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Die Banken in der Schweiz 2008

 


18.06.2009, Das Jahr 2008 war von den Turbulenzen auf den internationalen Finanzmärkten geprägt. Diese hinterliessen auch in den Daten der Publikation Die Banken in der Schweiz 2008 deutliche Spuren.

So nahmen die Bilanzpositionen gegenüber dem Ausland teilweise stark ab und es kam zu wesentlichen Umschichtungen zwischen Positionen sowohl auf der Aktiv- als auch auf der Passivseite. Weiter gab es Verschiebungen – insbesondere beim Kundengeschäft – zwischen den Bankengruppen. In den Erfolgsrechnungen schlug sich die Finanzkrise bei einer Mehrheit der Banken in rückläufigen Gewinnen oder in Verlusten nieder. Die Probleme einer Grossbank zeigten sich in den Zahlen in aller Deutlichkeit.

Die Publikation Die Banken in der Schweiz 2008 enthält Daten zu den statutarischen Einzelabschlüssen der Banken (Stammhaus). Diese Daten können namentlich bei den Grossbanken im Bereich der Erfolgsrechnung deutlich von denjenigen auf Konzernstufe abweichen (siehe dazu Box im Abschnitt Erfolgsrechnung). Der gleichentags veröffentlichte Bericht zur Finanzstabilität bezieht sich bei den Grossbanken auf die Konzernabschlüsse. Diese unterschiedliche Datenbasis gilt es bei der Interpretation der Ergebnisse zu berücksichtigen.

Erfolgsrechnung Von den 327 erfassten Banken wiesen 284 (im Vorjahr: 319) einen Gewinn aus, davon konnten 90 Banken ihre Gewinne gegenüber dem Vorjahr steigern. Die Summe der Jahresgewinne der Banken sank um 40,3% auf 8,4 Mrd. CHF. Die Zahl der Banken, die einen Verlust verzeichneten, erhöhte sich deutlich (von 11 im Vorjahr auf 43). Die Summe der Jahresverluste nahm von 4,3 Mrd. CHF auf 38,9 Mrd. CHF markant zu. Wie bereits im Vorjahr trug auch im Berichtsjahr das negative Ergebnis einer Grossbank massgeblich zum starken Anstieg des Jahresverlustes bei. Insgesamt waren fast alle Bankengruppen von rückläufigen Jahresgewinnen resp. zunehmenden Jahresverlusten betroffen. Die rückläufigen Ergebnisse waren insbesondere auf tiefere Gewinne aus dem ordentlichen Bankgeschäft (- 64,4% auf 8,6 Mrd. CHF), höhere Abschreibungen auf dem Anlagevermögen (+206,0% auf 33,6 Mrd. CHF) und Zunahmen der Position Wertberichtigungen, Rückstellungen und Verluste (+41,6% auf 6,3 Mrd. CHF) zurückzuführen.

Zum Rückgang des Gewinns aus dem ordentlichen Bankgeschäft (Bruttogewinn) trugen insbesondere das Handelsgeschäft sowie das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft bei. Im Handelsgeschäft verloren die Banken insgesamt 8,1 Mrd. CHF, namentlich bedingt durch Bewertungsverluste aufgrund stark gefallener Preise von Wertpapieren. Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft nahm im Berichtsjahr erstmals seit 2003 wieder ab. Mit 30,0 Mrd. CHF (-18,5%) erreichte er in etwa das Niveau des Jahres 2005. Die Banken reduzierten den Personalaufwand um 21,2% auf 25,4 Mrd. CHF; verglichen mit dem Personalbestand (-0,3%) ging er deutlich stärker zurück.

Bilanzgeschäft

Die aggregierte Bilanzsumme nahm im Berichtsjahr insgesamt um 10,9% auf 3079,6 Mrd. CHF ab. Der Rückgang war sowohl bei den Aktiven als auch bei den Passiven auf die Entwicklung von einzelnen Auslandpositionen zurückzuführen.

Die Hypothekarforderungen im Inland erhöhten sich um 3,6% auf 689,2 Mrd. CHF. Zu diesem Anstieg dürfte das tiefe Zinsniveau beigetragen haben. Was die einzelnen Bankengruppen betrifft, wiesen insbesondere die Raiffeisenbanken einen bedeutenden Zuwachs der Hypothekarforderungen aus. Die Forderungen gegenüber Kunden im Inland blieben nahezu stabil (-0,4% auf 181,8 Mrd. CHF). Die Forderungen gegenüber Kunden im Ausland hingegen reduzierten sich um 25,8% auf 401,8 Mrd. CHF. Die Handelsbestände nahmen im Berichtsjahr um über die Hälfte auf 213,9 Mrd. CHF ab. Hauptursache für diese Abnahme waren die tiefere Bewertung sowie der Abbau und die Umschichtung von Positionen. Umklassierungen aus den Handelsbeständen trugen insbesondere dazu bei, dass die Finanzanlagen zunahmen (+34,8% auf 100,2 Mrd. CHF).

Die Finanzkrise und der damit einhergehende Vertrauensverlust führten dazu, dass einerseits das Interbankengeschäft rückläufig war und andererseits sich Banken Liquidität in verstärktem Ausmass bei Zentralbanken beschafften. In Zahlen ausgedrückt nahmen die Forderungen gegenüber Banken um 18,9% auf 822,0 Mrd. CHF ab. Der Rückgang war vor allem auf das Auslandgeschäft der Grossbanken zurückzuführen. Die flüssigen Mittel erhöhten sich im Berichtsjahr sowohl im In- wie auch im Ausland markant und vervierfachten sich gegenüber dem Vorjahr (von 28,9 Mrd. CHF auf 128,0 Mrd. CHF). Dieser Zuwachs ist auf die stark gestiegenen Guthaben der Banken bei Zentralbanken im In- und im Ausland zurückzuführen.

Bei den Kundeneinlagen konnten im Berichtsjahr deutliche Umschichtungen und Verschiebungen beobachtet werden. Die Kunden legten ihre Gelder wieder vermehrt in Spargelder (+23,3 Mrd. CHF auf 358,2 Mrd. CHF), Sichteinlagen (+50,3 Mrd. CHF auf 381,5 Mrd. CHF) und in Kassenobligationen (+9,2 Mrd. CHF auf 50,3 Mrd. CHF) an. Termineinlagen wurden hingegen zinsbedingt deutlich abgebaut (-197,1 Mrd. CHF auf 656,0 Mrd. CHF). Zusätzlich kam es zu Verschiebungen zwischen den Bankengruppen. Während die Grossbanken und die Filialen ausländischer Banken Rückgänge bei den Kundeneinlagen verzeichneten, wiesen insbesondere die Kantonalbanken, die Raiffeisenbanken und die Privatbankiers starke Zunahmen aus.

Wertschriftenbestände in Kundendepots

Die Wertschriftenbestände in Kundendepots nahmen um 25,7% auf 4012,1 Mrd. CHF ab und lagen damit etwa wieder auf dem Niveau von 2005. Den stärksten Rückgang verzeichneten die Anlagen in Aktien: Sie nahmen um 38,4% auf 1220,0 Mrd. CHF ab. In ähnlichem Ausmass gingen auch die Anteile an kollektiven Kapitalanlagen zurück (-29,0% auf 1199,5 Mrd. CHF). Bewertungsverluste waren der Hauptgrund für diese Rückgänge. Aktien waren in den letzten Jahren mit Anteilen von über 35% die klar wichtigste Wertschriftenkategorie gewesen. Die Bewertungsverluste führten nun dazu, dass die Anteile zwischen Aktien, Obligationen und Anteilen an kollektiven Kapitalanlagen mit je rund 30% gleichmässig verteilt waren.

Inländische Depotinhaber hielten 44,1% (im Vorjahr: 42,0%) der Wertschriftenbestände, ausländische Depotinhaber 55,9% (im Vorjahr: 58,0%). Die Bestände der Privatkunden und der kommerziellen Kunden nahmen um 31,8% auf 1176,3 Mrd. CHF resp. 32,4% auf 398,0 Mrd. CHF ab. Geringer fiel der Bestandesrückgang bei den institutionellen Kunden aus (-21,1% auf 2437,8 Mrd. CHF).

Treuhandgeschäft

Die von den Banken verwalteten Treuhandgelder gingen um 20,8% auf 382,4 Mrd. CHF zurück. Die in Franken und in US-Dollar angelegten Treuhandgelder reduzierten sich um 22,9% resp. 26,5%. Zum Rückgang der Anlagen in US-Dollar trug neben dem Zinsrückgang auch die tiefere Bewertung der Währung (-6,2%) bei. Die in Euro angelegten Gelder reduzierten sich trotz des schwächeren Euros (-10,3%) um lediglich 9,1%. Der USD blieb die wichtigste Anlagewährung. Gegenüber dem Vorjahr reduzierte sich sein Anteil aber von 47,0% auf 43,6%, während der Anteil des Euros von 32,9% auf 37,7% zunahm.

Beschäftigung

Die Anzahl der Beschäftigten (in Vollzeitäquivalenten) nahm um 425 auf 135‘775 (-0,3%) ab. Während die Anzahl der Stellen im Inland ausgebaut wurde (+1323), nahm sie im Ausland ab (-1749). Als einzige Bankengruppe bauten die Grossbanken sowohl im In- als auch im Ausland Stellen ab.

Über Schweizerische Nationalbank:
Die Schweizerische Nationalbank führt als unabhängige Zentralbank die Geld- und Währungspolitik des Landes. Sie muss sich gemäss Verfassung und Gesetz vom Gesamtinteresse des Landes leiten lassen, als vorrangiges Ziel die Preisstabilität gewährleisten und dabei die Konjunktur berücksichtigen.

Sie setzt damit eine grundlegende Rahmenbedingung für die Entwicklung der Wirtschaft.

Die Nationalbank hat in Bern und Zürich je einen Sitz. Daneben unterhält sie sechs Vertretungen in Basel, Genf, Lausanne, Lugano, Luzern und St. Gallen. Dazu kommen 14 Agenturen, die von Kantonalbanken geführt werden und der Geldversorgung des Landes dienen.

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