Jahresergebnis 2008 der Schweizerischen Nationalbank

 

Schweizerische Nationalbank

04.03.2009, Zürich. Das Jahresergebnis 2008 der Schweizerischen Nationalbank weist einen Verlust von 4,7 Milliarden Franken aus. Dieser entstand hauptsächlich aus Wechselkursverlusten auf den Devisenanlagen. Im Vorjahr resultierte ein Gewinn von 8,0 Milliarden Franken, bei dem die Aufwertung des Goldbestandes eine entscheidende Rolle spielte. Die Übernahme von illiquiden Vermögenswerten der UBS AG blieb aufgrund der Verlustabsicherungen erfolgsneutral.

Volatile Gold- und Wechselkursnotierungen Die zum Teil stark steigenden Goldpreise hatten bei der Nationalbank in den letzten Jahren zu bedeutenden Bewertungsgewinnen geführt. Im abgeschlossenen Jahr resultierte nun beim Gold ein Bewertungsverlust per Stichtag von 0,7 Mrd. Franken. Der am 14. Juni 2007 angekündigte Verkauf von 250 Tonnen Gold wurde abgeschlossen. Der aktuelle Bestand beträgt 1040 Tonnen.

Der Verlust aus Fremdwährungsanlagen betrug 4,4 Mrd. Franken, nach einem Gewinn von 1,3 Mrd. im Vorjahr. Dahinter stehen grosse Wechselkursverluste: Die britische Währung beispielsweise verlor gegenüber dem Franken über 30%. Die Aktienkursverluste wurden durch Kurserfolge und Couponeinnahmen aus den verzinslichen Papieren kompensiert.

Der Erfolg aus Frankenanlagen von 0,6 Mrd. Franken entstand hauptsächlich aus dem Repo- Geschäft.

Massnahmen zur Stabilisierung der Finanzmärkte Die Nationalbank ergriff im Jahr 2008 verschiedene Massnahmen, um die Finanzmärkte zu stabilisieren. Sie weitete den Umfang der Repogeschäfte in Franken aus und stellte in grösserem Umfang US-Dollar zur Verfügung. Um die Versorgung des europäischen Marktes mit Franken zu gewährleisten, wickelte sie ab Oktober 2008 Devisenswap-Geschäfte gegen Euro ab. Zudem emittierte die SNB eigene Schuldverschreibungen (SNB Bills), um den Geldmarkt flexibler steuern zu können. Die verschiedenen Operationen führten zu einer deutlichen Verlängerung der Bilanz.

Stabilisierungsfonds Der Stabilisierungsfonds, die Zweckgesellschaft zur Übernahme von illiquiden Vermögenswerten von der UBS AG, hat im Dezember 2008 eine erste Tranche im Umfang von 16,4 Mrd. US Dollar übernommen. Bis Ende März 2009 sollen in weiteren Tranchen zusätzliche Vermögenswerte im Umfang von maximal 22,7 Mrd. US Dollar übertragen werden. Für das Jahresergebnis 2008 waren auch die noch zu übertragenden Vermögenswerte zu berücksichtigen.

Auf den bereits übernommenen Vermögenswerten, die gemäss international anerkannten Rechnungslegungsstandards als Kredite und Forderungen verbucht wurden, führte die SNB Werthaltigkeitstests durch. Diese ergaben, dass Wertberichtigungen im Umfang von 996 Mio. US-Dollar vorgenommen werden mussten. Die Verlustabsicherung der UBS von 1,64 Mrd. USD (das Eigenkapital des Stabilisierungsfonds per Ende Jahr) für diese erste Tranche konnte diese Wertberichtigungen abfedern.

Für die noch nicht übertragenen Vermögenswerte trägt der Stabilisierungsfonds rückwirkend per 1. Oktober 2008 ebenfalls sämtliche Risiken. Diese Vermögenswerte wurden zum grössten Teil zu aktuellen Fair-Values bewertet, was zu deutlichen Bewertungsverlusten führte. Nach Verrechnung der mit der Übernahme zu leistenden Verlustabsicherung durch die UBS für diese Vermögenswerte bleibt ein Verlust von 890 Mio. USD, der durch das verbliebene Eigenkapital des Stabilisierungsfonds nicht vollständig kompensiert werden konnte. Insgesamt wies der Stabilisierungsfonds per 31. Dezember 2008 einen Verlust in der Höhe von 1,69 Mrd. US-Dollar aus. Dieser Verlust übertrifft das von der UBS finanzierte Eigenkapital des Stabilisierungsfonds um rund 50 Mio. US-Dollar.

Die Nationalbank ist aber mit einer sekundären Verlustabsicherung (einer Option auf 100 Mio. UBS-Aktien) gegen diesen Verlust aus dem Stabilisierungsfonds geschützt. Somit hat die finanzielle Situation des Stabilisierungsfonds keinen Einfluss auf das Jahresergebnis 2008 der Nationalbank.

Mit der Gründung der Zweckgesellschaft erstellt die Nationalbank neu eine Konzernrechnung. Abgesehen von dieser Neuerung entspricht die Darstellung von Bilanz und Erfolgsrechnung der bisherigen Struktur. Für den Vorjahresvergleich wird deshalb der Einzelabschluss der Nationalbank herbeigezogen.

Ausschüttung an Bund und Kantone von 2,5 Mrd. Franken Art. 30 Abs. 1 NBG schreibt der Nationalbank vor, Rückstellungen zu bilden, welche es erlauben, die Währungsreserven auf der geld- und währungspolitisch erforderlichen Höhe zu halten. Die Rückstellungen werden im Gleichschritt mit dem Wachstum der Volkswirtschaft ausgeweitet. Entsprechend dieser Regel werden für das abgeschlossene Geschäftsjahr 1,0 Mrd. Franken zurückgestellt.

Da die Ergebnisse der Nationalbank infolge von Marktbewegungen sehr stark schwanken, werden die Gewinnausschüttungen an Bund und Kantone zwecks mittelfristiger Glättung in einer Vereinbarung im Voraus festgelegt. Diese sieht eine jährliche Ausschüttung von 2,5 Mrd. Franken vor. Verbleibende Beträge aus dem Jahresergebnis werden der Ausschüttungsreserve zugewiesen, um die Auszahlung in Jahren zu erlauben, in denen die Nationalbank einen Verlust vorweist. Nach der Ausschüttung 2007 betrug die Ausschüttungsreserve 22,9 Mrd. Franken. Sie wird vom negativen Ergebnis 2008 belastet sowie von den vorgesehenen Ausschüttungen. Bei letzteren handelt es sich um die Ausschüttung gemäss Vereinbarung sowie um die Entrichtung der gesetzlichen Maximaldividende von 6% an die Aktionäre. Nach Verrechnung des Ergebnisses und der vorgesehenen Ausschüttungen ergibt sich ein neuer Bestand von 14,6 Mrd. Franken.

Über Schweizerische Nationalbank:
Die Schweizerische Nationalbank führt als unabhängige Zentralbank die Geld- und Währungspolitik des Landes. Sie muss sich gemäss Verfassung und Gesetz vom Gesamtinteresse des Landes leiten lassen, als vorrangiges Ziel die Preisstabilität gewährleisten und dabei die Konjunktur berücksichtigen.

Sie setzt damit eine grundlegende Rahmenbedingung für die Entwicklung der Wirtschaft.

Die Nationalbank hat in Bern und Zürich je einen Sitz. Daneben unterhält sie sechs Vertretungen in Basel, Genf, Lausanne, Lugano, Luzern und St. Gallen. Dazu kommen 14 Agenturen, die von Kantonalbanken geführt werden und der Geldversorgung des Landes dienen.

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