SECO: Stress, Zeitdruck und Beschwerden des Bewegungsapparats sind die häufigsten Gesundheitsrisiken am Arbeitsplatz |
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05.08.2009, Bern - Die grosse Mehrheit der Erwerbstätigen in der Schweiz berichtet über eine gute Gesundheit (93%). Trotz des guten allgemeinen Gesundheitszustandes bestehen arbeitsbedingte Belastungen und Risiken, die in der aktuellen Rezession verstärkt auftreten können. Langfristig führt dies zu vermehrten Gesundheitsbeeinträchtigungen und Absenzen. Das Staatssekretariat für Wirtschaft fasst im Bericht «Arbeit und Gesundheit» die wichtigsten Resultate der jüngsten Schweizerischen Gesundheitsbefragung 2007 hinsichtlich der Arbeitsbedingungen zusammen.
In der heutigen Arbeitswelt, die stark vom Dienstleistungssektor geprägt ist, sind psychische und nervliche Belastungen weiter verbreitet als physische Belastungen. Schweizweit berichten rund doppelt so viele Erwerbstätige über eine grosse oder teilweise grosse psychische und nervliche Belastung am Arbeitsplatz (41%) wie über eine grosse oder teilweise grosse körperliche Belastung am Arbeitsplatz (23%).
77% der Erwerbstätigen sind zufrieden mit ihren Arbeitsbedingungen, wobei bei den gering Qualifizierten rund ein Drittel unzufrieden ist. Grosse Unterschiede bestehen zwischen den einzelnen Branchen. Die höchste Arbeitszufriedenheit wird in der Landwirtschaft und der Erziehung und Unterricht (je 86%) sowie in der öffentlichen Verwaltung (82%) und dem Gesundheitswesen (80%) festgestellt. Der tiefste Anteil an Zufriedenheit zeigt sich im Gastgewerbe (70%).
Bei den psychosozialen Risiken berichten zwei Drittel der Erwerbstätigen über Stress oder Zeitdruck. Spannung am Arbeitsplatz (36%) und Nervosität (33%) kommen oft vor. Rund 10% der Erwerbstätigen verspüren Angst bei ihrer Arbeit. Die Branchen Verkehr und Nachrichtenübermittlung, Banken und Versicherungen, ebenso wie das Gesundheits- und Sozialwesen sind Branchen mit hohen psychosozialen Risiken.
7,7% der Erwerbstätigen sagen, dass sie in den letzten zwölf Monaten am Arbeitsplatz mit einer Mobbingsituation konfrontiert worden sind. In der SECO-Studie zu Mobbing am Arbeitsplatz 2002 betrug der Anteil 4,4%. Eine weitere Studie zu Arbeitsbelastungen in der Schweiz basierend auf der 4. Europäischen Erhebung über die Arbeitsbedingungen von 2005 beziffert den Anteil auf 7,1%.
Die häufigsten physischen Belastungsfaktoren sind stets gleiche Hand- oder Armbewegung (49%), schmerzhafte oder ermüdende Körperhaltung (34%), Tragen oder Bewegen schwerer Lasten (26%), hohe Temperaturen (21%) und starker Lärm (18%). Das sind dieselben Belastungsfaktoren, die bereits bei der Europäischen Erhebung über die Arbeitsbedingungen 2005 erkannt worden sind. Die Branchen betreffend weisen die Land- und Forstwirtschaft, die Industrie und das Baugewerbe hohe physische Belastungen aus. Auffallend ist, dass Erwerbstätige im Gastgewerbe sowohl über vergleichsweise hohe psychische und nervliche Belastungen als auch über hohe physische Belastungen berichten.
Der SECO-Bericht «Arbeit und Gesundheit» bietet einen Überblick über die Wahrnehmung der Arbeitsbedingungen 2007 nach Geschlecht, Alter, Teilzeit Vollzeit, Ausbildung, Nationalität, Branchen und Beruf. Die Daten helfen, Risikogruppen zu identifizieren und dienen der SECO-Direktion für Arbeit zur Steuerung der Oberaufsicht in Bezug auf die Arbeitsinspektion.
Die Schweizerische Gesundheitsbefragung (SGB) wird seit 1992 alle fünf Jahre im Auftrag des Bundesrates vom Bundesamt für Statistik durchgeführt. Sie ist repräsentativ für die gesamte Schweizerische Bevölkerung bzw. für die Erwerbstätigen in der Schweiz, die in einem Privathaushalt leben. Der Fragenkatalog wurde 2007 neu mit zusätzlichen Fragen zum Thema Arbeit und Gesundheit ergänzt.
Über Schweizerische Bundesbehörden:
Sie umfasst sieben Departemente, die Bundeskanzlei sowie die dezentralisierten Verwaltungseinheiten und untersteht dem Bundesrat. Jedes Mitglied des Bundesrates steht einem Departement vor und trägt für dieses die politische Verantwortung. Die Bundesverwaltung beschäftigt rund 38'000 Personen. Der Bundeskanzler oder die Bundeskanzlerin leitet die Bundeskanzlei.
Die Departemente heissen heute (seit 1979/98) Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA), Eidgenössisches Departement des Innern (EDI), Eidgenössisches Justiz- und Polizeidepartement (EJPD), Eidgenössisches Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS), Eidgenössisches Finanzdepartement (EFD), Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF), und Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK).
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