Luzern feiert 150 Jahre Bahnhof |
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18.05.2009, Luzern feiert nächsten Samstag das 150-jährige Bestehen des Bahnhofs Luzern. Das Programm des Jubiläumsfests für Gross und Klein reicht von Führungen in Betriebsleitzentrale, Stellwerk und Energiezentrale über ein Filmprogramm und Fahrten im Lokführerstand bis zu Ausflügen mit dem historischen roten Doppelpfeilzug «Churchill». Für das kulinarische Wohl und musikalische Unterhaltung sorgen mehrere Festwirtschaften.
Das Programm spielt sich auf sechs Hauptfestplätzen ab. In der RailCity findet um 11 Uhr der offizielle Anlass mit Vertretern aus Politik und Wirtschaft statt. Zudem locken hier unter anderem verschiedene Marktstände und die Band «Ela Ela» gibt griechische Folklore zum Besten. In ihren Serviceanlagen bietet die SBB Führerstandsfahrten: solche im Loksimulator und reale - sogar durch die Waschanlage. Wer einen Blick hinter die Kulissen der SBB werfen will, lässt sich durch das Stellwerk und die Betriebsleitzentrale führen oder durch die SBB Energiezentrale. In der Bahnhofaula heisst es Licht aus, Film ab - so steht zum Beispiel eine Dokumentation zum Bahnhofsbrand von 1971 auf dem Programm. Eine wunderbare Aussicht geniessen Besucherinnen und Besucher ab der Festwirtschaft im fünften Stock des Bahnhofgebäudes. Gratis-Shuttlezüge verbinden die Hauptfestplätze.
Auch das Spezialprogramm hält einige bahntechnische Leckerbissen bereit. So kann die Dampflok «Lok Genf» besichtigt werden, die älteste Schweizer Dampflok mit Jahrgang 1858. Ein weiterer Höhepunkt sind die Publikumsfahrten mit dem legendären «Roten Doppelpfeil», nach seinem prominentesten Fahrgast auch «Churchill» genannt. Mit einem Spezialbon, erhältlich an den Bahnhöfen der Region, bietet das Verkehrshaus Luzern zudem den Festbesucherinnen und -besuchern 50 Prozent Ermässigung auf den Eintritt.
Über Schweizerische Bundesbahnen SBB:
Im Jahr 1902 begann die bewegte Geschichte der Schweizerischen Bundesbahnen SBB. Die Züge der Schweizerischen Centralbahn (SCB) verkehrten zwar schon seit 1. Januar 1901 auf Rechnung des Bundes, die gesetzlichen Voraussetzungen zur Gründung der SBB mussten aber erst noch geschaffen werden.
In der denkwürdigen Abstimmung vom 20. Februar 1898 hatten die Stimmberechtigten mit 386 634 Ja gegen 182 718 Nein dem «Bundesgesetz betreffend Erwerbung und Betrieb von Eisenbahnen für Rechnung des Bundes und die Organisation der Verwaltung der Schweizerischen Bundesbahnen» zugestimmt. Der Abstimmungskampf war äussert heftig: Die Befürworter argumentierten unter dem Motto «Die Schweizer Bahnen dem Schweizer Volk» für die Vorteile einer Vereinheitlichung des Bahnwesens unter der Kontrolle des Bundesstaates. Die Gegner der Vorlage warnten vor einem zusätzlichen Beamtenheer, das die Macht des Bundes vergrössern und gleichzeitig seine Finanzen zerrütten würde.
Bereits im Oktober 1900 konstituierte sich der Verwaltungsrat der SBB; er umfasste damals nicht weniger als 25 durch den Bundesrat gewählte Mitglieder, dazu kamen weitere 25 durch die Kantone und Halbkantone gewählte Mitglieder sowie vier durch die Kreiseisenbahnräte gewählte Mitglieder.
Schon im November 1900 kam ein Vertrag über den freihändigen Ankauf der Schweizerischen Centralbahn (SCB) durch den Bund zustande, und am 14. Dezember 1900 gab die Bundesversammlung ihre Zustimmung zu diesem Ankauf. Nun war Eile geboten, denn schon aufs Neujahr 1901 sollte dieser Handel rechtskräftig werden. So kommt es, dass der erste am Neujahrsmorgen 1901 in Bern aus Zürich–Aarau–Olten eingetroffene Zug um 2.00 Uhr vor seiner Weiterfahrt nach Lausanne–Genf festlich begrüsst wurde.
Der Betrieb der SCB-Linien erfolgte aber zunächst noch mit SCB-Personal, aber auf Rechnung des Bundes. Mitte 1901 löste dann die Generaldirektion der SBB das Eidgenössische Eisenbahndepartement als Aufsichtsbehörde der SCB ab.
Da auf den 1. Januar 1902 auch die Schweizerische Nordostbahn (NOB) unter die «Fittiche» der SBB kam, gilt dieser 1. Januar 1902 als «offizielles» Geburtsdatum der Schweizerischen Bundesbahnen.
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