Kantonalbank: Engagement der Kantonalbanken für einen starken Finanzplatz Schweiz |
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16.10.2009, Die Kantonalbanken erwarten, dass der Masterplan zur Weiterentwicklung des Finanzplatzes Schweiz einer Aktualisierung und besseren inländischen Verankerung unterzogen wird. Auch haben die Interessen der inländisch orientierten Retailbanken bislang zu wenig Beachtung gefunden.
Auch die markant hohen Neukundenzahlen verdeutlichen auf eindrückliche Weise, dass die Kantonalbanken für den volkswirtschaftlichen Stabilisierungsprozess eine wichtige Rolle spielen.
Fokussierte Zielsetzungen für den Finanzplatz Schweiz
Obwohl die Finanzkrise noch nicht beendet ist, bedarf es einer konkretisierten Weiterentwicklung der Strategie des Finanzplatzes Schweiz. Die ursprünglichen Zielsetzungen der durch die Schweizerische Bankiervereinigung lancierten Swiss Banking Roadmap 2015 müssen angesichts des veränderten Umfeldes aktualisiert, erweitert und im Inland besser verankert werden. Die Kantonalbanken unterstützen nach wie vor die internationalen Stossrichtungen. Die Bedürfnisse der Schweizer Wirtschaft und der inlandorientierten Banken müssen aber ebenfalls Berücksichtigung finden.
VSKB-Präsident Paul Nyffeler plädiert daher für eine Konzentration auf vier Hauptstossrichtungen: Die Schaffung eines breiten Verständnisses und einer hohen Akzeptanz für den Finanzplatz Schweiz, die Sicherstellung einer hohen Stabilität im Heimmarkt, die Positionierung als global führender Ausbildungs- und Innovationsstandort sowie die Erhöhung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit. Dabei ist von verschiedenen Akteuren (namentlich der gesamten Branche, den Aufsichtsbehörden und der Politik) ein abgestimmtes Vorgehen zur Erreichung dieser Zielsetzungen notwendig.
Forderung nach einer differenzierten Regulierung
Angesichts der durch die Finanzkrise ausgelösten Regulierungswelle halten die Kantonalbanken eine differenzierte Sichtweise für elementar. Gerade in den Themenstellungen Einlagensicherung, Unterlegungsvorschriften und Managerlöhne dürfe es nicht dazu kommen, dass die falschen Institute ins Visier der Aufsichtsbehörden gelangten, betonte Paul Nyffeler. Die Folgekosten für das Schweizer Retailgeschäft wären erheblich, was nicht nur das erfolgreiche Geschäftsmodell der Kantonalbanken, sondern die Attraktivität des gesamten Finanzplatzes schädigen würde.
Balance zwischen Kreditschwemme und Kreditklemme
Infolge des Umstands, dass das Risikomanagement von Banken in den letzten Monaten selten für positive Schlagzeilen sorgte, ging der Leiter der Geschäftseinheit Firmenkunden und Mitglied der Generaldirektion der ZKB, Charles Stettler, auf wichtige diesbezügliche Grundsätze am Beispiel der ZKB ein. Die aktuelle Finanzkrise bedürfe eines akzentuierten Monitorings von verschiedenen Risikokategorien. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Management des Zinsänderungsrisikos. Hier gilt es, das richtige Absicherungsmass zu definieren, um beim aktuell tiefen Zinsniveau für die Gefahren eines Zinsanstieges gewappnet zu sein. Auch dem potenziellen Anstieg von Kreditrisiken ist besondere Beachtung zu schenken.
Gefragt ist eine verantwortungsvolle Kreditpolitik, die eine ausreichende Kreditversorgung für zukunftsfähige Unternehmen sicherstellt. Die ZKB verfüge dank risikogerechter Kapitalallokation und der Verrechnung angemessener Kapitalkosten über die geeigneten Steuerungsinstrumente, um die derzeitige Gratwanderung zwischen Kreditklemme und Kreditschwemme erfolgreich zu meistern, resümierte Charles Stettler seine Ausführungen.
Aktuelle Marktdaten bestätigen eine gestärkte KB-Gruppe
Nicht nur das Halbjahresergebnis der KB-Gruppe, sondern auch verschiedene aktuelle Marktdaten lassen erkennen, dass die Kantonalbanken gestärkt aus der Finanzmarktkrise hervorgehen. Auf Basis einer per 30.6.2009 durch das Marktforschungsunternehmen amPuls angefertigten Privatkundenanalyse zeigt sich, dass sie ihre Positionierung im Markt verbessern konnten. Neben ihrer Spitzenposition bei den Hauptbankbeziehungen partizipieren sie deutlich am Neukundenmarkt und können trotz ihrer bereits sehr starken Stellung weiter wachsen. Erfreulich sei zudem, betonte VSKB-Direktor Hanspeter Hess, dass die Kantonalbanken über hohe Kundenzufriedenheits- und Kundenbindungswerte verfügten und die Wechselbereitschaft der KB-Kunden gering sei. Kräfte der Kantonalbanken bündeln Dennoch dürfe der Erfolg nicht dazu verführen, sich auf den Lorbeeren auszuruhen. Auch in Zukunft sei die Gruppe in der Pflicht, ihre Kräfte weiter zu bündeln. Die Institute, die ihre Stärke nicht zuletzt aus ihrer Eigenständigkeit und lokalen Ausrichtung ziehen, engagieren sich auch innerhalb der Gruppe und für den Finanzplatz. Hanspeter Hess orientierte über aktuelle Vorhaben in den Bereichen Marktauftritt, IT-Landschaft und Gemeinschaftswerke, welche die Basis für eine erfolgreiche Weiterentwicklung der Kantonalbanken bilden.
Über Verband Schweizerischer Kantonalbanken:
1907 haben sich die Kantonalbanken im Verband Schweizerischer Kantonalbanken VSKB zusammengeschlossen. Dieser übernimmt die Wahrnehmung der gemeinsamen Interessen der Verbandsmitglieder, unterstützt Massnahmen zur Stärkung der Stellung der Kantonalbanken in der Schweiz und fördert die Zusammenarbeit unter den einzelnen Mitgliedern.
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