informationen.