Kunsthaus Zürich zeigt «Shifting Identities - Schweizer Kunst heute»

 

Kunsthaus Zürich

05.06.2008, Vom 6.6. bis 31.8.2008 zeigt das Kunsthaus Zürich zeitgenössische Schweizer und internationale Kunst. Die Schau findet im Kunsthaus, am Flughafen und im Zentrum von Zürich statt. Thema der 67 Positionen – darunter 29 Werkpremieren – sind Fragen der Identität.

Identitätsverschiebung und Wertewandel sind die Themen, zu denen junge Künstlerinnen und Künstler heute Position beziehen. In Fotos, Malerei und Installationen, anhand von Skulpturen, Performances und Zeichnungen zeigt die Ausstellung «Shifting Identities – (Schweizer) Kunst heute», wie die zeitgenössische Kunst den durch die Globalisierung aufgeworfenen Fragen begegnet. Dabei ist das Kriterium der Nationalität nur noch eines unter vielen. Nicht wenige der so genannten Schweizer sind gar keine Schweizer, und umgekehrt haben auch viele Kunstschaffende mit Schweizer Nationalität ihren Wohnsitz ins Ausland verlegt. Die Lebens- und Arbeitsverhältnisse in der (Kunst)Welt sind flexibel, das Schweizer Kunstschaffen Teil eines transnationalen Koordinatensystems geworden.

Die Gruppenausstellung steht in der Tradition der am Kunsthaus Zürich regelmässig durchgeführten thematischen Standortbestimmungen in der zeitgenössischen Kunst. Anhand von mehr als 60 Positionen wird gezeigt, wie eine junge Künstlergeneration Fragen von Wertewandel und Identitätsverschiebungen behandelt. Kritisch hinterfragt Elodie Pong in ihren Videos allgemeine Rollenbilder, und bei Loredana Sperini zeigt sich der Verlust einer Einheit des Ichs in Form von fragmentierten Körperskulpturen. Adrian Paci oder Ingrid Wildi hingegen wenden sich den politischen Problemen wie Migration oder religiösen Konflikten zu.

Von den gezeigten Kunstwerken sind insgesamt 29 neu für die Ausstellung entstanden. Dazu gehören Installationen von Christian Vetter oder den Frères Chapuisat, Foto-Arbeiten von Jules Spinatsch und eine monumentale Stoff-Malerei von Shirana Shahbazi, die an der Kunsthaus-Fassade aufgehängt wird.

KUNST AM FLUGHAFEN UND IN DER STADT ZÜRICH «Shifting» bedeutet Verschiebung, Veränderung, Bewegung. Festgefügte Kategorien lösen sich auf. Dem folgt die Ausstellung, dehnt sich über die Grenzen des Museums aus und besetzt Orte, die für eine globalisierte Gesellschaft von entscheidender Bedeutung sind. Am Flughafen Zürich verdichten sich Fragen von Migration und Identität. Augenzwinkernd nähert sich Gianni Motti am 5. Juni 2008 der allgegenwärtigen Hysterie um das Thema Sicherheit und lässt in der Performance «Pre-Emptive Act» einen Sicherheitsbeamten Yoga machen. Über die gesamte Laufzeit der Ausstellung sind zudem Billboards mit Fotos zu sehen, welche die global agierenden Assistenten von Gianni Motti zeigen. Wer verreist und einkauft, wird in den Geschäften von Brian Enos Ton-Intervention «Music for Airports» überrascht. Da die Globalisierung eine ökonomische Triebfeder hat, sind zwischen dem 7. und 13. Juli künstlerische Aktionen an der Bahnhofstrasse und am Paradeplatz zu sehen, u.a. von San Keller oder Al Fahdil.

BLOGGEN ZU FRAGEN DER IDENTITÄT Über das Museum und öffentliche Plätze hinaus, schlägt die Ausstellung auch eine Brücke in den virtuellen Raum. Im Blog unter www.shifting-identities.ch lädt Ausstellungsmacherin Mirjam Varadinis dazu ein, über Identität zu diskutieren. Und wer dies alles vernetzende und beschleunigende Medium als Informationsquelle nutzt, wird mit Hintergründen zum Thema und Veranstaltungstipps belohnt.

VERANSTALTUNGEN UND PUBLIKATIONEN Der am 14. März begonnene erste Teil der Ausstellung – das «Intro» – mit Arbeiten im Kabinett (Marc Bauer mit Christine Abbt) und Interventionen in der Sammlung von Sharyar Nashat, Isabelle Krieg, Gianni Motti, Nevin Aladag, Karin Hueber und Mircea Cantor geht am 8. Juni zu Ende. Die begleitenden Podien, Performances und Film-Vorführungen erfreuten sich grosser Beliebtheit und wurden von rund 300 Personen besucht. Details und weitere Veranstaltungen bis August sind auf dem Billboard zur Ausstellung in der Eingangshalle des Kunsthauses angekündigt und unter www.shifting-identities.ch. Öffentliche Führungen können auf Bestellung auch für geschlossene Gruppen durchgeführt werden.

Die Ausstellung und ihre Satelliten, inkl. den Interventionen am Flughafen Zü­rich, werden unterstützt von Swiss Re – Partner für zeitgenössische Kunst.

KÜNSTLERINNEN UND KÜNSTLER Abdessemed, Adel. Aladag, Nevin. Althamer, Pawel und Zmijewski, Artur. Antille, Emmanuelle. Bauer, Marc (in collaboration with Christine Abbt). !Mediengruppe Bitnik. Büchel, Christoph. Burger, Stefan. Cantor, Mircea. Chieppo, David. Com&Com. Coste, Annelise. Cytter, Keren. Duyvendak, Yan. Echakhch, Latifa. Fontaine, Claire. Frères Chapuisat. Fucking Good Art. Galic, Goran / Gredig, Gian-Reto. Gastaldon, Vidya. Gatsas, Georg. Gees, Johannes. Giezendanner, Ingo aka Grrrr. Gramsma, Bob. Hominal, David. Huber.Huber. Hueber, Karin. Keller, Georg. Keller, San. Krieg, Isabelle. Leuba, Jérôme. Levin, Alon. Lippert, Beat. Liu, Jen. Manders, Mark. Mir, Aleksandra. Motti, Gianni. Nashat, Shahryar. Paci, Adrian. Perret, Mai-Thu. Pong, Elodie. Raccoursier, Anne-Julie. RELAX. Renggli, David. Rittener, Didier. Rosenkranz, Pamela. Santoro, Vittorio. Schinwald, Markus. Sehgal, Tino. Seiler, Kerim. Shahbazi, Shirana. Solakov, Nedko. Sperini, Loredana. Spinatsch, Jules. Thomas G. Van Brummelen, Lonnie. Van Lieshout, Erik. Vece, Costa. Vetter, Christian. Wekua, Andro. Wildi, Ingrid. Performance-Künstler: Bachzetsis, Alexandra. Duyvendak, Yan. Eno, Brian. Fadhil, Al. Ratti, Christian. The Kingpins. Zorro & Bernardo.

Hinweis der Redaktion: Die Bildrechte liegen beim jeweiligen Herausgeber.


Über Kunsthaus Zürich:
Das Kunsthaus Zürich präsentiert eine der bedeutendsten Kunstsammlungen der Schweiz vom 13. Jahrhundert bis in die Gegenwart und veranstaltet attraktive Ausstellungen. Zu den international bedeutsamen Positionen gehören die grösste Munch-Sammlung ausserhalb Norwegens sowie die umfangreichste museale Werksammlung Alberto Giacomettis. Ein Höhepunkt sind die Gemälde des Impressionismus und der Klassischen Moderne von Monet, Picasso, Chagall und der Expressionisten Kokoschka, Beckmann und Corinth. Neben der Pop Art von Warhol und Hamilton sind Werke von Künstlern wie Rothko, Twombly, Beuys und Baselitz vertreten. Auf mittelalterliche Skulpturen und Tafelbilder, Gemälde des niederländischen und italienischen Barock (Rembrandt, Domenichino) folgt die Schweizer Malerei des 19. und 20. Jahrhunderts mit Füssli, Segantini, Hodler, Vallotton und Zürcher Konkreten wie Bill, Glarner und Loewensberg.

Hinweis: Der Über-uns-Text stammt aus öffentlichen Quellen oder aus dem Firmenporträt auf HELP.ch.


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