Communiqué - Düstere Kostenprognosen, steigende Krankenkassenprämien |
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11.09.2008, Sowohl der Kostenanstieg von 4,4 Prozent im Jahr 2007 zu Lasten der Grundversicherung wie auch der anhaltende Wachstumstrend beenden die Phase moderat steigender Prämien. Einzig in den Kantonen mit hohen Kosten und Prämien werden die Prämienerhöhungen bescheiden ausfallen.
Starke Kostentreiber waren im letzten Jahr wiederum die Spitäler und hier insbesondere der ambulante Sektor, in welchem die Kosten um 8,2 Prozent stiegen. Spital ambulant und Spital stationär machen zusammen die Hälfte des gesamten Kostenwachstums 2007 aus. Überdurchschnittlich stark gestiegen sind wie auch schon in den Vorjahren die Kosten der Spitex mit 6,6 Prozent sowie die Leistungen der Laboratorien mit 6,3 Prozent. Die Laboratorien haben die Senkung des Taxpunktswerts 2006 um 10 Prozent im letzten Jahr mit markant mehr Analysen wieder ausgeglichen.
2008 steigen die Kosten weiter
In den ersten sechs Monaten 2008 haben die abgerechneten Bruttoleistungen pro Versicherten gegenüber der Vorjahresperiode um 5,1 Prozent zugenommen. Die Kosten dürften damit im Jahr 2008 im Bereich von 4 bis 6 Prozent wachsen. Insbesondere die Kosten bei Spital ambulant wachsen weiterhin überdurchschnittlich stark. Die Zuwachsraten bei den ambulanten Spitalleistungen liegen seit rund zehn Jahren im Vergleich mit den übrigen Leistungserbringern doppelt so hoch. Bei den Laboratorien setzt sich das überdurchschnittliche Wachstum des Vorjahrs fort. Kostensenkende Massnahmen, wie die vom BAG geplante Anpassung der Labortarife, sind deshalb notwendig.
Der Bruttoerfolg der Krankenversicherer als Differenz zwischen den Prämieneinnahmen und vergüteten Leistungen hat in den ersten sechs Monaten gegenüber demselben Vorjahreszeitraum um die Hälfte abgenommen. Wenn die Kostensteigerung in der aktuellen Grössenordnung weitergeht, müssen bereits 2009 noch mehr Krankenversicherer als jetzt zur Kostendeckung in erheblichen Ausmass Reserven abbauen. Sind die Mindestquoten für die Reserven erreicht oder unterschritten, fallen die Prämienerhöhungen danach umso stärker aus, da neben der Konsolidierung der Reserven auch die wachsenden Kosten wieder vollumfänglich über die Prämien gedeckt werden müssen.
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