Communiqué - santésuisse plädiert sowohl für tiefere Höchstpreise als auch für Parallelimporte |
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19.12.2008, National- und Ständerat wollen Parallelimporte für patentgeschützte Güter zulassen, für Medikamente aber weiterhin verbieten. Das Bundesamt für Gesundheit BAG könnte auch ohne Parallelimporte für patentgeschützte, kassenpflichtige Medikamente das Prämienvolumen durch tiefere Höchstpreise um jährlich bis zu 500 Mio. Franken entlasten. Parallelimporte würden den Preiswettbewerb stimulieren. santésuisse plädiert sowohl für tiefere Höchstpreise als auch für Parallelimporte.
Der Auslandpreisvergleich patentgeschützter Medikamente zeigt das Einsparpotential bei den Fabrikabgabe-, aber auch bei den Publikumspreisen bzw. Vertriebsmargen. Parallelimporte würden den Preiswettbewerb stimulieren und die vom BAG immer noch zu hoch festgelegten Höchstpreise präventiv unter Druck setzen. santésuisse schätzt das Einsparpotential auf CHF 400 bis 500 Mio. pro Jahr. Das sind rund 10% der jährlichen Medikamentenkosten zu Lasten der sozialen Krankenpflegeversicherung.
Die vom Parlament beschlossene Patentrechtsrevision unter Ausklammerung der Medikamente zementiert eine absurde Situation. Die kassenpflichtigen Medikamente dürfen nicht an den von den Herstellern definierten Vertriebskanälen vorbei importiert werden. Sie müssen mit Prämien und Steuergeldern zu den staatlich festgesetzten Höchstpreisen abgegeben werden. Das Patentrecht macht also mit dem Parallelimportverbot aus den Höchstpreisen faktisch sozialstaatlich garantierte Fixpreise und sichert den Herstellern, Händlern, Ärzten, Spitälern und Apothekern hohe Renditen ohne einen entsprechenden Nutzen für Prämien- und Steuerzahlende.
Über santésuisse:
santésuisse setzt sich im Interesse der Versicherten und sämtlicher Mitglieder, unabhängig von ihrer Grösse und Organisation, für ein freiheitliches Gesundheitssystem ein, mit dem Ziel, den Versicherten über Leistungswettbewerb die Wahlfrei-heit, den Zugang zu qualitativ hochwertigen Dienstleistungen und ein gutes Kosten-Nutzenverhältnis zu garantieren. santésuisse ist bereit, dafür Kooperationen einzugehen.
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