Helsana überrascht die KBV-Kunden

 

Helsana AG

04.05.2004, Die Prämien steigen doch Die Helsana hat in den letzten Tagen 70 000 Offerten verschickt.

Sie darf die Versicherten der maroden Winterthurer KBV übernehmen. Viele müssen bei den Zusatzversicherungen tiefer in die Tasche greifen.

Andrea Rüfenacht (Name geändert) sitzt in der Falle. Als letztes Jahr die Betrügereien der Krankenkasse KBV ruchbar wurden, holte sie Offerten von anderen Krankenkassen ein. Während sie die Grundversicherung wechseln konnte, gab es bei der Zusatzversicherung Probleme. Wegen ihrer Migräne wollte sie die neue Kasse nicht aufnehmen. Rüfenacht musste bei der KBV bleiben.

Jetzt wird sie mit einem überraschenden Angebot der Helsana konfrontiert: Doppelt so viel, nämlich 56 statt 28 Fr. im Monat soll der Versicherungsschutz für sie und ihre Tochter ab 1. Juli kosten. Dann will die KBV ihre Geschäfte niederlegen. «Ich habe keine Wahl. Wenn ich den Versicherungsschutz behalten will, muss ich das Angebot annehmen», sagt die 37-jährige Mutter. Sie ist nicht die Einzige, die klar mehr zahlen soll. 60 000 KBV-Mitglieder sind Zusatz-versichert. Eine Anfrage bei der KBV-Agentur in Zürich bestätigt, dass viele Zusatzversicherte mit happigen Preisaufschlägen konfrontiert sind. Und dies, obschon KBV-Präsident Alphons Handermann versichert hatte, dass die Zusatzversicherten zu denselben Konditionen von Helsana übernommen würden. Das sei «mit ausschlaggebend für den Deal mit Helsana» gewesen.

Damit sei aber nicht das Preisschild gemeint gewesen, heisst es beim Bundesamt für Gesundheit (BAG), das die Krankenversicherer beaufsichtigt. «Wir wollten nur sicherstellen, dass die KBV- Mitglieder ohne Gesundheitsbefragung und mit dem ursprünglichen Eintrittsdatum unterkommen», sagt Abteilungsleiter Daniel Widmer. Überdies verlangten die Behörden, dass Helsana mindestens den gleichen Leistungsumfang biete.

Hier liegt die Krux: Weil die Leistungspakete der zwei Gesellschaften nicht identisch sind, benötigen die Kunden tendenziell mehr Helsana-Produkte, um den KBV-Schutz zu gewährleisten. Im Fall Rüfenacht, sagt Helsana-Sprecher Christian Beusch, biete seine Kasse doppelt so gute Leistungen. «Das mag so sein. Aber ich habe diese Leistungen nicht bestellt und muss mich jetzt wieder durch den ganzen Katalog kämpfen», entgegnet die KBV-Kundin. Wie viel teurer die Helsana- Angebote im Vergleich zu den KBV-Policen sind, weiss Beusch nicht. Die Behörden machten dazu keine speziellen Auflagen.

Lieber verweist Beusch auf die Grundversicherung, wo die Helsana günstiger sei als die KBV. Schweizweit sei der Branchenleader immerhin 3% günstiger als die KBV, bestätigt André Kienzle vom Vergleichsdienst Comparis.Unbequem ist auch die Lage der 8000 KBV-Mitglieder, die kollektiv versichert von Rabatten profitieren. Denn jüngst teilte ihnen die Helsana mit, dass die Rabatte in den Offerten nicht eingerechnet seien. Trotzdem müssen sich die Neukunden innert einem Monat entscheiden, ob sie übertreten wollen. «Das tut uns Leid», entschuldigt sich Beusch.

Zwei Direktoren sitzen noch

Noch unbequemer ist gegenwärtig allerdings die Lage zweier KBV-Direktoren. Sie sitzen immer noch in Untersuchungshaft, bestätigt die Bezirksanwaltschaft Winterthur. Um fast 30 Mio. Fr. sollen sie die Versicherung zusammen mit zwei Kollegen geschädigt haben.

Helsana-Stellen für KBV-Crew

Mitte Jahr wird die Winterthurer KBV ihre Türen schliessen. Doch für die Mitarbeiter soll bis dann eine Lösung stehen. Die Helsana versprach im Dezember, allen 120 KBV-Mitarbeitern bis Ende Juni ein Angebot für eine Stelle vorzulegen. «Sie hat Wort gehalten», sagt Alfons Handermann, Verwaltungsratspräsident der KBV. Die meisten Angestellten hätten dieses Angebot schon erhalten: «Wir sind auf gutem Weg.» Wie viele Mitarbeiter letztlich zur Helsana übergehen, lässt sich jedoch noch nicht sagen. Laut Handermann steigen laufend Mitarbeiter aus, um zum Beispiel zur Konkurrenz zu wechseln. Zwar bietet die Helsana allen KBV-Leuten eine «angemessene» Tätigkeit. In Einzelfällen müssen diese allerdings bereit sein, einen längeren Arbeitsweg oder eine Lohneinbusse hinzunehmen.

Über Helsana AG:
Die Helsana-Gruppe engagiert sich als vertrauenswürdige Schweizer Kranken- und Unfallversicherung für die Gesundheit und Vorsorge von Privaten und Unternehmen.

Das Unternehmen ist eine nicht börsenkotierte Aktiengesellschaft und als Holding organisiert. Unter dem Holdingdach betreiben die Gesellschaften Helsana und Progrès das operative Geschäft. Helsana beschäftigt schweizweit über 3'000 Mitarbeitende und nimmt mit einem Prämienvolumen von über sechs Milliarden Franken im Schweizer Versicherungsmarkt eine führende Position ein.

Helsana schützt 1,9 Millionen Menschen gegen die finanziellen Folgen von Krankheit, Unfall, Mutterschaft und Pflegebedürftigkeit im Alter. Mit einem breiten Angebot in den Bereichen Grund-, Zusatz- und Unfallversicherung engagiert sich Helsana für das Leben jedes Einzelnen.

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