Apotheker und Ärzte sind weiterhin uneins |
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28.05.2004, SELBSTDISPENSATION / Die Ärzte sagen Nein zum Medikamentenabgabe-Gesetz.
Die Ärztegesellschaft Baselland sagt in ihrer Vernehmlassungsantwort generell Nein zum Medikamentanabgabe-Gesetz, wie es der Entwurf des Regierungsrats vorsieht. Die Ärzte fordern, dass der Regierungsrat den Entwurf ohne Alternative zurückzieht.
Das Gesetz enthalte den Zwang, die Medikamente immer in einer Apotheke zu beziehen, was zu einem Anstieg der Gesundheitskosten führen und die Situation der Patienten massiv verschlechtern würde, schreiben die Ärzte. Die Medikamentenkosten hätten in den letzten Jahren (2001 bis 2002) bei den Ärzten (+ 0,2%) weit weniger zugenommen als bei den Apothekern (+11,9%). In den Kantonen, in welchen Ärzte Medikamente abgeben dürften, liegen die Medikamentenkosten unter den gesamtschweizerischen Mittel, sagen die Ärzte. Zudem errichte das Gesetz ein gewerbliches Monopol. Panikartig habe die Regierung die Befürchtung geäussert, dass das Beibehalten der Selbstdispensation zu einer Ärzteschwemme führe. Der Regierungsrat sei diesbezüglich Opfer einer Lobby geworden.
Gegenteiliger Ansicht sind die Apotheker. Verbandspräsident Urs Kunz wertete den Regierungsentwurf als "einen richtigen und wichtigen Schritt, welcher dem weltweit fast einmaligen Inseldasein des Kantons in der Frage der Medikamentenabgabe ein für alle verträgliches Ende bereitet".
Die Apotheker begrüssten an ihrer Generalversammlung den Gesetzesentwurf als tauglichen Schritt gegen die drohende Ärzteschwemme aus dem Inland und vor allem aus der erweiterten EU und damit auch als wichtigen Beitrag im Kampf gegen die Kostenexplosion im Gesundheitswesen. Unterstützung haben sie von CVP-Präsidentin Kathrin Amacker erhalten. Wie der Apothekerverband mitteilt, sagte Amacker an der Generalversammlung: "Entscheidend ist die unabhängige Auswahl und Verschreibung von Medikamenten, die nicht durch finanzielle Anreize für Ärztinnen und Ärzte, die Arzneimittel verkaufen, bestimmt sein darf.
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