SBB: Moderne Simulatoren für Zugverkehrsleiter |
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11.09.2009, Die SBB investiert in moderne Schulungssimulatoren für die Betriebsführung: Zugverkehrsleiter werden künftig am Arbeitsplatz und unter realistischen Betriebsbedingungen ausgebildet. Bis 2012 wird für 7 Millionen Franken ein neues Lern- und Trainingssystem entwickelt.
Das bisherige ZVL-Ausbildungskonzept basiert auf einem Schulungssimulator mit einer fiktiven Schulungsumgebung. Neu soll ein regelmäßiges Training unter realistischen Betriebsbedingungen möglich sein. Die deutsche Firma Funkwerk IT in Kiel ist mit der Entwicklung des neuen Lern- und Trainingssystems (LTS) beauftragt worden. Dabei erfolgt die Ausbildung der Zugverkehrsleiter künftig mit realen Anlagen- und Betriebsdaten. Trainiert wird der realistische, alltägliche Bahnbetrieb mit örtlichen Besonderheiten anhand realer Bedienoberflächen und Stellwerkslogiken. Die Schulung beschränkt sich nicht mehr auf die grundsätzliche Bedienung der Leit- und Sicherungstechnik, vielmehr werden insbesondere realistische Störungs- und Stresssituationen völlig gefährdungsfrei und ohne Eingriff in das reale Betriebsgeschehen trainiert.
Das LTS wird mit Infrastruktur- und Betriebsdaten aus Datenbasen und Dokumenten der SBB versorgt. Bei Änderungen im realen System, beispielsweise wegen Umbauten, Neuinbetriebnahmen, Baustellen oder Fahrplanwechsel, kann das Schulungssystem jederzeit aktualisiert werden. Dies ermöglicht eine praxisnahe und effiziente Grundausbildung der ZVL und stellt eine hohe Qualität der Weiterbildungsmassnahmen sicher.
Die LTS-Anlagen werden Bestandteil der neuen Betriebszentralen und ermöglichen Schulungen direkt am Arbeitsplatz der ZVL. Reisezeiten für Schulungsmassnahmen werden so minimiert. Die ersten Pilotanwendungen des LTS sind per Ende 2010 möglich; ab Ende 2012 ist das LTS voll funktionsfähig.
Über Schweizerische Bundesbahnen SBB:
Im Jahr 1902 begann die bewegte Geschichte der Schweizerischen Bundesbahnen SBB. Die Züge der Schweizerischen Centralbahn (SCB) verkehrten zwar schon seit 1. Januar 1901 auf Rechnung des Bundes, die gesetzlichen Voraussetzungen zur Gründung der SBB mussten aber erst noch geschaffen werden.
In der denkwürdigen Abstimmung vom 20. Februar 1898 hatten die Stimmberechtigten mit 386 634 Ja gegen 182 718 Nein dem «Bundesgesetz betreffend Erwerbung und Betrieb von Eisenbahnen für Rechnung des Bundes und die Organisation der Verwaltung der Schweizerischen Bundesbahnen» zugestimmt. Der Abstimmungskampf war äussert heftig: Die Befürworter argumentierten unter dem Motto «Die Schweizer Bahnen dem Schweizer Volk» für die Vorteile einer Vereinheitlichung des Bahnwesens unter der Kontrolle des Bundesstaates. Die Gegner der Vorlage warnten vor einem zusätzlichen Beamtenheer, das die Macht des Bundes vergrössern und gleichzeitig seine Finanzen zerrütten würde.
Bereits im Oktober 1900 konstituierte sich der Verwaltungsrat der SBB; er umfasste damals nicht weniger als 25 durch den Bundesrat gewählte Mitglieder, dazu kamen weitere 25 durch die Kantone und Halbkantone gewählte Mitglieder sowie vier durch die Kreiseisenbahnräte gewählte Mitglieder.
Schon im November 1900 kam ein Vertrag über den freihändigen Ankauf der Schweizerischen Centralbahn (SCB) durch den Bund zustande, und am 14. Dezember 1900 gab die Bundesversammlung ihre Zustimmung zu diesem Ankauf. Nun war Eile geboten, denn schon aufs Neujahr 1901 sollte dieser Handel rechtskräftig werden. So kommt es, dass der erste am Neujahrsmorgen 1901 in Bern aus Zürich–Aarau–Olten eingetroffene Zug um 2.00 Uhr vor seiner Weiterfahrt nach Lausanne–Genf festlich begrüsst wurde.
Der Betrieb der SCB-Linien erfolgte aber zunächst noch mit SCB-Personal, aber auf Rechnung des Bundes. Mitte 1901 löste dann die Generaldirektion der SBB das Eidgenössische Eisenbahndepartement als Aufsichtsbehörde der SCB ab.
Da auf den 1. Januar 1902 auch die Schweizerische Nordostbahn (NOB) unter die «Fittiche» der SBB kam, gilt dieser 1. Januar 1902 als «offizielles» Geburtsdatum der Schweizerischen Bundesbahnen.
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