SBB modernisiert bestehende Fahrzeug-Flotte |
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09.02.2010, Angesichts der sich in den nächsten Jahren abzeichnenden Engpässe beim Rollmaterial treibt die SBB den Erneuerungsprozess von bestehenden Fahrzeugen weiter voran. Für 86 Mio. Franken saniert und klimatisiert die SBB bis 2013 180 einstöckige Reisezugwagen 2. Klasse des Typs Bpm 51. Damit wird deren schweizweiter Einsatz bis über 2020 hinaus möglich.
Der Rollmaterialpark des SBB Fernverkehrs stösst mit dem aktuellen Angebot an seine Kapazitätsgrenzen. Die Nachfrage steigt in den nächsten Jahren weiter an und erfordert Angebotsausbauten. Die SBB ergreift zahlreiche Massnahmen, um die sich abzeichnenden Engpässe beim Rollmaterial zu beseitigen. Bis 2030 investiert die SBB rund 20 Mia. Franken eigener Mittel in moderne Züge. Im Frühsommer löst sie mit der Vergabe von neuen Doppelstockzügen für den Fernverkehr die grösste Rollmaterialbestellung ihrer Geschichte aus.
Fitnesskur für 180 Wagen 2. Klasse.
Die SBB wertet 180 ihrer 203 einstöckigen Reisezugwagen 2. Klasse des Typs Bpm 51 auf. Die SBB Industriewerke Olten und Bellinzona sanieren und klimatisieren die Wagen in den nächsten drei Jahren für 86 Mio. Franken. Die Fahrzeuge sind durchschnittlich 35 Jahre alt; dank der Aufwertung können sie weitere acht bis zehn Jahre auf Schweizer Schienen rollen. Auch künftig werden die Bpm 51 zwischen Genf und Brig, auf der Linie Basel–Aarau– Zürich–Ziegelbrücke–Chur, am Gotthard sowie je nach Bedarf zusätzlich eingesetzt.
Die Arbeiten umfassen den Einbau von Klimaanlagen, die Aufarbeitung der Drehgestelle, eine neue Notbremsanforderung, die Automatisierung der Einstiegstüren sowie den Einbau der seitenselektiven Türöffnung und die Rostsanierung der Wagenkasten. Die Wagen werden innen aufgefrischt und aussen neu lackiert. Dank der aufgewerteten Fahrzeuge macht die SBB einen weiteren Schritt in Richtung Qualitätssteigerung für den Fahrgast.
Neue GTW-Züge für Flügelzug-Konzept im Jura.
Die SBB setzt in ihrer Flottenstrategie nicht nur auf Modernisierungen, sondern beschafft auch zusätzliche Fahrzeuge. Von der BLS übernimmt sie 13 GTW-Züge des Herstellers Stadler Rail und richtet sie stärker auf die Kundenanforderungen aus. Der Verwaltungsrat der SBB hat den dafür nötigen Kredit von 61,9 Mio. Franken genehmigt.
Die GTW-Züge hat die BLS 2004 beschafft. Sie eignen sich bestens, um im Berner Jura – wie vom Besteller gefordert – ab dem Fahrplanwechsel 2013 ein Flügelzug-Konzept einzuführen. Ab diesem Zeitpunkt verkehren die Züge von Biel nach Sonceboz-Sombeval und werden dort getrennt: Ein Teil des Zuges fährt anschliessend nach La Chaux-de-Fonds weiter, der andere via Moutier nach Solothurn.
SBB und BLS haben bereits über das neue Linienmanagement ab Dezember 2010 im Raum Luzern West sowie im Berner und Solothurner Jura informiert. Bis das Flügelzug-Konzept mit den 13 GTW-Zügen umgesetzt wird, kommen im Jura zwischenzeitlich Domino-Züge zum Einsatz. Die GTW fahren während dieser Zeit in Luzern West.
Über Schweizerische Bundesbahnen SBB:
Im Jahr 1902 begann die bewegte Geschichte der Schweizerischen Bundesbahnen SBB. Die Züge der Schweizerischen Centralbahn (SCB) verkehrten zwar schon seit 1. Januar 1901 auf Rechnung des Bundes, die gesetzlichen Voraussetzungen zur Gründung der SBB mussten aber erst noch geschaffen werden.
In der denkwürdigen Abstimmung vom 20. Februar 1898 hatten die Stimmberechtigten mit 386 634 Ja gegen 182 718 Nein dem «Bundesgesetz betreffend Erwerbung und Betrieb von Eisenbahnen für Rechnung des Bundes und die Organisation der Verwaltung der Schweizerischen Bundesbahnen» zugestimmt. Der Abstimmungskampf war äussert heftig: Die Befürworter argumentierten unter dem Motto «Die Schweizer Bahnen dem Schweizer Volk» für die Vorteile einer Vereinheitlichung des Bahnwesens unter der Kontrolle des Bundesstaates. Die Gegner der Vorlage warnten vor einem zusätzlichen Beamtenheer, das die Macht des Bundes vergrössern und gleichzeitig seine Finanzen zerrütten würde.
Bereits im Oktober 1900 konstituierte sich der Verwaltungsrat der SBB; er umfasste damals nicht weniger als 25 durch den Bundesrat gewählte Mitglieder, dazu kamen weitere 25 durch die Kantone und Halbkantone gewählte Mitglieder sowie vier durch die Kreiseisenbahnräte gewählte Mitglieder.
Schon im November 1900 kam ein Vertrag über den freihändigen Ankauf der Schweizerischen Centralbahn (SCB) durch den Bund zustande, und am 14. Dezember 1900 gab die Bundesversammlung ihre Zustimmung zu diesem Ankauf. Nun war Eile geboten, denn schon aufs Neujahr 1901 sollte dieser Handel rechtskräftig werden. So kommt es, dass der erste am Neujahrsmorgen 1901 in Bern aus Zürich–Aarau–Olten eingetroffene Zug um 2.00 Uhr vor seiner Weiterfahrt nach Lausanne–Genf festlich begrüsst wurde.
Der Betrieb der SCB-Linien erfolgte aber zunächst noch mit SCB-Personal, aber auf Rechnung des Bundes. Mitte 1901 löste dann die Generaldirektion der SBB das Eidgenössische Eisenbahndepartement als Aufsichtsbehörde der SCB ab.
Da auf den 1. Januar 1902 auch die Schweizerische Nordostbahn (NOB) unter die «Fittiche» der SBB kam, gilt dieser 1. Januar 1902 als «offizielles» Geburtsdatum der Schweizerischen Bundesbahnen.
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